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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Brust.
    Widerstrebend trat er zur Seite und ließ sie passieren. Die Erinnerung an den Tag, als sie den Raum erstmals wieder betreten hatte – zwei Tage nachdem Keishas Leichnam von einer der Tänzerinnen entdeckt und zur rechtsmedizinischen Untersuchung gebracht worden war – , traf sie wie ein Fausthieb. An jenem Tag war sie einfach nur traurig gewesen. Heute tobte Wut in ihrem Inneren.
    Sie starrte auf das Poster, auf die mutwillige Verschandelung, die jemand mit einem breiten schwarzen Marker vorgenommen hatte, und besah sich dann den Boden in der abwegigen Hoffnung, dass der Täter eine Spur hinterlassen hatte, einen Hinweis, vielleicht die Kappe des Markers, einen Fußabdruck auf dem Hartholzboden. Nichts. Sie machte ein paar Schritte vorwärts, und im nächsten Moment spürte sie seine Hand auf ihrer Schulter.
    »Nichts anfassen !«
    »Meinst du, es gibt Fingerabdrücke ?« , fragte sie.
    »Vielleicht. Der Laptop ist weg .«
    »Also haben sie was gestohlen .« Sie lachte trocken. »Das beruhigt mich ja direkt. Immerhin waren sie nicht nur da, um Hassbotschaften an die Wand zu kritzeln .«
    »Aber wenn sie zum Stehlen gekommen wären, hätten sie auch deinen Laptop aus der Küche mitgenommen. Und deine Schmuckschachtel ist auch unberührt .«
    »Allmählich klingst du wie ein Cop .«
    Er antwortete nicht, und sie ging zur Kommode, um nach Keishas kostbarer Sammlung von Porzellandöschen zu sehen. In den überwiegend handbemalten Behältern hatte sie allerlei Tand aufbewahrt – Geschenke ihrer Freunde oder Dinge, die sie selbst gekauft hatte.
    Sage wollte eines der Döschen nehmen, und sofort stand Johnny neben ihr. »Hier .« Er zog ein weißes Stofftaschentuch aus der Tasche und hob geschickt den Deckel ab. »Fehlt etwas ?« , fragte er, den Deckel einer kleinen Dose in der Hand, die der berühmten Tiffany Blue Box des New Yorker Edeljuweliers nachgebildet war, in strahlendem Hellblau und mit weißer Porzellanschleife.
    Zwei-Karat-Diamant-Ohrringe, in Platin gefasst, glitzerten ihnen entgegen. Ein Geschenk von Keishas Vater, der Partner in einem der größten Investmentunternehmen der Welt war.
    »Nein, in der Tiffany-Box war sonst nichts drin. Schau in einer anderen nach « , schlug sie vor.
    Er legte den Deckel wieder auf und hob einen anderen ab, der mit zarten Rosen geschmückt war. Zum Vorschein kam die Chanel-Star-Uhr, die alle Tänzerinnen zum Ende der ersten Saison vom Inhaber der New England Blizzards bekommen hatten.
    »In einem hast du recht « , sagte Sage leise. »Ein normaler Einbruch war das nicht – es sei denn, der Dieb war dumm wie Brot .«
    »Aber den Computer hat er mitgenommen « , gab Johnny zu bedenken.
    »Ich weiß .« Sie lugte in die nächste Dose, die er öffnete. »Aber dieses Diamantarmband ist wesentlich mehr wert als ein Laptop .«
    JohnnyplatziertedenDeckelwiedergenaudort,woerihnabgehobenhatte,dannsteckteerdasTaschentuchwegundgingzumPoster.ErstelltesichganznahdavorundbetrachteteprüfenddenRissimPapier.DieschwarzeLederjackehatteerausgezogen,sodassdiebedrohlichePistoleindemkleinenLederhalfteranseinemGürtelzusehenwar.WaswardasfüreinMann,dereinegeladeneWaffeundeinfrischgebügeltesStofftaschentuchbeisichtrug?
    »Hatte Keisha irgendwelche durchgeknallten Fans ?« , fragte er.
    »Nicht mehr als üblich. Manchmal haben Typen angerufen, die ihre Nummer aus dem Internet hatten. Oder jemand wartete am Ausgang des Stadions, wobei die Mädchen einen Sonderausgang haben und jede Menge Sicherheitsleute .«
    »Ein Freund ?«
    Sage schloss die Augen und dachte an das, was ihr Glenda Hewitt gesagt hatte.
    Eine Abtreibung. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass Keisha so etwas durchgemacht hatte, ohne ihre engste Freundin und Mitbewohnerin ins Vertrauen zu ziehen.
    »Als ich nach Texas aufgebrochen bin, war sie mit niemandem zusammen « , sagte sie leise. »Aber ich war einen Monat lang weg. Wir haben auch nicht ständig telefoniert, schon gar nicht jeden Tag. Schon möglich … dass es jemanden gab .« Sie setzte sich auf die Bettkante und nagte an ihrer Unterlippe. »Ich versuche mich zu erinnern, mit wem sie ausgegangen ist, aber mitten in der Basketballsaison hatte sie so viele Verpflichtungen, dass ihr nicht viel Zeit zum Weggehen blieb. Es muss aber jemanden gegeben haben .«
    Er wandte sich ihr zu. »Was meinst du damit ?«
    Warum sollte sie es vor ihm verheimlichen? »Glenda hat mir erzählt, dass Keisha eine Abtreibung hatte, während ich weg war. Sie hat angedeutet, dass

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