Bullet Catcher - Ben
jede Kurve zu erkunden und sie sich in den richtigen Kleidern vorzustellen. Nicht in diesen Klamotten.
Sofort wich sie mit einem feurigen Blick zurück. »Ich brauche keine anderen Sachen als die, die ich trage, und ich benutze kein Make-up, herzlichen Dank.« Sie schaffte es zur Tür, öffnete sie und deutete hinaus. »Sie können jetzt gehen.«
Keine Chance. Sie wusste, wer die giftigen Rosen hatte. Er brauchte diese kleine Gärtnerin, um eine Identifizierung vorzunehmen,
ohne
dass der Killer es merkte.
»Haben Sie so ausgesehen, als Sie sie getroffen haben?«, fragte er.
»Ich sehe immer so aus«, antwortete sie ohne die geringste Scham in der Stimme.
»Aber sie besitzen ein Kleid?«
Sie verzog die Lippen und legte den Kopf schräg. »Ich gehe sonntags in die Kirche.«
»Dann stellen wir Sie jetzt unter die Dusche und legen los.«
Ihre Augen weiteten sich, während sie eine Antwort hervorstieß. »Netter Versuch, Mr Pervers. Aber ich werde keine Dusche nehmen und mit Ihnen
loslegen
.«
Er trat einen Schritt näher und griff nach ihrer Hand. Er musste sich auf seine Intuition verlassen, und die sagte ihm, dass er dieser Frau vertrauen konnte. »Hören Sie mir zu. Sie werden mich zu einem Staatsbankett begleiten und sich insgeheim jeden Gast anschauen, so lange, bis sie die Frau, die ihre Rosen gekauft hat, gefunden haben. Die Frau, von der ich glaube, dass sie eine Attentäterin ist und versucht hat, den Gouverneur von Florida zu vergiften. Wenn Sie sie zweifelsfrei identifizieren können, werde ich Ihnen persönlich das Doppelte dessen zahlen, was die Blumen wert sind.«
Zweifel und Verlangen kämpften in ihrem hübschen Gesicht, während sie die Worte sacken ließ. »Das Doppelte? Das wären sechstausend Dollar, das sollten Sie wissen.«
»In Ordnung.«
Sie schluckte, sichtlich schwankend. »In bar.«
»Abgemacht.«
»Tausend im Voraus.«
Er griff in seine Gesäßtasche, um seine Brieftasche herauszunehmen. Als er sie weit genug öffnete, dass sowohl sein Ausweis als Sicherheitsbeamter als auch ein Bündel Geldscheine sichtbar wurden, bekam er ein erfreuliches Zischen der Überraschung zur Antwort.
»Donnerwetter, das sind eine Menge, Benjamin … Franklins.«
»Youngblood«, korrigierte er sie und zeigte ihr seinen Ausweis, während er einen Stapel Hunderter herauszog und sie ihr in die Hand drückte. »Benjamin Youngblood. Freut mich, Sie kennenzulernen.«
»Freut mich …« Sie starrte auf das Geld, dann auf ihn. »Ich bin Callie Parrish.«
Er nickte. »Sie müssen begreifen, dass hier ein Leben auf dem Spiel steht.« Und sein Job, aber das war sekundär. Er musste McManus erreichen, und das schnell.
Sie nickte langsam, dann streckte sie ihre freie Hand aus, um seine zu schütteln. »Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
Ihre unverstellte Ehrlichkeit und Bereitschaft traf ihn tief und hart. Mitten im … Bauch.
Er beobachtete, wie sie zu einem ziemlich heruntergekommenen Bauernhaus ging und ihr Hintern in der fadenscheinigen Jeans hin und her schwang wie ein Pendel. Und das traf ihn an einem Ort, der etwas tiefer lag und potenziell viel gefährlicher war als sein Bauch.
Benjamin Youngblood, Bodyguard der Reichen und Berühmten, und möglicherweise der überzeugendste, attraktivste, intelligenteste und absolut coolste Mann, der Callie je begegnet war, fuhr, als wolle er sich umbringen, und fluchte wie der Teufel, dem er gewiss an dem Tag begegnen würde, an dem ihm dieser Wunsch erfüllt wurde. Trotzdem, er war … faszinierend.
Als sie vor etwas anhielten, das ein Zehn-Sterne-Hotel sein musste, strich Callie über ihren Faltenrock und brachte ihn in Form.
Natürlich hatte sie eins von Granny Belles zeitlosen, französischen Seidenoutfits gewählt, die sie in Paris hatte machen lassen und denen immer noch ein schwacher und vertrauter Duft von Rosenwasser anhaftete. Dankbar für diese Verbindung zu einer vielschichtigen Frau, die Mode ebenso geliebt hatte wie Landwirtschaft, ging Callie im Geiste noch einmal alles durch, was sie in den letzten zwei Stunden erfahren hatte.
Alles, was Ben ihr erzählt hatte, schien vollkommen glaubwürdig zu sein, und furchtbar für den armen Roy McManus, selbst wenn er als Gouverneur ein Loser war, der rein gar nichts für Landwirte tat. Niemand verdiente es zu sterben.
Sie brauchte nur zu helfen, dafür zu sorgen, dass das nicht passierte, durch einen eleganten Festsaal schreiten, jede Frau in Augenschein nehmen und die Teufelin finden, die ihre Rosen
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