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Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition)

Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition)

Titel: Bullenpeitsche: Kriminalroman (Droemer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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wie Sackmanns Luxuskarossen. Eins weiß ich: Hier leg ich mich sicher nicht auf die Lauer.
    Sebastian Diekmeier empfängt uns schon an der Tür. Er ist ebenso zierlich wie seine Sekretärin, aber statt in beige und rosé ist er eher in grau und blau gehalten. Seine Haare sind von der gleichen undefinierbaren Farbe wie seine Krawatte, ich würde es steinfarben nennen, und korrekt auf Fasson geschnitten. Mir reicht ein Blick in seine Augen, um zu wissen, dass er nichts mit dem Verschwinden von Henning Sackmann zu tun hat. Diekmeier ist ein staubtrockener Jurist, der eher schlecht in diese großkotzige Glamourgegend in Pöseldorf passt. Wahrscheinlich hat er sowohl die Kanzlei als auch einige seiner illustren Mandanten von seinem Vater übernommen, wie das eben so ist.
    Diekmeier ist vollkommen verunsichert, geradezu aufgewühlt.
    »Kommen Sie doch bitte rein«, sagt er. »Und entschuldigen Sie, dass ich nicht sofort für Sie zu sprechen war.«
    Er geht im gesetzten Stechschritt in sein Büro voraus, ein unauffälliges, zackiges kleines Männchen. Einer von diesen Typen, denen man ansieht, dass sie beim Militär waren, dort aber immer nur auf die Fresse gekriegt haben.
    In seinem Büro bittet er uns, auf einem eleganten Ledersofa Platz zu nehmen. Er selbst zieht sich einen ergonomisch geformten Hocker hinterm Schreibtisch hervor. Aha. Rückenbewusst, der Herr Anwalt.
    »Als ich heute Vormittag im Radio gehört habe, was mit Dr. Sackmanns Haustier passiert ist«, sagt er und setzt sich umständlich auf seinen Hocker, »und als mir klar wurde, dass Sie im großen Stil nach ihm fahnden, wurde mir erst bewusst, warum Sie mich angerufen und nach ihm gefragt haben.« Er sieht den Calabretta an. »Das waren doch Sie, oder?«
    Der Calabretta nickt. »Das war ich.«
    Er scheint Diekmeier noch nicht ganz zu trauen. Er hat sein mürrisches Italienergesicht aufgesetzt.
    »Ich hatte das bis dahin vollkommen falsch eingeschätzt«, sagt Diekmeier. »Ich dachte, es geht nur um einen verpassten Termin für irgendwas.« Er atmet tief durch und sieht uns beide lange an. »Ich versichere Ihnen, ich hatte keine Ahnung davon, dass mein Mandant mit Ihnen sprechen wollte. Und ich bin auch jetzt noch ziemlich ratlos, um was es gegangen sein könnte.«
    Wir sagen nichts, wir hören nur zu. Der hier redet von alleine. Der will mit was auch immer nichts zu tun haben und hat es auch nicht.
    Diekmeier sieht aus dem Fenster, dann sieht er uns wieder an, erst den Calabretta, dann mich.
    »Ich hatte gerade sehr unangenehmen Besuch«, sagt er.
    Der Calabretta beugt sich ein Stück nach vorne, sein Gesicht wird durchlässiger. »Ihre Sekretärin sagte, Sie wären nicht da.«
    »Das sagt sie immer, wenn ich nicht gestört werden will oder kann«, sagt Diekmeier, »das haben wir mal so abgesprochen. Ich war die ganze Zeit hier, ich war nur nicht allein.« Er nestelt an seinem Hemdkragen. »Da waren zwei Herren, wobei ich sie nicht als Herren bezeichnen würde. Der eine hat sich gar nicht die Mühe gemacht, mit mir zu sprechen. Und der andere hatte einen ziemlichen Ton am Leib.«
    »Was hat er gesagt?«, frage ich.
    » Er hat mir erst mal unmissverständlich mitgeteilt, dass ich seinen Besuch ganz schnell wieder zu vergessen hätte, sonst würde, wie er sich ausdrückte, was passieren. Das Ganze hat er mit einer Waffe unterstrichen, die er höchst auffällig unter seinem Jackett trug.«
    »Was wollte er von Ihnen?«, frage ich.
    »Mir Angst machen. Ich soll in den nächsten Wochen mit niemandem reden, und ich schätze mal, er meinte damit Leute wie Sie.«
    »Worüber sollen Sie nicht reden?«, fragt der Calabretta.
    »Keine Ahnung«, sagt Diekmeier, »das hat er nicht gesagt. Ich hatte den Eindruck, er wusste selber nicht, worum es hier eigentlich geht, außer um prophylaktische Einschüchterung. Oder er dachte, ich hätte irgendeine Information, von der ich aber wiederum nicht die leiseste Ahnung habe. So oder so wüsste ich jetzt natürlich zu gern, wer mir die beiden Kerle auf den Hals gehetzt hat.«
    Sebastian Diekmeier ist entschlossener, als ich dachte. Dass der überhaupt mit uns redet, wo ihm doch so nachdrücklich davon abgeraten wurde.
    »Ich nehme an, Sie können die Herren beschreiben«, sagt der Calabretta.
    Diekmeier nickt. »Natürlich. Sie waren beide vielleicht Mitte dreißig. Der eine war ungefähr eins fünfundsiebzig groß, eher bullig, schwarze Haare. Der andere, der, der geredet hat, war kleiner, vielleicht eins fünfundsechzig, und

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