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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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»Man ist nicht – «
    »Ich weiß, wer du bist und was du bist .« Sie lehnte sich auf ihrem Küchenstuhl zurück, einen schmerzlichen Ausdruck in den Augen.
    »Ach ja, meinst du .« Er betonte das wie eine Feststellung. An seinem Kaffee nippend, widerstand er dem Drang, auf ihren Bildschirm zu blicken. Wie gut war sie wirklich bei ihren Recherchen?
    »Ja. Und wir wissen beide, dass ich es widerwärtig finde, wie du dein Geld verdienst .«
    Es sagte viel über sie, dass sie dieses Wort benutzte.
    »Aber was gestern Abend passiert ist … Ich war bereit, mit dir zu … «
    »Ich auch .« Er machte einen halben Schritt vor, aber ein Blick von ihr ließ ihn innehalten.
    »Ich wollte nicht Nein sagen .«
    »Aber du wolltest auch nicht mit einem Kerl schlafen, der Sex für Geld macht .« Er zuckte die Achseln. »Das kann ich dir nicht verdenken, Ba – , ähm, Sage. Das ist okay. Wir können Freunde sein.« Das war zweifellos genau das, was der Auftraggeber gerne hätte. »Du musst deswegen nicht gleich ins Schwitzen kommen .«
    Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. »Um ehrlich zu sein, habe ich die ganze Nacht deswegen geschwitzt « , gab sie zu, stand auf und ging auf ihn zu. »Ich hab meine Laken durchgeschwitzt .«
    Die Vorstellung, wie sie sich nackt hin und her wälzte, von Fantasien mit ihm verfolgt, ließ die Erektion, die er gerade erst unter Kontrolle bekommen hatte, wieder aufleben. »Also, das ist – «
    »Hast du auch geschwitzt ?« , fragte sie.
    Ein Tropfen Kaffee landete mit einem Zischen auf der Herdplatte, aber Johnny schwieg. Ihre Augen wanderten wieder über seinen Körper und blieben unterhalb des Gürtels hängen, als wollte sie ihm mit ihrem Blick einen Ständer verpassen. Was alles andere als unrealistisch war.
    »Dann gibt es nur eine Lösung « , sagte sie, als er nicht reagierte, und warf sich eine Haarlocke über die Schulter, als müsste sie den Weg freimachen für das, was sie wollte.
    »Ich kapier’s nicht, Sage. Was ist jetzt mit dem widerwärtigen Teil ?«
    Sie trat näher. »Ich finde deine Arbeit widerwärtig. Aber nicht dich .«
    »Danke, gleichfalls .« Er hielt seinen Kaffeebecher hoch, als könnte er damit eine Frau abwehren, die die ganze Nacht lang seinetwegen geschwitzt hatte. »Aber du hast recht, wir sollten zusehen, dass es platonisch bleibt .«
    Legte sich da ein Schatten der Enttäuschung auf ihre Augen? »Das muss nicht sein .«
    Er hob eine Schulter. »Meine Vergangenheit ist, wie sie ist, Baby .« Eine Vergangenheit, die mehr als widerwärtig war.
    »Ich will auch nicht die Vergangenheit ändern « , beharrte sie. »Ich will es nur wissen .«
    Er rieb sich die über Nacht gesprossenen Bartstoppeln. »Was willst du denn wissen? Wie viele? Wie oft? Wie es dazu kam ?«
    Etwas flackerte in ihren Augen. »Ich möchte etwas über deine Schwester wissen .«
    Auf keinen Fall. Das hatte er noch nie jemandem erzählt, und das würde er auch nie erzählen. Die Wahrheit war gut verborgen, weit weg in einem kleinen Holzhaus am Comer See, und dort sollte sie auch bleiben. Er würde niemals das Risiko eingehen, jemandem davon zu erzählen. »Was ist denn so wichtig an meiner Schwester ?«
    »Ich meine, ich möchte etwas Persönliches von dir wissen. Etwas Privates, das mir mehr über dich verrät. Etwas, das du anderen Frau–, Klientinnen nicht erzählst. Das möchte ich .«
    »Typisch Frau .« Er grinste. »Immer werden sie gleich persönlich .«
    Unbeeindruckttratsienäher.»FrauenwolleneineBeziehung .«
    »Und wenn du keine bekommst ?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich schlafe nicht mit einem Mann, nur weil er scharf und verfügbar ist. Vielleicht findest du das altmodisch, aber ich brauche mehr als körperliche Anziehung .«
    Solange er also seine persönlichen Geheimnisse für sich behielt, würde er diesen Auftrag vielleicht doch noch abschließen können, ohne die Klientin zu ficken, den Auftraggeber zu verärgern und seine Tarnung auffliegen zu lassen.
    Er nahm einen großen, den letzten Schluck Kaffee und trat weg von ihr zur Spüle, um den Becher abzustellen. »Nun, ich habe kein Problem damit, ›scharf und verfügbar‹ zu sein. Da sind wir dann wohl verschieden .«
    »Ichfange an« ,sagtesie.»Dannsiehstdu,wieeinfachdasgeht .«
    Sie lehnte sich an die Theke und atmete kurz durch, als wollte sie eine kleine Rede halten, die sie eingeübt hatte.
    »Hier kommt etwas Persönliches « , setzte sie an. »Als ich das letzte Mal mit meinem Vater gesprochen habe, hat

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