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Bullet Catcher 2: Max

Bullet Catcher 2: Max

Titel: Bullet Catcher 2: Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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zurück in die Gegenwart zu gelangen. »Nicht hier«, sagte sie. »Nicht jetzt.«
    David, der Fahrer, blickte schweigend geradeaus.
    »Wie wär’s mit Mittagessen?«, schlug Max vor.
    Ihre Miene hellte sich etwas auf. »Ja, ich komme um vor Hunger«, stimmte sie zu und beugte sich vor, um David anzusprechen. »Zum Azul, am Mandarin.« Dann fuhr sie damit fort, den Verkehr auf Miamis Straßen zu beobachten. Die unsichtbare Wand, die sie dabei errichtete, war ebenso wirkungsvoll wie eine echte Trennscheibe. Max wusste, wann man ein Verhör aussetzen musste.
    Eine halbe Stunde später saßen sie an einem großen Zweiertisch, umschwirrt von sechs katzbuckelnden Kellnern, die mit Servietten und Speisekarten jonglierten. Jetzt hatte er Coris Konzentration wieder für sich.
    »Hast du in meinem Rechner gefunden, was du gesucht hast?«
    Nein . »Ich habe die Dateien zum Einkaufszentrum gefunden und kopiert.«
    Sie legte den Kopf schief. »Gut. Hast du die gefälschte Unterschrift eingescannt und an deine Experten geschickt?«
    Er nickte. »Natürlich.«
    »Was meinst du zu der Vorstandssitzung?«
    Er hob eine Braue. »Du bist nicht gerade das beliebteste Mädchen der Schule.«
    Sie zuckte leicht die Schultern. »Sieh es mal aus ihrem Blickwinkel. Ich bin das kleine Frauchen des verstorbenen Firmengründers mit zu viel Stimmrecht und ohne BWL-Abschluss.«
    »Ich fand dich ziemlich kompetent.« Aber er war da natürlich befangen. »Deine Freundin Breezy hat mir erzählt, dass dich alle lieben.«
    »Sie vergisst gerne, dass es Andrea Lockhart gibt. Außerdem weigert sie sich zuzugeben, dass mir viele übel nehmen, dass ich reich geheiratet habe.«
    »Oder dass du reich verwitwet bist.«
    Eine junge Asiatin kam an ihren Tisch. Ihr safrangelbes Kleid leuchtete wie die Sonne, die draußen herunterbrannte. Sie verbeugte sich mit einem Gruß und präsentierte dann eine lange Liste von Spezialitäten, darunter etwas, das wie »Student in Thunfisch« klang. Max unterdrückte ein Grinsen und tauschte einen kurzen Blick mit Cori.
    »Kein Kannibalen-Sandwich heute, bitte«, sagte sie augenzwinkernd, was Max mit einem Lächeln quittierte.
    Nachdem sie bestellt hatten, beugte er sich näher zu ihr. »Erzähl mir, was du heute herausgefunden hast.«
    »Absolut nichts. Niemand weiß richtig etwas über dieses Einkaufszentrum. Der zuständige Manager ist zurzeit nicht da, sondern offenbar vor Ort, in Kalifornien. Ich habe mit seiner Assistentin gesprochen, und die hat mir das Originaldokument gezeigt. Es trug das gleiche Datum, war aber von Giff in Williams Auftrag unterzeichnet.«
    »Ist das ein übliches Verfahren?«
    »Absolut.«
    »Warum fragst du dann nicht Giff, was es mit der Unterschrift auf sich hat?«
    Sie zögerte einen Moment zu lange, und Max dachte daran, wie zärtlich der Anwalt sie berührt hatte. Onkelhaft, ja. Aber konnte da mehr dran sein? Hatte Cori etwas mit dem Mann ihrer besten Freundin? Nein .
    »Giff denkt wie ein Entwickler, nicht wie ein Jurist.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Max.
    »Somora ist ein höchst umstrittenes Projekt mitten in einem Weinanbaugebiet. Da gibt es ein supermalerisches Städtchen namens Petaluma. Peyton Enterprises will dort ein vierhundertsechzigtausend Quadratmeter großes Einkaufszentrum errichten, das die Stadt von Grund auf verändern würde.«
    »Und die Einheimischen wehren sich dagegen?«
    »Ja, natürlich, da gibt es einige. Andere sehen ein, welche wirtschaftlichen Impulse ein riesiges Peyton-Center geben könnte, zumal in einer Region, die trotz ihrer wunderschönen Lage Probleme hat. Wir haben ein Haus ganz in der Nähe, in Healdsburg«, sagte sie. »Es war ein sehr persönliches Projekt. Ich liebe die Gegend, und William wusste das, obwohl er selbst kaum je dort war. Er wollte den Ort nicht vernichten, ganz im Gegenteil. Er hat auch über Alternativen nachgedacht, zum Beispiel das Stück Land dem County als Naturschutzgebiet zu überlassen.«
    »Eine Lösung, die dem Vorstand vermutlich gar nicht in den Kram passt.«
    Cori zuckte die Schultern. »Manche sind dafür, manche dagegen. William hat seine Firma ziemlich demokratisch geführt, sich aber immer die letzte Entscheidung vorbehalten. Diese letzte konnte er nicht mehr treffen. Das Grundstück gehört also Peyton Enterprises, und ich habe heute erfahren, dass sämtliche Genehmigungen durchgedrückt sind und diese Abstimmung nur noch eine Farce ist, weil sie schon mit der Erschließung angefangen haben. Der Bau hat längst

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