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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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ist DER Samurai von der Leinwand … er ist viel leichter zu erkennen, wenn
ich böse drein gucke. Ich weiß jetzt nicht, wie der Schauspieler heißt … ach,
na klar! Wieso sollte man mich sonst mit Toshirō anreden – das wird sein
Name sein… Nicht die schlechteste Wahl… Ich will sofort ein Schwert haben…
     
      Heruge erwischt mich beim Posieren. „Aber Eure Mehrheit,
so geht das nicht!“, meint meine „rechte Hand“ und holt mir aus einer Lade in
der Wand einen Griff, doppelt so prachtvoll, wie der, den er selbst am Gurt
trägt. Es stellt sich heraus, es ist kein Lichtschwert eines Jedi, sondern ein
„Hanashinoken“ – ein Allzweckstrahlungsgerät, das einerseits ein dunkles Zimmer
erhellen und andererseits ein Loch in eine vierzig Zentimeter dicke Stahlwand
schneiden kann. Eine weitere Fähigkeit dieses speziellen „Hanashino“ ist die
Imitation eines Festkörpers mit Festkörpereigenschaften, und genau diese
Eigenschaft macht den Hanashinoken so unglaublich teuer: Drei von diesen
Dingern kosten soviel wie mein gesamter Planet inklusive Städte, inklusive
Bevölkerung und außerdem inklusive aller anderen nutzlosen Planeten in diesem
Sonnensystem und sogar der Sonne selbst. Und genau drei von denen gibt es auf
diesem Planeten: eins für mich, eins für meine „rechte Hand“ und eins für meine
„linke Hand“ … klingt komisch, aber genau so ist es… Und also stehe ich nun mit
meiner „rechten Hand“ – Heruge vor dem riesigen Spiegel; wir tun so, als wären
wir Samurai.
     
      (Das „so tun, als wäre man Samurai“ hat übrigens wenig
gemeinsam mit dem „so tun, als wäre man ein guter Schwertkämpfer“, denn während
man beim Letzteren permanent mit einem Schwert (oder einem Scheinschwert)
herumfuchtelt, muss man beim Ersteren nur eine überzeugende Miene hinkriegen –
eine Miene, die besagt: Ich ziehe mein Schwert erst kurz bevor ich mich
entschlossen habe, jemand zu töten… Und je länger wir vor dem Spiegel stehen,
umso mehr verstehe ich, wie wichtig der Bluff für eine herrschende Person ist,
die eher ungern Menschen hinrichtet.)
     
    H…Eure Mehrheit seht unheildrohend aus; ich sehe, wie alle
Schurken den Raum rückwärts verlassen.
    .Heruge! … Warum nennst du mich „Eure Mehrheit“?
    H…Eure Mehrheit habt das Glück von tausend Katzen, hundert
Persönlichkeiten und einen elastischen Körper.
    .Hat das eine konkrete Bedeutung?
    H…Gestern noch hattet Ihr einen anderen Charakter. Und
gestern hättet Ihr eigentlich sterben müssen … ich war relativ zufällig in
letzter Sekunde am richtigen, Ort um euch aus den Klauen des Zorns zu befreien…
     
      Zusammen gehen wir in den Raum, aus dem Heruge kam, der
weitestgehend leer ist und nur eine runde Konsole in der Mitte stehen hat. Die
Tür hinter uns materialisiert sich wieder, und mein Freund und Helfer spielt
den nächsten Akkord. Der nächste Raum ist überraschend groß, seine Form ähnelt
einem dicken, aufgeblasenen Kegel … oder der Spitze eines riesigen
Konenengeschosses. Dreieckige, bodentiefe, ebenfalls aufgeblähte Fenster laufen
nach oben bis zu der Krone des Saals, sie sind draußen an den Seiten leicht von
eben so großen Jalousien verdeckt, die horizontal in schätzungsweise zwanzig
meterhohe Segmente aufgeteilt sind. Die Jalousien auf der Ostseite sind
teilweise zugelassen, eben soviel, dass die direkte Sonneneinstrahlung
unterbunden wird.
     
     

Shushō Hidarite Ryudiga.
     
    R…Omo Mifunetoshirō betritt den Kronsaal!
     
      Schreit Ryudiga die Paar dutzend Leute an, die sich in der
Mitte im Kreis hinter eben so vielen tischen aufgestellt hatten. Ryudiga, meine
„linke Hand“ ist, wenn auch nicht das Gegenteil von Heruge, so wenigstens kaum
mit ihm zu verwechseln: seine Kleidung ist viel farbenfroher und viel weniger
von Schaltern und Knöpfen belastet, seine Krone ist in der Mitte mit einem Band
zu einem großen „A“ oder „Alpha“ zusammengedrückt, seine Tätowierung bedeckt
seine Nase und die beiden Wangenteile unter den Augen mit dem Wappen seines
immer noch aktuellen Besitzers – Pankov,  sein Blick lässt keine
Gewaltbereitschaft durchscheinen, dafür eine mit Zynismus behaftete,
niederstreckende Intelligenz, mit der er offensichtlich viel lieber Leute
beherrscht, als mit seinem Hanashino – dem dritten Hanashinoken des Reiches.
     
    Minister verbeugen sich.
     
      Unser Platz am großen Tisch und drei Thronsitzen ist nur
einige Schritte und eine Stufe entfernt, aber ich will mir

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