Bullet Catcher 1: Alex
Sex mit ihr treffen will?«
»Ich halte nichts von Zufällen.« Er legte das Kinn an ihren Hals und knabberte an ihrem Ohrläppchen. »Aber ich halte sehr viel von Sex.«
Sie drehte sich weg. »Was hat Lucy gesagt?«
»Sie gibt mir eine zweite Chance. Und sie mag dich.« Seine Hand fuhr über ihren Bauch und streichelte ihre Brust. »Ich mag dich auch.«
Sie schloss die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Drehte sich ein wenig zur Seite und sah ihn an. »Woher stammt die weiße Strähne?«
»Wie bitte?«
»Auf Lucys Kopf. Etwas Derartiges in noch dunklem Haar wird gewöhnlich durch ein traumatisches Erlebnis hervorgerufen.« Lucy war eine außergewöhnliche Erscheinung, über einen Meter achtzig groß, sehr helle Haut und jadegrüne Augen, aber am auffälligsten war die zwei Finger breite weiße Strähne im langen schwarzen Haar.
Alex schüttelte den Kopf. »Niemand weiß Genaues über ihre Vergangenheit. Nur dass sie CIA -Agentin war, eines Tages ausgestiegen ist und die Bullet Catcher gegründet hat.«
»Kein Mann, keine Familie?«
»Nicht dass ich wüsste.« Er zog Jazz näher an sich heran, fast lagen sie schon aufeinander. »Wir müssen trotzdem nicht nach Key West. Parrish wird morgen, spätestens übermorgen wieder in Miami sein.«
Was hatte ihn dazu gebracht, seine Meinung zu ändern? Sie richtete sich auf, wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Laptop zu und blätterte die Ordner auf Parrishs Computer durch. Die meisten waren durch ein Passwort geschützt, aber das machte ihr keine Schwierigkeiten.
»Lucy ist überzeugt davon, dass es Jessica gut geht«, sagte Alex. »Sie ist hinter einer Story her, genau wie du von Anfang an gesagt hast.«
Zweifel machten sich in ihr breit. »Worum geht es dabei?«
»Ein Thema von überregionaler Bedeutung für einen der großen Sender.« Er strich mit den Händen über ihre Oberschenkel.
So viel wusste sie schon seit Tagen. Ein Ordner öffnete sich, und sie ging ihn Seite für Seite durch. »Was genau?«
»Keine Ahnung.« Seine Hände hielten inne. »Geh mal eine Seite zurück!«
Sie klickte auf Zurück. »Was ist?«
»Noch eine Seite zurück.« Sie spürte, wie angespannt er war. »Da ist es!«
Auf der linken Seite standen zwanzig Einträge, meist die Abkürzungen von Fernseh- und Radiosendern, die Kimball gehörten. Alex zeigte auf den Bildschirm. »Sieh dir das an!«
Climax .
Sie lachte kurz auf. »Du hast nur Sex im Kopf.«
Er rückte näher an sie heran und beugte sich zum Bildschirm, sein Geruch machte sie ganz schwindlig. »Klick da mal drauf!«
Ein Link zu einem anderen Ordner erschien, der ebenfalls gut gesichert war. Überraschend gut.
»Climax«, sagte Alex. »Das erinnert mich an etwas.«
Sie beugte sich zur Seite und warf ihm einen unwilligen Blick zu. »Kannst du nicht einmal ernst sein?«
»Ich bin völlig ernst.« Er sah auch nicht aus, als ob er Witze machte. »Geh doch mal alle Ordner nach diesem Wort durch!«
Sie drückte ein paar Tasten. »Und woran denkst du?«, fragte sie, während sie auf die Suchergebnisse warteten. Sie konnte es sich lebhaft vorstellen, woran er dachte. Sex auf dem Schreibtisch. Sex im Pool. Noch mehr Sex.
»Mir fallen Pornos ein.«
Plötzlich ging ihr ein Licht auf. »Climax Film. Das war der Name der Produktionsfirma des Videos«, sagte sie und schnippte mit den Fingern. »Stimmt ja.«
»Mit den Bildern von Jessica.«
Ihre Brust zog sich zusammen, mit fliegenden Fingern tippte sie »Film« ein.
Weitere Ordner mit höchster Sicherheitsstufe zeigten sich auf dem Bildschirm. Sie hatte weder die nötige Software noch die Zeit, sich da hineinzuhacken.
Sie sah Alex an. »Könnte Adroit irgendwie bei Climax Film drinhängen.«
»Das wäre ein herber Schlag für den Herrn Saubermann.«
»Und gäbe landesweit Schlagzeilen.« Jazz drückte ein paar Tasten. Zugriff verweigert.
»Aber Metro-Net hätte sicher genauso wenig ein Interesse an der Veröffentlichung wie Parrish«, sagte Alex. »Es geht schließlich um den Besitzer eines Senders ihres Unternehmens.«
Nur aus einem unbestimmten Gefühl heraus fing Jazz an, nach weiteren Videoaufnahmen zu suchen.
»Worauf bist du aus?«, fragte Alex.
»Weiß ich auch nicht genau.« Sie hatte ein Videobearbeitungsprogramm entdeckt und probierte herum. »Ich … schaue nur.«
Alex küsste sie auf den Nacken, ihre Finger bewegten sich langsamer. »Ich schaue dir gerne beim Arbeiten zu«, flüsterte er, was sie in einen Zustand zwischen Verwirrung
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