Bullet Catcher 3: Johnny
und Geschmack verbrannte ihr Lippen und Nase.
Ihre Knie gaben nach, ihr Kopf fiel ihr in den Nacken, und das Letzte, was sie sah, war die Wand gegenüber. Und das, was darauf stand.
Die Mädchen, war ihr letzter Gedanke. Sie würden alle sterben. Eine nach der anderen.
»Ich kann nicht aufhören .«
Sage trat bei diesen Worten ins Wohnzimmer. Morgenlicht fiel auf Johnnys nackten Oberkörper, das Laken, das sie ihm als provisorische Decke gegeben hatte, war längst zu Boden gefallen. Sie nahm sich einen Moment, um den Anblick zu genießen, wie er da lag, halb angezogen und so unglaublich männlich, dass ihr buchstäblich das Wasser im Mund zusammenlief. Gestern Abend war die Versuchung groß gewesen, diesen Traumkörper in ihr Bett zu ziehen.
Es wäre ein Leichtes gewesen, sich nach dem Zwischenfall in der Bibliothek trösten zu lassen, aber dann entschied sie sich doch für die nahrhaftere Variante des leiblichen Wohls und ließ sich von ihm bekochen. Kurz nach dem Essen war sie zusammengebrochen, erschöpft und nervlich am Ende, nachdem der Tod so nahe gewesen war.
Doch heute Morgen war sie mit der alten Entschlossenheit erwacht, und jetzt stand sie mit der ominösen Karteikarte in der Hand im Wohnzimmer.
Er hob den Kopf, und seine klaren Augen verrieten, dass auch er nicht geschlafen hatte. »Womit kannst du nicht aufhören ?«
Sie wedelte mit der Karte. »Ich weiß, dass das eine Warnung ist. Aber auf mich wirkt sie wie eine große Werbetafel, auf der steht: ›Jetzt erst recht .‹«
Mit einem Lächeln, das ihr ebenso den Atem nahm wie seine glatte, perfekt ausgeformte Brust, schwang er sich vom Sofa hoch. »Und wo möchtest du heute nach der Wahrheit suchen, Baby ?«
Sie hatte mit Streit gerechnet, damit, dass er ihr vorzuschreiben versuchte, schön brav zu Hause zu bleiben.
»Du bist okay, weißt du das ?« , sagte sie und deutete mit der Karte auf ihn. »Ich denke, ich werde diese Einstellung mit einem Kaffee belohnen .«
Sie drehte sich um und ging in die Küche.
»Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich überprüfen könnte, ob Keisha wirklich eine Abtreibung hatte, wie Glenda behauptet « , sagte sie und öffnete den Wasserhahn. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, das herauszufinden .«
»Vielleicht könnte ich das tun .«
Sie erschrak, als sie ihn an der Küchentür hörte, weil sie ihn nicht dort erwartet hatte. Er füllte den ganzen Rahmen aus, mit nackter Brust, schlaftrunkenen Augen, einfach zum Anbeißen. »Du bist sehr nett, aber ich glaube nicht, dass man einfach in der örtlichen Abtreibungsklinik anrufen kann und – oh !« Sie schnippte mit den Fingern und zeigte auf ihn. »Alonzo! Er könnte es herausfinden. Bestimmt kommt er an die Unterlagen heran .«
»Der Arzt ?«
»Ja. Er war Leiter der Geburtsklinik im Mass General. Da hat er sicher Zugang zu sämtlichen Datenbanken .« Sie griff zum Telefon, aber Johnny packte sie am Handgelenk, ehe sie den Hörer nehmen konnte.
»Du solltest ihn nicht mit hineinziehen, Sage. Ehrlich, ich könnte bestimmt helfen .«
»Das glaube ich kaum, aber du bist … « Aus seinem Gesicht sprach eine seltsame Mischung aus Entschlossenheit und Besorgnis. »Oh « , machte sie, als ihr der Grund für seinen Einwand dämmerte. »Du willst wegen des Jobs im Ritz nicht, dass ich ihn anrufe. Weil du dann etwas unternehmen müsstest .«
Er setzte ein gezwungenes Lächeln auf. »Das stimmt. Außerdem könnte ich wirklich ein paar Strippen ziehen, um ein paar Dinge herauszubekommen. Lass ihn einfach aus dem Spiel, okay ?«
»Moment mal – versteh ich das … « Sie musterte seine verächtliche Miene. »Interpretiere ich das hier richtig? Bist du eifersüchtig ?«
Seine Augen blitzten auf. »Ja, du interpretierst das sehr wohl richtig. Der Typ steht auf dich .«
»Ist das dein Ernst ?« Sie schnappte sich den Deckel der Kaffeekanne. »Ausgerechnet du bist eifersüchtig ?«
»Und wenn ?« , sagte er und legte den Kopf schief. »Ich hab dir gesagt, dass ich dich mag .«
»Wenn das wirklich so ist « , erwiderte sie bedächtig, ohne den kleinen Wirbelsturm zu beachten, den seine Worte in ihr ausgelöst hatten, »dann solltest dich um einen neuen Job bemühen .«
Er deutete mit dem Kinn auf das Telefon. »Schön. Ruf deinen Freund an. Dann sehen wir weiter .« Damit verschwand er in den Flur, ohne auf den Kaffee zu warten.
Johnny war noch immer davon überzeugt, dass Alonzo Garron der heimliche Auftraggeber bei diesem Einsatz war. Egal was Lucy
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