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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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stolperte fast über sie, als sie plötzlich wie erstarrt stehen blieb, die Hand auf dem Türknauf. »Nicht abgeschlossen « , murmelte sie und stieß die Tür auf.
    Johnny stellte die Einkaufstüte ab und zog sie zurück. »Nicht reingehen !« Er trat vor sie und schob die Tür auf. »Rühr dich nicht von der Stelle! « , ordnete er über seine Schulter hinweg an und ließ die Augen durch den Raum wandern.
    Er lockerte die Schultern beim Gehen und senkte langsam seine Hand zu der Glock, die er unter der Jacke verborgen hatte. Das Wohnzimmer war leer und unberührt. Die Küche sah genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte, nur eine Kaffeetasse stand auf dem Abtropfgestell. Auf dem eingebauten Schreibtisch lagen unverändert Laptop und Papiere.
    Er blickte zurück, um zu sehen, ob Sage noch dort stand, wo er sie gelassen hatte, aber sie war bereits ins Wohnzimmer getreten.
    »Nichts anfassen « , gab er ihr tonlos zu verstehen und deutete in den Flur. Die erste Tür, die zu ihrem Zimmer, stand halb offen. Geräuschlos zog er seine Waffe, schlug blitzschnell die Tür gegen die Wand und suchte den Raum mit den Augen ab. Ihr iPod hing an einer Ladestation, eine Schmuckdose lag geschlossen auf dem Schminktisch. Es gab keinen Hinweis darauf, dass jemand hier gewesen war.
    Er riss die Schranktür auf, schob mit der Waffe die Kleider zur Seite und überprüfte dann das Badezimmer. Nichts. Unvermindert wachsam kehrte er in den Flur zurück.
    Sage stand in der Küchentür und riss die Augen auf, als sie die Waffe entdeckte. »Was ist das denn ?«
    Er schüttelte den Kopf, damit sie schwieg, und bedeutete ihr mit einem hochgehaltenen Finger, dass sie stehen bleiben und warten solle – was sie ignorierte – , und ging zu Keishas Zimmer.
    Die Tür stand weit offen, Kommode, Nachttisch und die kleine Truhe am Bettende waren durchwühlt worden. Der antike Sekretär, wo Keishas Laptop gestanden hatte, war leer.
    Johnny schnellte herum, als Sage nach Luft schnappte. Sie stand mit offenem Mund da und starrte an die Wand.
    Das Poster mit den über zwanzig Covergirls hing in Fetzen, in der Mitte durchgerissen, sodass Keishas lächelndes Gesicht in zwei Hälften geteilt war. Auf der Wand dahinter stand mit dickem schwarzem Marker:
    Huren müssen sterben .

7
     
    »Lass mich rein !« Sage entwand ihren Ellbogen Johnnys Griff und versuchte, ihn zur Seite zu stoßen. Er schob sie mit einer ausgestreckten Hand umstandslos in den Flur zurück, während er in der anderen eine Waffe – eine Waffe! – hielt.
    »Geht nicht, Prinzessin .« Er war eine menschliche Wand geworden, ein Meter fünfundachtzig energiegeladene Muskelmasse, die nicht weichen wollte. »Erstens wirst du dich aufregen. Zweitens ist es ein Tatort, und wir werden die Polizei rufen .«
    »Ich rege mich nicht auf « , gab sie zurück. »Ich will in dieses Zimmer .«
    »Du regst dich nicht auf? Du zitterst aber .«
    Sie machte einen frustrierten Atemzug, warf ihm einen glitzernden Blick zu und sagte mit beherrschter Stimme: »Ich werde jetzt in dieses Zimmer gehen, um – « Sie hielt die Hand hoch, um seine Widerrede gleich im Keim zu ersticken. »Um zu sehen, was fehlt, mir die Situation genau anschauen, und dann können wir vielleicht die Polizei rufen .«
    »Vielleicht ?« Mit einer geübten Bewegung ließ er die Waffe irgendwo an seiner Hüfte verschwinden.
    »Warum trägst du das Ding bei dir ?«
    »Ich habe einen Waffenschein « , erwiderte er.
    »Danach habe ich dich nicht gefragt .«
    Er zuckte leicht mit den Schultern. »In meiner Branche trifft man manchmal auf Spinner .«
    »Und auf die schießt du dann ?«
    »Ich jage ihnen ein bisschen Angst ein .«
    Sie wollte gar nicht daran denken, dass sie gestern Abend einen Mann mit einer Waffe verführt, ausgezogen und fast vergewaltigt hatte. »Lass mich bitte da rein .« Sie legte beide Hände auf seine Brust und dämpfte ihre Stimme. »Bitte! Ich muss das sehen .«
    Offensichtlich hin- und hergerissen, schloss er die Augen. »Okay .« Sein Seufzer verriet, dass ihm nicht wohl dabei war. »Machen wir eine Bestandsaufnahme. Fest steht, dass das kein Allerweltsbruch war .«
    Sage wusste nicht, wie ein »Allerweltsbruch « auszusehen hatte, aber sie wollte ihm in diesem Punkt nicht widersprechen.
    »Das … «, er reckte den Kopf in Richtung von Keishas Zimmer, »war ein Gewaltverbrechen .«
    »Das ist mir klar. Und ich möchte sehen, ob ich herausfinde, wer es war .« Sie drückte fester gegen seine steinhart bemuskelte

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