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Bullet Catcher 3: Johnny

Bullet Catcher 3: Johnny

Titel: Bullet Catcher 3: Johnny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Stockwerks anfing.
    Ob sie sich zu diesem jetzt vielleicht sechzig Zentimeter hohen Spalt hochziehen konnte, um hinauszuklettern? Oder sollte sie lieber abwarten, bis jemand anders den Aufzug benutzen wollte und ihr zu Hilfe käme? Das konnte Stunden dauern.
    Ihre Verabredung wäre vermutlich ohnehin längst weg. Ihr Pech verfluchend, trat sie zurück, um zu sehen, auf welchem Weg sie die Öffnung erreichen könnte. Sie versuchte zu springen, doch bei dem Versuch sackte die Kabine ab, und die Öffnung verschloss sich vollständig.
    Von der Wucht der Bewegung zu Boden geworfen, schnappte sie nach Luft. Ihr Magen drehte sich mehrmals, als die Kabine erneut zu fallen begann, diesmal mit offenen Türen. Ihr Schrei hallte in dem winzigen Raum wie ein Echo durch die Dunkelheit.
    Mit einem Krachen hielt der Aufzug, ebenso unerwartet, wie er sich in Bewegung gesetzt hatte. Diesmal war die Öffnung zum Stockwerk leichter zu erreichen. Sie versuchte, ihren rasenden Herzschlag mit einem tiefen Atemzug zu beruhigen, wischte sich die Hände an den Hosen ab und stand mit zitternden Beinen auf.
    »Halt still, verdammte Kiste! « , zischte sie, an die Adresse des Aufzugs gerichtet, und streckte die Arme nach der Türöffnung aus, die vermutlich in den ersten Stock hinausführte. Auf Zehenspitzen gelang es ihr, sich an dem Gummistreifen der Bodenkante über ihr festzuhalten. Sie lenkte ihre ganze Kraft in den Oberkörper und begann sich hochzuziehen.
    Mit einem entschlossenen Schrei hievte sie sich bis zur Taille durch die Öffnung. Mit einem weiteren Schwung wäre sie draußen. Doch in dem Moment, als sie die Arme anzog, setzten sich die Türen ächzend in Bewegung.
    Nicht jetzt. Nicht jetzt! Quietschend ließ sich die Kabine an ihren Seilen nach oben ziehen, unaufhaltsam. Die Türen schlugen gegen Sages Rippen und klemmten sie ein. Und die Kabine stieg immer weiter, höher und höher. In zehn Sekunden, wenn der Aufzug das nächste Stockwerk erreichte, würde sie in der Mitte durchtrennt werden.
    Sie öffnete den Mund, um zu schreien, doch die Panik lähmte sie durch und durch.
    »Sage !«
    »Johnny! Schnell !« , schrie sie.
    Mit einem machtvollen Stöhnen warf sich Johnny zu Boden, steckte die Hände zwischen die Türblätter, um sie aufzuschieben, dann zerrte er Sage aus dem Aufzug, der im nächsten Moment himmelwärts in den Schacht verschwand.
    »Oh Gott! « , wimmerte sie und ließ sich gegen ihn sinken. »Ich kann es nicht glauben. Ich kann … « Sie bog sich zurück. »Woher wusstest du, wo ich war ?«
    Seine Augen glühten, und sein Kiefer mahlte vor Wut. »Ich habe dich in den Lift steigen sehen. Aber es ist der einzige im ganzen Gebäude, und so … « Er schüttelte den Kopf. Schweiß perlte auf seiner Oberlippe, und äußerste Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Um Gottes willen, Sage !«
    »Entschuldige « , sagte sie. »Ich konnte ja nicht wissen, dass dieses verdammte Ding ausgerechnet jetzt seinen Geist aufgeben muss .«
    Hinter ihr kam der vermaledeite Aufzug polternd zum Stehen, und die Türen öffneten sich, als wäre nichts geschehen. »Denk bloß nicht dran einzusteigen « , warnte Sage.
    Doch Johnnys Interesse galt dem Inneren der Kabine. Als Sage seinem Blick folgte, stellten sich ihr die Nackenhaare auf.
    »Das war kein Zufall « , flüsterte er.
    An der Rückwand klebte eine giftgrüne Karteikarte.
    Hör auf oder du bist die Nächste.

12
     
    Sie war nass, klebrig, wund.
    Noch ehe Ashley die Augen öffnete, spürte sie einen vertrauten Schmerz zwischen den Beinen, als hätte sie jemand lang und hart geritten. Wen hatte sie letzte Nacht gefickt?
    Es war eine Entführung gewesen. Sie schlug die Augen auf, fuhr mit der Hand über das Bettlaken und blinzelte in das schwache Licht. Wer hatte das arrangiert? Welche der Kolleginnen von den Snow Bunnies hatte ihr diesen fiesen Typen geschickt, der sie bewusstlos in einen Kofferraum gesperrt hatte? Sie schluckte, schmeckte aber nur den scheußlichen, bitteren Geschmack irgendeines starken Medikaments.
    Und wo zur Hölle war sie? Das war kein Hotel.
    Sie tastete nach der Kante des Bettes – das mehr so eine Art Pritsche war, mit billiger, rauer Wäsche – und versuchte in dem dunklen Raum etwas zu erkennen. Es gab kein Fenster, keine Kommode, nichts außer einer zweiten klapprigen Pritsche, einem leeren Bücherregal und einer Tür. Wo war sie?
    »Hallo ?« , rief sie. Wer hatte sie letzte Nacht gerettet? Sie konnte sich nicht erinnern. Sie setzte sich auf

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