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Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2

Titel: Bujold, Lois McMaster - Die magischen Messer 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Dolch
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Trinkwasser geben. Dann kann Obio sie losschneiden, und wir haben dem Übel nicht unseren Standort verraten. «
    »Was glaubst du, wie weit dieses Übel jetzt vor uns ist? «, wollte Codo wissen.
    Dag schüttelte den Kopf. »Auf jeden Fall nicht mehr als einen Tag. Aber wir werden nach Hinweisen Au s schau halten, die uns Genaueres verraten. Oder seht ihr das anders? Ganz offensich t lich hat dieses Übel alles mitgenommen, was es aufbieten kon n te, und ist so rasch wie möglich nach Süden gezogen. Das sagt mir, dass es zum Angriff übergeht. Was mir außerdem verrät, dass es ve r mu tl ich nicht häufig nach hinten blicken wird. «
    »Du willst ihm also folgen. So schnell wir können «, stellte Mari fest.
    »Oder hat jemand hier eine bessere Idee? «
    Sie schüttelten beide den Kopf, auch wenn sie nicht sonderlich glücklich dabei wirkten.
    Sie kehrten zur Streife zurück, die sich inzwischen vorsichtig im Dorf gesammelt hatte. Dag schickte zwei aus, um Saun mit den Pferden zu holen, und den Rest sandte er fort, um die Ve r wüstung auszukundschaften, die das Übel hinterlassen hatte. Etwa zur selben Zeit, da Saun mit den Reittieren eintraf, en t deckte Varleen den Schlachtplatz, wo die Streitmacht des Übels ihre letzte Mahlzeit zu sich genommen hatte. Die Knochen von Ti e ren und Menschen lagen überall verstreut durcheinander, manche ein wenig angesengt, andere roh abgenagt.
    Dag konnte mit Sicherheit die Überreste von etwa einem Du t zend Menschen darunter ausmachen, aber auch nicht mehr. Er versuchte, dieses Nicht mehr als tröstlich anzusehen, schaffte es aber nicht. Zum Glück gab es für die drei Streifenreiter, die in jüngster Zeit mit dem Lager in den Knochensümpfen zu tun gehabt hatten, keine Möglichkeit, irgendjemand Bekannten u n ter den zerlegten Kadavern zu identifizieren. Auch die Beerd i gungen überließ Dag Obio und dem nachfolgenden Trupp.
    Seine getarnte Streife war auf einen verzweifelten Angriff vo r bereitet gewesen. Es fiel schwer, sich jetzt wi e der zu beruhigen und auf ein hastiges Mahl zu konzentrieren, vor allem denjen i gen, die die Überreste des G e metzels gesehen hatten. Dag hatte auch kein Interesse daran, lange zu verweilen, zumal dann u n ausweichlich auch der heftige Streit wieder aufflammen würde, ob sie die in der Essenzverknotung gefangenen Formwirker b e freien sollten. Saun war darüber besonders unzufri e den, da er einen der Betroffenen aus den beiden Jahren wi e dererkannte, in denen er in der Gegend der Knochensümpfe auf Patrouille g e wesen war.
    »Was, wenn Obio eine andere Strecke wählt? «, protestierte Saun. »Du hast ihm das freigestellt. «
    »Sobald wir das Übel zur Strecke gebracht haben, in der näch s ten Nacht oder morgen, schicken wir jemanden zurück «, ve r sprach Dag matt. »Sobald wir das Übel zur Strecke gebracht haben, können sie sich vielleicht sogar selbst befreien. «
    Diese Behauptung war nach Dags Einschätzung sogar noch fragwürdiger, aber Saun akzeptierte sie oder hielt zumindest den Mund, und das war alles, was Dag zu diesem Zeitpunkt wollte. Am meisten tat es ihm leid um die Zeit, die sie mit ihrem verstohlenen Vorrücken zu Fuß verloren hatten. Sie hätten g e nauso gut im Galopp ins Dorf einreiten können, und es hätte keinen Unterschied gemacht.
    Jetzt würden sie wohl erst nach Einbruch der Dunke l heit zu dem Übel aufschließen, erschöpft und am Ende eines viel zu langen und kräftezehrenden Tages. Zu der Aufgabe eines B e fehlshabers gehörte es auch, seine Le u te auf dem Höhepunkt ihrer Kraft und Motivation zum Einsatz zu bringen. Also hatte er hier sowohl Zeit verl o ren als auch den richtigen Zeitpunkt verschenkt.
    Zumindest bereitete es keine Probleme, dem Übel nach Süden zu folgen. Unmittelbar hinter dem Sumpf hatte es eine hundert Schritt breite Spur der Auszehrung hinterlassen, die nicht ei n mal ein Bauer hätte verfehlen können, geschweige denn j e mand, der auch nur einen A n flug von Essenzgespür besaß. Am Ende dieser Spur wa r tet ein Übel, garantiert. Es zu finden war nun kinde r leicht.
    Das Übel nicht uns zuerst finden zu lassen, das ist der schwi e rigere Teil. Dag verzog das Gesicht und trieb Fe u erschopf zum Trab an. Seine besorgte Patrouille folgte ihm.

11. Kapitel
     
    Ein weiterer nächtlicher Angriff und dieses Mal ohne die Hilfe von Essenzgespür. Oh ihr Götter, ich bin so blind in der Du n kelheit wie ein Bauer. Dag hatte g e fürchtet, dass das Strahlen ihrer Essenz die Vorposten

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