Bullet Catcher 2: Max
Ich habe ihn geliebt, und er …« Sie berührte die Statue, die auf ihrem Schoß lag. »Ich hatte nie einen Anlass, an seiner Liebe zu mir zu zweifeln.«
»Ich bin sicher, er hat dich geliebt«, sagte Max sanft.
»Bist du nicht. Du willst mich bloß trösten.« Als er nichts erwiderte, ließ sie die kleine Palme in ihre Handtasche fallen. »Was ist mit dem Tee, den Marta getrunken hat? Was meinst du, wann die Untersuchungsergebnisse da sind?«
»Nicht schnell genug.«
»Weißt du, es spricht so manches für die Selbstmordthese«, räumte sie ein, »aber sie erklärt nicht, warum auf mich geschossen wurde und mich im Spa jemand überfallen hat.«
»Ich habe das Gefühl, dass wir uns der Lösung des Falles nähern.«
»Giff?« Sie schüttelte den Kopf. »Oh Gott, ich hoffe nicht!«
Er warf ihr einen kurzen Blick zu. »Er hat zehn Millionen Dollar unterschlagen, da sind wir uns praktisch sicher. Vielleicht hat er auch deinen Mann auf dem Gewissen.«
Sie ließ den Kopf zurücksinken und schloss die Augen. »Und du meinst, er hat den Pathologen bestochen, damit er einen gefälschten Autopsiebericht schreibt, und ihn anschließend umbringen lassen?«
»Möglich. Vielleicht hat er auch dafür gesorgt, dass der Container auf der Baustelle in Flammen aufgeht. Und jetzt hat er offenbar die Nerven verloren.« Er umfuhr einen Kreisverkehr und verlangsamte dann vor dem mit Marmor verkleideten Einfahrtstor der Cocoplum-Wohnanlage.
»Ich stehe auf der Liste«, sagte sie. »Du brauchst nur meinen Namen zu nennen.«
Eine Minute später fuhren sie die Hauptstraße entlang, an erleuchteten Palmen und imposanten Glaspalästen vorbei. Cori wies ihn an, in eine Stichstraße einzubiegen, in der einige der Häuser hinter hohen Mauern verborgen, die meisten aber von der Straße aus sichtbar waren.
Fast alle lagen bereits im Dunkeln – bis auf ein rosafarbenes Monstrum am Ende der Straße, wo aus allen Bogenfenstern und zwischen römischen Säulen hindurch Lichter brannten.
»Das ist seltsam«, sagte Cori. »Warum sind all die Lichter an?«
»Du hast nicht zufällig einen Hausschlüssel?«
»Der hängt am Zündschlüssel«, antwortete sie. »Aber lass uns erst anklopfen. Sie sind ja offensichtlich zu Hause.«
Nichts war hier offensichtlich . »Wenn niemand reagiert, gehe ich hinein.«
Cori machte ein paar Schritte auf den seitlichen Garten zu und lugte in Richtung der dunklen Anlegestelle, wo Segelboote und Motorjachten im Wasser dümpelten.
»Breezy sagte, sie wäre im Freien. Sollen wir erst dort schauen?«
Max nahm sie bei der Hand und zog sie zur Tür. »Wenn sie versucht, sich vor ihm zu verstecken, ist er womöglich auch draußen. Und wartet auf dich.«
Sie läuteten zweimal, ohne eine Antwort zu erhalten. Max gab Cori den Schlüsselbund, sie suchte den passenden Schlüssel heraus und reichte ihn zurück.
»Hör zu«, sagte er. »Wenn Gifford wirklich die Nerven verloren hat, ist er wahrscheinlich so schwach, dass ich ihn zu einem Geständnis bringen kann. Überlass ihn mir, okay? Du kümmerst dich um deine Freundin.«
»Und wenn er ihr richtig wehgetan hat?«
»Dann werde ich ihm auch richtig wehtun«, sagte er ruhig. »Gibt es eine Alarmanlage?«
»Ja. Links von der Tür. Der Code ist sieben-neun-drei-sechs.«
Er zog seine Waffe, steckte dann den Schlüssel ins Türschloss und hielt Cori mit einer erhobenen Hand zurück, während er hineinging und sich umsah. Er stellte die Alarmanlage ab und horchte einen Moment lang.
»Jemand zu Hause?«, rief er, bedeutete dann Cori hereinzukommen und nahm ihre Hand.
»Breezy?«, schrie sie laut. »Bist du da?«
Stille.
»Die Schlafzimmer sind oben, aber wir schauen erst einmal hinten auf der Terrasse.«
In dem Augenblick, als sie losgingen, hörten sie von draußen ein dumpfes Rumpeln. Max hielt eine Hand hoch, während er horchte. »Ein Garagentor?«, überlegte er laut.
Im selben Moment hörten sie einen Motor aufheulen. Max stürzte zur Vordertür, gefolgt von Cori, um gerade noch einen nagelneuen Jaguar aus der Garage schießen zu sehen. Er streifte mit der linken Seite Coris Mercedes und riss den Außenspiegel ab, begleitet von einem schrill kreischenden Geräusch, als Metall auf Metall kratzte.
Cori machte auf dem Absatz kehrt und steuerte auf die Hausrückseite zu.
»Breezy? Bist du da?«
Max packte sie am Arm. »Was um alles in der Welt tust du?«
»Vielleicht ist sie da. Vielleicht ist sie verletzt. Das war Giffs Auto.«
»Ruf sie auf ihrem Handy
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