Bullet Catcher 3: Johnny
eigentlich einen festen Freund ?«
»Nein .«
»Und? Möchtest du einen ?«
Sie lachte leicht. »Nein, danke .«
»Warum nicht? Wegen meines ›Berufs ‹?«
Ihr Lächeln erstarb. »Ganz ehrlich? Ich glaube nicht, dass ich damit zurechtkäme, was du tust .«
Oderwaserfrühergetanhatte.»Istschonokay,Süße.Wirwerdenunseinfachnursoamüsieren.KeineBindung.KeineVersprechungen .«
»Kein Sex .«
Er schlug sich mit der Hand auf die Brust und stöhnte auf, als hätte sie ihn angeschossen.
»Aber du darfst für mich kochen .«
»Typisch. Die Frauen wollen immer nur das eine .« Er schüttelte den Kopf, und sein neckendes Lächeln überspielte das Gefühl des Triumphs, das er innerlich empfand.
Als sie vor der Manzi-Arena parkten und auf den Verwaltungstrakt zugingen, lächelte er immer noch. Auf dem Weg durch einen langen, schmalen Flur, der zum Büro des Tanzteams führte, legte Sage ihm die Hand auf den Arm. »Das wird langweilig für dich. Geh doch lieber dem Basketballteam beim Training zusehen oder so was .«
»Na ja … was ist wohl spannender? Einem Haufen Zweimeterfünfzigschlaksen beim Körbelegen oder zwanzig Schönheiten bei Brückenschlagen und Spagat zuzusehen? Hm, ich weiß nicht .«
»Die Mädchen werden nicht da sein. Außerdem, als was soll ich dich bitte vorstellen ?«
»Persönlicher Assistent, Koch, Fahrer, Bodyguard .« Er schob sie vorwärts. »Freund .«
Sie setzte ihren Weg zum Büro fort. »Na gut, vielleicht erkennst du eines von den Mädchen, dann weiß ich gleich, mit wem ich reden muss. Ashley hat schon zugegeben, dass sie sich hat entführen lassen, aber sie war nicht die Einzige .«
»Mal sehen « , erwiderte er.
»AberduhastmichvorhinamHandygehört.Eswarnichteinfach,JulianHewittsAssistentinzuüberzeugen,dassdiesesInterviewsofortseinmuss,undichmöchteesgernalleinmachen.IchbringeMenschenbesserzumReden,wennichmitihnenalleinbin .«
»In Ordnung « , sagte er, und sie betraten ein winziges Empfangsbüro. Sage würde einen Rückzieher machen, wenn er zu aufdringlich wurde. »Ich werde hier auf dich warten .«
Während die Empfangssekretärin nach hinten verschwand, um den Manager der New England Snow Bunnies zu holen, betrachtete Sage die Porträts der Mädchen an der Wand.
»Keishas ist nicht mehr da« , bemerkte sie leise und deutete auf eine freie Stelle. »Man hätte doch erwarten können, dass sie zumindest ihr Bild hängen lassen .«
Sie sagte das mehr zu sich selbst, und so antwortete er nicht, sondern ließ sich stattdessen auf einen der Stühle sinken und nahm ein Exemplar der Boston Living in die Hand. »Ist hier auch etwas von dir drin ?« , fragte er und hielt das Cover hoch.
»Oh ja! Eine ganz große Geschichte, der Titel lautet: ›Betrug in der Notaufnahme ‹.«
Er überflog das Inhaltsverzeichnis. »Cool .«
Die Tür ging auf, und er blickte auf, in der Erwartung, einen Mann zu sehen. Stattdessen kam eine Frau Anfang vierzig heraus, mit verhärmter Miene, scharfem Blick, das Haar blond, kurz, stumpf, unfrisiert.
»Sind Sie die Reporterin ?« , fragte sie ohne Umschweife.
Sage streckte ihr die Hand entgegen. »Ich bin Sage Valentine vom Boston Living- Magazin. Ich bin mit dem Manager des Tanzteams zum Interview verabredet .«
Energisch schüttelte die Frau Sages Hand. »Julian musste zu einem Meeting. Ich bin die Choreografin und vertrete ihn .«
»In Ordnung « , antwortete Sage. »Aber ich plane ein ausführliches Feature und möchte auf jeden Fall mit allen sprechen, einschließlich Mr Hewitt .«
»Im Augenblick müssen Sie mit mir vorliebnehmen « , sagte die Frau und klang dabei ebenso unsympathisch, wie sie aussah.
Johnny hielt das Magazin hoch. »Ich warte hier .«
Sage nickte und wandte sich der Frau zu. »Tut mir leid, ich habe Ihren Namen nicht verstanden .«
Während die beiden Frauen durch die Tür nach hinten gingen, schnappte Johnny nur einen Bruchteil ihrer Antwort auf: »Ich bin Julians Frau Glenda .«
Glenda . Ein passender Name für eine Hexe.
Glenda Hewitts Büro verströmte ebenso viel Charme wie der schlichte graue Hosenanzug, der über ihren hervorstehenden Knochen und Muskeln schlotterte. Keisha hatte die Frau gehasst, ebenso wie alle anderen Snow Bunnies, aber angeblich war sie eine gute Choreografin und besaß einen weichen Kern, falls man so weit vordrang. Im Augenblick zeigte sie jedenfalls nur ihre harte Schale.
»Also, Ms Hewitt .« Sage schlug ein abgegriffenes Notizbuch auf und ging im Geiste durch, was sie über
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