Bullet Catcher 2: Max
alles andere übernommen. Das wusste er doch.«
»Stolz. Und das Absurde daran ist, dass er jetzt, nachdem er alle möglichen Arztrechnungen für Untersuchungen bezahlt hat, selbst derjenige ist, der krank ist.«
»Wir werden uns um ihn kümmern, Breeze«, sagte Cori leise und wandte sich dann an Max. »Ich möchte gerne hier bei ihr bleiben. Bitte, bitte, tu mir den Gefallen und such Giff. Du weißt, wo die Peyton-Zentrale ist, Biscayne Drive. Bitte, Max. Hol ihn. Hier besteht jetzt keine Gefahr.«
Max wollte Giff nur allzu gerne festnageln und ihm das Geständnis abnehmen, aber er würde Cori dafür nicht allein lassen. »Nein.«
Sie stand auf und ging zu ihm. »Ich flehe dich an. Das ist wirklich wichtig für mich. Giff hat vielleicht Geld gestohlen, aber er ist Breezys Mann, und er war der beste Freund meines Mannes. Was auch immer passiert ist, ich möchte ihm helfen. Aber ich muss hierbleiben.« Sie warf einen vielsagenden Blick auf Breezy, die aussah, als stünde sie am Rande eines Nervenzusammenbruchs. »Bitte. Such ihn, bevor er einen Unfall baut und sich dabei umbringt. Oder jemand anders.«
»Womöglich hat er schon jemand anders umgebracht. William Peyton.«
Breezy schnappte nach Luft. »Ach, bitte! Das wüsste ich.«
Cori sah von einem zum anderen. »Er hat William nicht umgebracht, Max. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
»Wer war es dann?«
Sie biss sich auf die Lippe. »Marta?«
Eine ganze Weile lang sagte er nichts, von gegensätzlichen Instinkten hin- und hergerissen. Schließlich wanderte sein Blick zu Breezy. »Wenn die ganze Geschichte nur mal so stimmt.«
Breezy schnaubte. »Als ob ich mir so was ausdenken könnte.«
»Bleibt hier auf dem Gelände«, wies er Cori an. »Seht zu, dass ihr immer das Handy griffbereit habt. Und programmiert meine Nummer ein.«
»Okay.«
Er hielt Cori seine Hände entgegen. »Kommt rein. Alle beide.«
Breezy warf ihm einen Blick äußerster Abneigung zu, während sie eine neue Zigarette aus der Packung zog. »Sie sind nicht mein Babysitter, Muskelprotz. Suchen Sie meinen Mann, bevor er jemanden umbringt!«
»Ich hole das Telefon, Max«, sagte Cori. »Mach schnell und finde ihn.«
Breezy blieb in der Laube, während sie zum Haus zurückgingen. Nachdem sie in die Küche getreten waren, schob er die Schiebetüren mit so viel Schwung zu, dass die Scheiben wackelten. »Weißt du was? Ich kann sie nicht ausstehen.«
»Das ist nicht zu übersehen.« Sie nahm das Handy und klappte es auf. »Eingeschaltet, Akku voll. Breezys Nummer war die letzte, die von deinem Apparat aus angerufen wurde, du musst also nur die Wahlwiederholung drücken, wenn du mich brauchst.«
»Ich brauche dich immer.« Er streckte ihr die Arme entgegen, schob seine Hand in ihr Haar und zog sie an sich. »Eines Tages wirst du das erkennen.« Er senkte den Kopf und küsste sie voller Leidenschaft. Dann drehte er sich um und ging.
Cori stand noch lange in der Küche, nachdem Max die Tür abgeschlossen hatte und gegangen war, seinen Geschmack auf den Lippen, den Klang seines Bekenntnisses in den Ohren.
Ich habe niemals, niemals aufgehört, dich zu lieben.
»Ich auch nicht, Max«, flüsterte sie. »Und mein Dad ist nicht vergeblich gestorben.«
Sie ließ das Handy in ihre Handtasche gleiten, die sie sich über die Schulter schwang, um nach draußen in die Laube zu gehen. Ihre Schritte wurden langsamer, als sie auf dem Rasen ankam. Breezy war weg.
»Breeze?«
In der Ferne schlugen Wellen gegen Bootswände, und irgendwo huschte etwas durch das Gebüsch. Wohin ging sie?
»Breezy!«, rief Cori. »Wo bist du?«
Der Garten war menschenleer. Leise, aber stetig fiel der Nieselregen auf Palmwedel und Hibiskussträucher. Mit klopfendem Herzen betrat Cori die Laube.
Sie blickte zur Küche zurück und überlegte, wohin Breezy wohl verschwunden war. Vielleicht war sie durch einen zweiten Eingang ins Haus gegangen?
Hinter ihr scharrte ein Schuh auf dem Boden der Laube. Mit einem keuchenden Atemzug schnellte sie herum, aber im selben Moment warf sich ein Mann mit vollem Gewicht auf sie, und eine starke Hand klatschte auf ihren Mund. Als sie nach Luft schnappte, schmeckte sie Erde.
Etwas Scharfes, Kaltes drückte sich gegen die Haut unterhalb ihres Ohres.
»Wo ist die Palme?« Die Stimme klang tief und schroff, fast unverständlich.
Sie wand und wehrte sich, aber das Metall schnitt noch tiefer in ihre Haut.
»Sag schon!« Er nahm die Hand von ihrem Mund, aber sein ganzer Körper drückte
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