Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher 1: Alex

Bullet Catcher 1: Alex

Titel: Bullet Catcher 1: Alex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
irritiert an. »Nun ja, sicher.«
    »Würdest du uns nach unten zum Wachpersonal begleiten?«, fragte Jazz.
    »Dich ja, Jessica«, sagte Christopher und bedachte Alex mit einem vernichtenden Blick.
    »Ich bin da, wo sie ist«, sagte Alex finster.
    »Du Glückliche«, sagte Norton im Bühnenflüsterton zu Jazz. »Wartet, ich zieh mir was an.«
    Die Tür ging zu, und Jazz wandte sich an Alex. »Dann war der Kameratrickser vom schwulen Begleitservice.«
    »Möglich.«
    »Ich wusste es«, sagte sie. »Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass Christopher etwas verbirgt.«
    »Vielleicht tut er das immer noch.« Sie sah ihn verwirrt an, und er fügte hinzu: »Vielleicht hält der Heini Ihre Schwester gefangen und stellt unbeschreibliche Dinge mit ihr an.«
    Sie schluckte ein ungläubiges Lachen herunter. »Norton ist ein schwuler Koch, Alex. Was könnte er ihr schon antun? Sie zwingen, Schokoladenkekse zu essen?«
    »Warum hat er uns dann nicht hereingebeten?«, gab Alex zurück.
    »Weil Sie viel zu bedrohlich wirken.«
    Die Tür schwang auf, Norton hatte sich eine Jeans und ein Hemd angezogen. Auf ihrem Weg nach unten verwickelte Jazz ihn in ein Gespräch über sein neuestes Projekt und bugsierte auch die Wachmänner aus dem Büro, nachdem diese ihnen das Band herausgesucht hatten. Schließlich rang sie Norton die Bestätigung ab, dass der Mann mit der Mütze sein »Begleiter« vom Vortag gewesen war – wodurch Alex’ Theorie von einem Eindringling in sich zusammenfiel.
    Als sie später erneut in Alex’ schickem Geländewagen zum Studio fuhren, wussten sie genauso wenig wie am Abend zuvor, wer in Jessicas Wohnung gewesen war. Alex hatte den Anruf bei Lucy den ganzen Tag hinausgeschoben. Jazz hatte wieder Hoffnung geschöpft und wiegte sich in dem Glauben, ihrer Schwester gehe es gut – abgesehen von ihren eigenartigen sexuellen Aktivitäten.
    Die ganze Situation machte ihn unglaublich wütend.
    Er bog von der Brickell Avenue in eine Seitenstraße und fuhr in Richtung Zentrum. Zwar war die Gegend am Miami River dank der unmittelbaren Nachbarschaft des seriösen, exquisiten Finanzviertels sehr begehrt, dennoch hatte die Polizei hier alle Hände voll zu tun.
    Die Straßen waren nahezu ausgestorben, doch Alex bemerkte die Scheinwerfer eines Wagens, der schon zweimal mit ihnen abgebogen war.
    »Nach den Abendnachrichten«, sagte er und ließ seinen Blick zwischen Straße und Rückspiegel hin und her schweifen, »brauchen Sie zwei Tage lang nicht beim Sender zu erscheinen. Achtundvierzig Stunden lang müssen Sie nicht mehr so tun, als wären Sie Jessica.«
    Sie sah ihn an. »Heißt das, Sie werden gehen?«
    »Nein. Wir müssen Ihre Schwester finden. Was auch immer wir dafür tun müssen.«
    Als die Scheinwerfer des anderen Wagens näher kamen, fuhr er absichtlich langsamer. Ein Sedan mit dunkel getönten Scheiben überholte sie langsam.
    »In zwei Tagen hat sie sich längst gemeldet, glauben Sie mir.«
    Der Sedan wurde schneller und bog an der nächsten Kreuzung ab. Alex sah forschend auf das Gelände des dunklen Brickell-Parks, als sie sich der zweispurigen Zugbrücke näherten.
    »Hatten Sie je so etwas wie spezielle Zwillingserlebnisse, bei denen Sie fühlen konnten, was sie fühlt?«
    »Empathie? Um Gottes willen, wir hatten nie so was wie eine ›gemeinsame Sprache‹ oder andere Zwillingseigenheiten. Jessica und ich sind so verschieden wie Tag und Nacht.«
    »Rivalitäten?«
    Sie rückte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. »Ich bin nicht der eifersüchtige Typ.«
    »Und Jessica?«
    »Neidisch auf mich?« Sie lachte, als sei das vollkommen absurd. »Jessica hat immer alles erreicht, und meistens sogar mehr. Ob Sie es glauben oder nicht, das ist das erste Mal, dass ich ihr aus der Klemme helfen sollte. Andererseits – was macht der Typ da?«
    Der Sedan schoss aus der Seitenstraße und kam auf ihrer Spur auf sie zu.
    Jazz schnappte nach Luft, und Alex fluchte. Grelles Scheinwerferlicht blendete sie, als die beiden Wagen auf der kleinen Brücke aufeinander zurasten.
    Der Sedan beschleunigte und kam frontal auf sie zu.
    »Alex!«, schrie Jazz und hielt sich am Armaturenbrett fest. »Aufpassen!«
    Alex zog den Wagen auf die linke Spur, der Sedan bremste und tat dasselbe. Alex legte den Rückwärtsgang ein, und sie krachten mit einem ohrenbetäubenden Knall ins Brückengeländer.
    Der andere Wagen fuhr wieder schneller und hielt auf ihre Beifahrerseite zu. Ein Aufprall im Neunzig-Grad-Winkel würde sie über das Geländer

Weitere Kostenlose Bücher