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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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vor allem die, die nicht gut schliefen. Sie musste einfach nur Hallo und Gute Nacht sagen und dann ins Bett gehen. »Wer ist da ?«
    Nichts. Kein Atmen. Kein Geräusch.
    »Hat mich jemand gerufen ?« , setzte sie nach. Ihre Stimme klang unnatürlich angespannt.
    Nichts. War es der Wind? Die Lüftung? Einbildung? Sie nahm den Weg quer über das Dach. Zum Teufel mit dem Versteckspiel! Wer auch immer das war, er spielte keine Rolle in ihrem Leben.
    »Du bist dran, Ashley .«
    Sie erstarrte erneut. Die Angst meldete sich jetzt in ihrem Bauch. »Wer ist da ?« , verlangte sie zu wissen.
    Nichts. »Wer sind Sie ?« , fragte sie und drehte sich auf ihrem nackten Fuß.
    Kein Laut. Leise fluchend steuerte sie auf das Treppenhaus zu. Jemand trieb ein Spiel mit ihr, vielleicht ging auch ihre Fantasie mit ihr durch, oder Vick French probte eine Szene aus einem seiner Krimis.
    Halb in der Erwartung, jemanden aus der Dunkelheit stürzen zu sehen, packte sie den Türknauf, drehte ihn und riss die Tür auf. Eine Wolke warmer Luft drang ihr entgegen, und sie trat hinein.
    Bestimmt hatte sie sich alles nur eingebildet. Sie ging eine Treppe hinunter und bog um die Ecke, um die nächste Etage anzusteuern.
    Dann hörte sie die Tür oben. Jemand war hinter ihr ins Treppenhaus getreten.
    Sie rannte los. Es waren noch zehn Stockwerke bis zu ihrer Wohnung im vierten Stock. Sie wusste nicht, wer das war oder was er von ihr wollte, und so hetzte sie von Panik getrieben weiter, während ihr das Blut in den Ohren rauschte.
    Im zwölften Stock packte sie das ramponierte gelbe Geländer und zog sich vorwärts, doch dann verhedderte sie sich im Saum ihrer Schlafanzughose und stolperte. Wenn sie sich nicht krampfhaft festgehalten hätte, wäre sie kopfüber auf den groben Beton gestürzt.
    Hinter sich hörte sie Fußtritte, beinahe so schnell wie ihre eigenen. Der Unbekannte gab sich keine Mühe, leise zu sein.
    »Warum läufst du weg ?« , rief er, und seine sonderbare, tiefe Stimme hallte durch das dunkle Treppenhaus. »Du bist dran .«
    Womit? Womit zum Henker war sie dran? Sie wollte nicht stehen bleiben und fragen.
    Ein Gefühl von Déjà-vu erfasste sie, als sie durch die Tür zum zehnten Stock stürmte. So hatte sie schon mal empfunden … oder so ähnlich.
    Als sie zum ersten Mal entführt wurde. Die schleichende Panik, der Kloß im Hals, das wilde, unkontrollierbare Herzklopfen. Aber das hatte so sein müssen. Es war wie auf der Achterbahn – man wusste, dass es sicher war. Man wusste, es bestand keine Gefahr für Leib und Leben. Es war der reine Nervenkitzel. Das hier war anders.
    Sie rannte noch schneller, der achte und siebte Stock flogen verschwommen an ihr vorbei. Zum Glück war sie eine Sportlerin. Sie konnte sich vielleicht nicht jeden Tanzschritt genau merken, dafür war sie schnell wie der Blitz.
    »Ashley !«
    Allmächtiger, er kam immer näher! Nur noch ein Stockwerk lag vor ihr. »Verpiss dich !« , schrie sie mit schriller Stimme. Sollte sie einfach in den Flur des sechsten Stocks stürmen und laut schreien? Natürlich! Das war die Lösung. Warum versuchte sie nicht –
    Eine Hand schlug fest auf ihren Mund und riss ihren Kopf zurück, sodass sie eine Minute lang nichts sehen konnte. Der andere Arm legte sich wie ein Schraubstock um ihre Taille und zog sie an einen festen, muskulösen, großen Körper.
    »Hier kriegst du mal den wahren Kick, Ashley .« Seine Stimme war ein bedrohliches Flüstern. »Gefällt dir das ?«
    Sie stöhnte in seine Hand, schüttelte den Kopf und versuchte, ihn mit dem Ellbogen zu traktieren.
    »Wehr dich ruhig! Das ist okay .«
    Hatte sie jemand erneut angemeldet? So war es nie gewesen. Es war immer sanft und spielerisch gewesen. Wie in einem alten Liebesroman, wo die Heldin in der Kutsche entführt wird. Das hier glich eher einem Horrorfilm.
    Sie fuchtelte erneut mit den Armen, aber er riss ihren Kopf herum, ihren armen, malträtierten Kopf, und sie hörte, wie ihre Nackenwirbel krachten. Sie versuchte, sich zu drehen, und konnte erkennen, dass er eine schwarze Skimaske trug, so wie die anderen bisher auch.
    Warum war er so brutal und gemein? Sie hatte das fünf- oder sechsmal mitgemacht, aber es hatte nie wehgetan.
    »Gehen wir .« Er trat sie in die Kniekehlen, sodass sie den Halt verlor und in ihn hineinsank.
    Sie schüttelte heftig den Kopf und versuchte, ihn in die Hand zu beißen, doch ihre Zähne senkten sich in bitteres, feuchtes Leder. Er zerrte sie weiter nach unten. Fünfter Stock. Wohin

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