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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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angeht. Bitte, trau ihm nicht, Sage !«
    Sie spähte in den verwaisten Praxisflur. »Ich weiß nicht mehr, wem ich noch trauen kann .«
    »Oh, Baby, es tut mir so leid – «
    »Nicht jetzt, Johnny. Nicht jetzt. Am besten … gar nicht. Ich muss jetzt los. Ich muss hier raus. Ich bin eingeschlossen und allein .« Und ich habe Angst . Aber das wollte sie ihm gegenüber nicht zugeben.
    »Ich bin in fünfzehn, höchstens zwanzig Minuten da. Im Moment bin ich noch in Chestnut Hill und schau mir Garrons Villa an .«
    »Ich will nicht warten « , sagte sie, und ein Schauder jagte ihr über den Rücken. »Außerdem wirst du viel länger brauchen. Auf dem Storrow Drive ist furchtbar viel Verkehr, wahrscheinlich ein Unfall oder so .«
    »Da war kein Unfall, Sage .«
    Der Klang seiner Stimme machte ihr Angst. »Was meinst du damit ?«
    »An der Stelle wurde Ashley McCaffertys Leiche aus dem Fluss geborgen. Sie wurde … brutal ermordet .«
    »Oh !« Ihre Knie wurden weich vor Entsetzen.
    »Sage, hör mir gut zu! Geh nicht mit Garron! Du darfst mich gern beschimpfen, anschreien und umbringen, aber erst hinterher. Bitte, Baby, geh nicht mit ihm irgendwohin !«
    »Ich versuche nur, hier herauszukommen. Und ich wollte, dass jemand weiß, wo ich bin .«
    »Sage .« Seine Stimme klang ganz weich, und sie glaubte seinen warmen Atem zu spüren, als er ihren Namen aussprach. Was war nur los mit ihr? Sie stand in irgendeinem menschenleeren Treppenhaus und ließ es zu, dass diese Stimme ihren Körper durchdrang, ihren Kopf, ihr Herz. Warum?
    »Schon gut, schon gut – ich gehe nicht mit ihm .«
    »Okay. Und hör mir zu, ja? Alles, was wir zusammen erlebt haben, jede einzelne Minute, war aufrichtig gemeint, vollkommen und wunderbar. Ich liebe es, mit dir zusammen zu sein. Ich liebe – «
    »Hör auf !« Sie presste die Augen zu, um nicht zu weinen. »Du hast mich angelogen, Johnny. Du hast neben mir im Bett gelegen und mich über meine Tante reden lassen, ohne mit der Wimper zu zucken .« Ihre Stimme brach. »Dabei hast du gesagt, dass Betrug für dich das schlimmste aller Verbrechen sei .«
    »Aber da war keine böse Absicht im Spiel, von niemandem. Lucy wollte, dass dir nichts geschieht. Sie liebt dich. Ehrlich. Lucy liebt dich, und ich, Sage, ich – «
    Sie klappte das Telefon zu.
    Den Blick auf das Ausgangsschild geheftet, stieß sie die Tür auf und trat in das Treppenhaus hinaus. Bei ihrem nächsten Schritt fiel die Tür hinter ihr zu, und es war stockfinster.
    Sie machte tastende Schritte, bis sie die Stufen erreicht hatte, und begab sich dann auf den Weg nach unten, suchte blind nach einem Geländer, aber vergeblich. Es war wie in einem Grab, still, dunkel, Angst einflößend.
    Was, wenn Johnny recht hatte? Wenn Alonzo wirklich etwas mit Keishas Tod zu tun hatte? Hatte er sie an der Bahnstation abgepasst? Warum hatte er ihr so intime Fragen gestellt? Und warum hatte er sie hierher gebracht, wenn er anschließend verschwand?
    »Alonzo ?« , rief sie wieder, und das Echo klang hier unten noch schauriger. Sie erreichte die unterste Stufe und tastete sich an der Wand entlang weiter, bis der raue Beton unter ihren Fingern Metall wich. Endlich, eine Tür! Es gab weder Klinke noch Knauf, und so lehnte sie sich einfach dagegen, und, siehe da, die Tür öffnete sich. Doch auch dahinter herrschte vollkommene Dunkelheit.
    Angestrengt versuchte sie, etwas zu erkennen, aber die Dunkelheit war undurchdringlich. Sie legte ihre Hände auf den kalten, feuchten Beton und tastete sich weiter, bis sie eine weitere Tür erreichte. Diese hatte eine Klinke. Und auch sie war unverschlossen.
    Sie drückte sie auf und wurde mit dem schwachen, milchigen Schein einer einzelnen Glühbirne belohnt, die einen weiteren Flur mit weiteren Türen erhellte.
    Sie versuchte gleich die erste Tür, die sich zu einer kleinen Kammer öffnete. Sage fand keinen Lichtschalter, konnte aber zwei kleine Pritschen mit weißen Laken und ein leeres Bücherregal erkennen. Die nächste Tür war verschlossen. Am Ende des Ganges waren zwei weitere Türen, und bei einer drang schwaches Licht durch den Spalt. Bitte, lieber Gott! Mach, dass das ein Ausgang ist!
    Der Knauf ließ sich leicht drehen, aber sie musste ihr ganzes Gewicht einsetzen, um die massive Stahltür zu bewegen. Als sie sie geöffnet hatte, strahlte ihr grell-weißes Licht entgegen, sodass sie die Augen zupressen musste.
    »Da bist du ja, Sage .«
    Sie unterdrückte einen Aufschrei und blinzelte in dem blendenden

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