Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:

    Um Gottes willen! Ihr Herz plumpste ihr in den Schoß. Sie versuchte vergeblich zu schlucken. Nein. Bitte nicht!
    Sie schlug die Decke zurück und durchquerte den Raum mit entschlossenen Schritten. Sie musste diesen unerträglichen Gedanken ausmerzen. Sie würde alles tun, um sich zu vergewissern, dass das nicht sein konnte. Sie würde alles tun –
    Ebenso wie ihre Tante .
    Das Telefon war noch warm von seiner Berührung. Sie klappte es auf und drückte die Menü-Taste. Anruferliste. Eingehende Anrufe. Unbekannte Rufnummer. Sie drückte die Wähltaste und hielt sich das Gerät ans Ohr. Es klingelte einmal. Und noch einmal.
    »Lucy Sharpes Büro ?«
    Bitterkeit über den Treuebruch stieg in ihr auf, sie klappte das Handy zu und ließ es fallen, als hätte sie sich daran verbrannt. Die ganze Zeit über, die ganze Zeit über …
    War er ihr Auge und Ohr gewesen. Ihr Wach- und Schoßhund. Und Lucy hatte im Hintergrund die Fäden gezogen, geschnüffelt, manipuliert. Und kontrolliert .
    Sie schloss die Augen und hielt sich an der Kante der Kommode fest. Aus dem Badezimmer drang das Geräusch von laufendem Wasser und eines Rasierers, der am Beckenrand ausgeklopft wurde.
    »Weißt du, was ich glaube ?« , rief er.
    Mit einem Handgriff hob sie ihre Kleider vom Boden auf. »Was ?« , erwiderte sie und verwendete alle Kraft, um diese einzige Silbe ruhig und beiläufig klingen zu lassen.
    »Ich denke, wir sollten uns Glenda noch einmal vorknöpfen. Sie hat dir als Erste von der angeblichen Abtreibung erzählt .«
    Sie streifte sich ihr Top über und stieg dann mit zittrigen Beinen in ihre Hose. »Ja .« Bleib einfach, wo du bist, Johnny! »Vielleicht .«
    Das Plätschern des Wassers verstummte. »Ich habe einen Plan « , sagte er.
    Zumindest hat Lucy einen . Sie schnappte sich ihre Schuhe und rannte ins Wohnzimmer, klemmte sich Handtasche und Jacke unter den Arm und erreichte genau in dem Moment die Tür, als der Klingelton erneut ertönte.
    »Ich geh ran !« , brüllte er mit rauer Stimme.
    Aber da war sie schon auf dem Flur und hörte nicht mehr, wie Johnny Lucys Anruf entgegennahm.

20
     
    »Ich muss das Mädchen rauswerfen .« Lucy hatte eines der limettengrünen Seidenkissen im Arm, die als Dekoration reichlich verstreut in der Ambassador-Suite des Four Seasons Hotel lagen, und blickte aus dem Fenster im dritten Stock auf die Baumkronen draußen.
    Dan schnaubte. Er lag bequem auf dem Sofa am anderen Ende des Zimmers, die langen Beine lang ausgestreckt. »Sie ist natürlich nicht Raquel Durant. Aber deren Fußstapfen sind auch schwer auszufüllen .«
    Lucy wandte den Blick vom Fenster weg und sah in ein Paar Augen, die so grün waren wie die üppig austreibenden Weiden draußen im Park.
    »Man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass man jemanden, der undercover im Einsatz ist, nicht von meiner Leitung aus anruft .«
    »Das stimmt, aber sie hat nur deine Anweisung befolgt. Du hast ihr telefonisch aufgetragen, ihn sofort anzurufen, sobald die Ergebnisse da sind, und wahrscheinlich saß sie gerade an deinem Schreibtisch, hat eingehängt und sofort ihn angerufen .«
    »Und Sage hat eins und eins zusammengezählt .« Sie betrachtete die geschnitzte Deckenleiste aus Mahagoni. »Wie konnte ich Lydias Tochter nur so unterschätzen ?«
    »So habe ich dich noch nie erlebt, Lucy « , sagte er.
    Nun, selbst er wusste nichts über die dunkelsten Zeiten ihrer Vergangenheit. Geistesabwesend strich sie sich die weiße Haarsträhne aus dem Gesicht, die sie ständig an den Verlust erinnerte, an den hohen Preis, den sie für die Liebe gezahlt hatte.
    »Ich wollte sie unbedingt beschützen. Ich wusste, dass sie nach Antworten suchen würde, und mein Bauch hat mir gesagt, dass das gefährlich werden könnte .« Sie stand auf und ging zum Fenster, ohne dass ihre hohen Absätze auf dem dicken Teppich ein Geräusch verursachten. »Aber sie hätte nie zugelassen, dass ich ihr helfe .«
    »Warum hast du Johnny nicht die Wahrheit gesagt ?«
    »Ich wollte nicht, dass er weiß, wie persönlich diese Sache ist. Ich wollte, dass er sie wie eine ganz normale Bullet-Catcher-Klientin behandelt .« Sie schob den schweren Damastvorhang zur Seite und betrachtete die Passanten unten auf dem Gehweg. »Er sollte eigentlich schon hier sein .«
    »Vielleicht hat er einen Umweg über Beacon Hill gemacht « , mutmaßte Dan.
    »Und meine Anweisungen ignoriert? Das wäre nicht der Johnny Christiano, den ich kenne .«
    »Der Kerl, den ich gestern Abend beim

Weitere Kostenlose Bücher