Bullet Catcher 3: Johnny
mehr als irgendeine Mädels-Website .«
»Kein Jahr mehr? Ernsthaft ?«
Er ließ sich mit einem theatralischen Seufzer zurück in seinen Stuhl sinken. »Wir sind so was von auf dem absteigenden Ast. Das Internet macht uns zu schaffen. Vanity Fair macht uns zu schaffen. Der verdammte Boston Globe macht uns zu schaffen. Wir sind auf jede Seite Werbung angewiesen, selbst wenn wir Tom Brady auf dem Cover haben mit nichts an außer seinem Footballhelm .« Er schwieg eine Sekunde und grinste. »Wobei das Shooting ein Heidenspaß war .«
Eric würde vor Begeisterung ausflippen, wenn er Johnny sah. Falls er ihn je sah. »Was die Website angeht – ich habe einen der Retter an der Hand, die dort regelmäßig eingesetzt werden, für ein schönes Feature. Ich dachte an so was wie ›Ein Tag im Leben von … ‹ oder so. Sie wissen schon, hinter den Kulissen bei – «
»Einem Callboy ?« Er verzog das Gesicht. »Nicht groß genug, Sage .«
»Es ist nicht nur das, Eric. Das Ganze ist ein richtiger Trend. Frauen in ganz Boston, ja überall im Land, bezahlen dafür, gekidnappt und gerettet zu werden. Ich sage Ihnen, es ist eine Geschichte, wie Dateline sie zur besten Sendezeit bringen würde .«
»Und wenn schon .« Er zuckte die Achseln. »Ich brauche eine Titelgeschichte, die absolut unwiderstehlich ist .«
»Diesem Mann wird niemand widerstehen können. Ich schwöre Ihnen, es ist eine gute Geschichte, Eric. Wie damals die Reportage über das Massachusetts General Hospital. Ich kriege so was noch mal hin .«
»Nicht ohne eine so fantastische Informationsquelle wie Alonzo Garron. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Sie den Doktor zum Reden gebracht haben .«
»Ich bin eben gut. Was soll ich sagen? Vertrauen Sie mir !«
Er setzte ein knappes Lächeln auf. »Es tut mir leid, Sage, aber die Chefetage will nichts Anrüchiges mehr. Es sei denn, es ist wirklich Glamour-Sex .«
»Besser könnte man diesen Mann nicht beschreiben .«
»Aber er ist ein Unbekannter. Ich brauche bekannte Gesichter. Meinetwegen auch Lokalprominenz, aber ich brauche etwas mit hohem Wiedererkennungswert und viel Brisanz … Ich brauche … ach, egal !« Er sah auf die Uhr. »Diese Kidnappergeschichte ist interessant, aber nicht das, was ich will .« Er stieß sich vom Tisch ab und stand auf. »Tut mir leid, Sage .«
Sie hielt sich am Stuhl fest. »Was ist mit den Snow Bunnies ?«
»Sie meinen die Cheerleader des neuen Basketballteams ?« Zum ersten Mal in diesem Gespräch glomm in seinen Augen so etwas wie Interesse auf. »Warum nicht .«
»Sie haben diese Website auch genutzt « , legte sie rasch nach. »Könnte ich nicht über diesen Umweg auf takemetonight.com kommen ?«
»Nein .« Er stützte sich auf den Tisch und schüttelte streng den Kopf. »Diese Website für seltsame Fantasien ist nichts für uns. Was haben Sie mit den Bunnies zu tun ?«
Sie atmete tief durch. »Meine Mitbewohnerin gehörte dazu .«
»Ach ja« , sagte er langsam, als die Erinnerung zurückkam. »Das hatte ich vergessen. Das Mädchen, das sich umgebracht hat, nicht wahr ?« Er nagte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Okay. Warum nicht. Ein Tag im Leben eines professionellen NBA -Cheerleaders .«
Schlag am besten gleich einen Salto in deinem Grab, Mom, die journalistische Integrität erhält heute einen schweren Schlag. »Eigentlich sind es ja Tänzerinnen .«
»Was auch immer. Ficken sie die Basketballspieler? Das wäre spannend. Kriegen wir Paula Abdul für einen O-Ton? Sie war doch auch mal dabei, oder ?«
»Ich weiß nicht. Kann sein .« Ihr Herz zog sich zusammen. Sie verriet sich selbst und Keisha dazu – aber immerhin aus gutem Grund.
Eric zupfte an seinem Kinnbärtchen. »Die Blizzards sind vielleicht im Moment ein zweitklassiges Team, aber die Celtics werden allmählich langweilig, und wer weiß! Andererseits wäre das ein neuer Anzeigenkunde. Ich möchte es mir mit deren Marketingleuten nicht verderben .«
»Das Krankenhaus hat uns auch nicht auf die schwarze Liste gesetzt « , gab sie zurück.
»Das Mass General Hospital ist als Anzeigenkunde längst nicht so interessant wie die New England Blizzards .« Er sah erneut auf die Uhr. »Wollen Sie schon mal ein wenig recherchieren und mir dann ein Exposé schicken ?«
»Geben Sie mir einen Vertrag, Eric « , sagte sie. »Sie wissen, wie ich arbeite. Ich werde alles tun, damit die Geschichte ein Hit wird .«
»Sie machen keinen Tratsch und Klatsch .«
»Das könnte ich schon auch machen .«
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