Bullet Catcher 2: Max
begonnen. Ich habe mit den Leuten geredet, aber das war vollkommen sinnlos. Wenn ich das Ganze beenden will, muss ich an die vorderste Front.«
»Und was passiert, wenn du nichts machst? Dann wird das Center gebaut?«
»Ich habe einen Antrag eingereicht, um den Bau vorübergehend zu stoppen. Wir haben abgestimmt, aber es gab ein Patt.« Sie lächelte trocken. »Sieht so aus, als brauchten wir Billy am Ende doch. Ohne seine Stimme gibt es keine Mehrheit. Merkst du, warum die unbedingt wollen, dass ich mich voll und ganz auf die Stiftung konzentriere?«
»Du bist offenbar ziemlich gut in dem Job.«
»Die Stiftung liegt mir besonders am Herzen. Sie kommt dem am nächsten, was ich eigentlich schon immer in meinem Leben tun wollte.«
»Den Benachteiligten helfen«, sagte Max. »Warum verkaufst du nicht einfach die Firma oder deine Anteile und machst dein Jurastudium fertig?«
Sie lächelte ihn wehmütig an. »Weil William einen Peyton an der Spitze haben wollte und Billy das schwarze Schaf der Familie ist.«
Ihr Essen kam, Miniportionen auf großen weißen Tellern. Max dankte der Bedienung und berührte seine Lende mit der Gabel. »Gegrillt, aus Rücksicht auf dich.«
Sie spießte eine gebratene Jakobsmuschel auf, der Duft von Butter und Meer wehte zu ihm herüber. »Ich werde Marta bitten, Fleisch für dich zu machen. Sie wird begeistert sein. Ich esse ja kein rotes Fleisch.«
»Im Gegensatz zu früher.«
Sie hielt ihren Bissen zwischen Teller und Mund. »Früher habe ich vieles gemacht.«
»Ja, zum Beispiel bist du selbst Auto gefahren. Hast selbst gekocht. Hast gelacht und Witze gemacht.«
»Ich lache und mache Witze«, gab sie zurück. »Aber ich habe vor drei Monaten meinen Mann verloren, falls du das vergessen hast. Mir war in letzter Zeit nicht nach Scherzen zumute.«
»Meinst du, du heiratest noch mal?«
Ihre Miene verriet, dass er sie unvorbereitet erwischt hatte. »Ich weiß nicht.«
»Meinst du, du gehst mal wieder mit einem Mann aus?«
Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht. Irgendwann.«
»Mit Sicherheit.« Ihre Libido war viel zu stark. Er aß ein Stück Fleisch und dachte an ihre Reaktion auf seine Berührung am Morgen.
»Wie kommst du darauf?«
»Ich kenne dich.«
»Du kanntest mich«, korrigierte sie. »Ich habe mich verändert.«
»Du bist beherrschter«, stellte er fest und pikte seine Gabel in ein Salatblatt. »Das bleibt nicht aus, wenn man zu Geld kommt.«
»Das bleibt nicht aus, wenn man verletzt wird.« Sie legte ihre Gabel weg, um einen Schluck Wasser zu trinken. »Im Grunde genommen«, sagte sie nachdenklich, »fühle ich mich nur noch mit Breezy wirklich wohl.«
»Gestern Abend hast du dich auch wohlgefühlt. Beim Pokern.«
Ihre Wangen färbten sich rosa. »Okay. Mit Breezy und dir.«
Volltreffer. Max war so gefesselt von dem verführerischen Glitzern in ihren Augen, dass er nicht mehr auf die Umgebung achtete. Aber dann gewann sein Instinkt wieder die Oberhand, und er wandte seine Aufmerksamkeit einem hochgewachsenen Mann zu, der zielstrebig auf sie zukam. Er ließ seine Hand in den Schoß sinken, um näher an seiner Waffe zu sein.
Der Mann, der etwa genauso groß war wie Max, hatte schulterlange blonde Haare und trug einen Brillanten im Ohr. Im Vorbeigehen nickte er einem Gast zu, setzte aber unbeirrt seinen Weg fort, wobei er Max mit seinen leuchtend blauen Augen fixierte, ohne zu lächeln.
Max ließ seine Finger näher an die Ruger herangleiten.
»Was ist?«, wollte Cori wissen und blickte über die Schulter. »Was ist denn – oh! Swen!«
Max legte seine Serviette neben den Teller, stand prompt auf und trat einen Schritt vom Tisch zurück, eine Geste, die als Höflichkeit ebenso wie als beschützende Fürsorge verstanden werden konnte.
Aber Swen beachtete ihn gar nicht. Er schoss auf Cori zu, und binnen eines Augenblicks hatte er sie in die Arme geschlossen. Max’ Finger zuckten in Richtung seines Halfters.
Der Typ küsste Cori millimeterknapp neben den Mund, dann lehnte er sich zurück, um ihr grinsend sein perfekt gebleichtes Gebiss zu zeigen. »Hier treibst du dich also herum.« Swen drückte sie fester und machte ts, ts , wozu er seine blonde Mähne schüttelte. »Beim Dinner mit einem fremden Mann.«
Cori lachte leicht und lehnte sich ihrerseits zurück, ohne die Hände von seinen Schultern zu nehmen. Schultern, die zweifelsohne nach viel Zeit im Fitnessstudio aussahen.
»Ich hatte ziemlich viel zu tun, das hast du bestimmt schon gehört.«
»Oh ja«,
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