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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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Präsentierteller. Sich um die eigene Achse
drehend. Gottschön. Nicht von dieser Welt. Unvorstellbar, ihn nur geträumt zu
haben. Nicht ich.
     
    .Nein…..
     
      Sagte ich langsam und lang, leise, fast flüsternd, so
ausgedehnt, wie viel Luft in der Lunge zur Verfügung stand. Es war die richtige
Antwort auf die Frage, obwohl sie von mir nicht als solche gemeint war. Eher
war das ein leiser Schrei der Hilflosigkeit. Denn ich wusste nicht weiter, ich
fürchtete mich davor, den Gedanken zu Ende zu denken. Zum Glück brauchte ich
das auch nicht. Weil die, die die ganze Zeit meine Augen studierte, aufsprang,
mir die Hand reichte und sich etwas wünschte.
     
    ..Komm, wir gehen rein.
     
      Ich gehorchte. Sie ging knapp vor mir, hielt mich an der
Hand. Sie ging so schnell, dass sie gerade noch keinen Druck auf mich ausübte.
Dabei bestimmt.
     
      Ich war etwas traumatisiert. Ich verabschiedete mich
langsam von der Realität. Nein, nicht von der Realität … von dem Bewusstsein.
Ich hatte einen Wachtraum, in dem auf mich hinter der Eingangstür die gesamte
Belegschaft des Instituts wartete, um mich triumphal zu Empfangen, in die Arme
zu schlissen. Ich konnte den Traum nicht zu Ende träumen, noch hatte ich die
Eingangshalle erreicht, um mich zu überzeugen, denn bin aufgewacht, weil ich
die Abwesenheit der Hand der Praktikantin erfuhr.
     
      Ich drehte mich um. Sie starrte mich an, zwei Schritte von
mir entfernt, vier Schritte vom Eingang. Sie überlegte etwas. Ich merkte den
Wandel ihrer Miene. Ich nahm einen Teil ihrer Gefühle wahr. Den Teil, der durch
die Augen auf die Umwelt reflektiert wird. Sie sagte.
     
    ..Ich habe eine bessere Idee. Als diese. Komm mit.
     
      Sie bot mir erneut ihre Hand an. Es fiel mir auf, diesmal
tat sie es anders. Nämlich mit der Handfläche nach oben. Als ich noch auf der
Bank saß, und sie meinte, wir sollen hineingehen, streckte sie mir ihre Hand
entgegen, Handfläche gedreht nach unten. Das gab mir ein Gefühl, unterordnet zu
sein, einem Befehl nachgehen zu müssen. Als hätte ich keine Wahl. Wie ein Kind,
ohne ein Recht, eigene Entscheidungen zu treffen. Diesmal hat sie mir ein
Angebot unterbreitet. Sie bot mir ihre Hand an, es lag an mir, mich für oder
gegen zu entscheiden.
     
      Natürlich entschied ich mich dafür. Und sie wusste es. Ich
meine, auch vorher. Das erkannte ich an ihrer sicheren Haltung. Und an ihrem
zweifellosen Blick… Natürlich hätten ihre Haltung und ihr Blick auch der
Auslöser für meine Entscheidung sein können. Womit ich nicht tatsächlich eine
Wahl gehabt hätte. Doch wurde mir diesmal die Illusion einer Wahlmöglichkeit
gelassen. Ein Recht auf eigene Entscheidung. Das man mit Erwachsenwerden
bekommt. Ich musste nicht gehorchen, ich tat dies aus freien Stücken.
     
      Das Andere, das mir aufgefallen ist, und das habe ich
nicht ganz verstanden, sie zog diesmal an meiner Hand, sie beeilte sich und
sorgte dafür, dass ich mich ebenso beeile.
     
    ..Komm, schneller.
     
      Sie rannte beinahe. Sie ließ meine Hand nicht los, auch
während wir ins Taxi einstiegen. Und sagte, noch bevor wir gesessen haben.
     
    ..Zum Flughaffen.
    .Flughaffen?
    ..Willst du lieber dort hin?
     
      Sie zeigte auf die Eingangstür des Instituts. Ich machte
die Tür zu. Sie bestätigte den Bestimmungsort und die Zahlkraft mit ihrer Karte
und per Knopfdruck. Wir wurden in Bewegung gesetzt. 
     
    .Und warum schneller?
    ..Sonst verpassen wir womöglich unsere Maschine.
    .Logisch. Wie man es von dir gewohnt ist.
     
      Sie ist vollkommen verrückt geworden, und das freute mich.
Das freute mich jedes Mal. Nicht täglich, dafür sieben mal die Woche… Wie lange
kenne ich sie schon? Wie viel Zeit habe ich mir ihr im engsten Raum verbracht?
Sie ist für mich eine Mischung zwischen Tochter, Schwester, Freundin,
Untergebenen und Vorgesetzten. Zu einem spontanen Einfall von ihr sage ich
nicht „nein“.
     
    .Wo soll es hingehen?
    ..Lass dich überraschen.
     
      Ich wollte eigentlich nicht so neugierig sein. Die Frage
ist meinem Mund entflohen, hat sich selbstständig  gemacht. Umso erleichternder
war die Antwort.
     
    ..Was hältst du von einem Spiel.
    .Immer gern.
    ..Setz dich darüber.
    .Ein Brettspiel also.
     
      Sie klappte den Uni-Tisch aus, nachdem ich den Platz ihr
gegenüber nahm. Sie machte einige rasche, zielsichere Handbewegungen, kurz
worauf uns die Lautsprecher mit einer perfekten japanischen Aussprache den
Namen des Spiels mitteilten.
     
    …HASAMI

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