Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

…
vielleicht war sie eine … Cheyenne.
    °°°Wie heißt dein Chef?
    .Sani… Sanikolo.
    °°°Sani-kolo … interessant. Was ist das für ein Name.
    .Weiß ich nicht.
    °°°Ist er ein … Afrikaner?
    .Hehe … sein Großvater stammte aus Tansania … seine
Großmutter hatte einen japanischen Vater und eine chinesische Mutter … oder
umgekehrt … und … seine anderen Großeltern stammten beide aus Mittelamerika …
also, ob man sie noch zu irgendwas zuordnen konnte, bezweifle ich…
    °°°Ich wette, der Name stammt trotzdem aus dem Großraum
Afrikas.
    .Kann sein, mir egal.
    °°°“Kann sein, mir egal“ … pff … deine Kollegen haben
wenigstens schöne Namen … im Gegensatz zu dir.
    .Lass meinen Namen aus dem Spiel.
    °°°Pfff … wer will denn was von deinem Namen … na gut …ich
muss dann wieder …
    .Warte!!! Du kannst noch nicht … du sollst mir noch …
    °°°Was noch?
    .Ich stehe wie ein Betrüger da. Ich brauche noch einen … m …
Beweis.
    °°°Beweis? Was schwebt dir vor?
    .Sani sagte, der kauft mir die Geschichte ab, wenn …
    °°°Wenn was?
    .Wenn ich ihm morgen den Stand der Biotech um zwölf Uhr
nenne.
    °°°Was ist „Biotech“?
    .Eine Aktie.
    °°°Eine Aktie! … Was für ein gerissener Bursche doch dein
Sani ist …
    .Nein. Der hat mir einfach nur nicht geglaubt.
    °°°Der muss dir nicht glauben. >Du< sollst >mir<
glauben.
    .Ich glaube dir aber auch nicht … na ja, ich zweifle immer
noch. Das mit der „Frage“ war nicht grade ein Scherz, aber dafür könnte es
sonst welche Erklärungen geben…
    °°°Schon gut.
    .Du sagst es mir?
    °°°Nein! Aber ich habe einen besseren Vorschlag für dich.
    .Eine andere Antwort?
    °°°Naaain.
    .Keine Antwort?
    °°°Naaain! Pass auf … wenn du morgen deinen Chef siehst …
gehst du zu ihm und legst deine Hand auf seinen Kopf.
    .Und?
    °°°Das war es.
    .Wie, das war es? Was passiert dann?
    °°°Lass dich überraschen.
    .Überraschen? Das ist fies … das ist … oh mein Gott … ich
soll mich überraschen lassen?
    °°°Hör mal … weißt du wie lange wir schon hier mit einander
reden?
    .Äääu… wie lange?
    °°°Äääh … sehr lange … ich muss jetzt gehen!
    .Aber … welche Hand soll ich auf seinen Kopf legen?
    °°°Oh ja … das ist natürlich eine sehr wichtige Frage … wie
konnte ich nur vergessen … dir so eine … na schön … aber das war jetzt die
letzte Frage … okay?
    .Okay.
    °°°Mmm … nimm … die Rechte … nein … nimm die Linke … nein …
warte … warte … doch, nimm die Linke … ist besser. Und jetzt gehe ich … Ciao!
    .Auf Wiedersehen.
     
      Dann ging der Geist, und ich blieb alleine. Da der Traum
nicht sofort ausging, blieb ich dies einige Zeit. Ich merkte sodann, dass ich
wirklich sehr lange mit dem Geist geredet habe… Oder mit mir selbst … das
Spielt jetzt keine Rolle mehr. Fast keine. Eigentlich … kann ich die Zeit
überhaupt nicht einschätzen. Es ist eben ein Traum. Ich empfinde zwar meinen Körper.
Ich höre mich hin und wieder schnarchen und die Autos auf der Straße … und mir
juckt ständig der Hintern … und ich glaube, dass ich sabbere … aber … wie lange
wir geredet haben … Wowow! Ich sehe die Decke! Das ganze Zimmer eigentlich …
aber kann mich immer noch nicht bewegen. Und immer noch nicht … und immer noch
nicht … jetzt komm schon … beweg dich endlich … jetzt … ja … es geht wieder …
Mann bin ich froh … wieder Herr meines eigenen Körpers … jetzt wieder aufrecht
sitzend. Nun schaue ich auf die Uhr – es ist drei Sekunden vor dem Alarm … es
ist Alarm … ich beruhige den Wecker. Aber! … ich glaube, … ich sollte
wenigstens formal meine Träume von dem Wachsein trennen…
     

Also trenn ich.
     
      Also, ein neuer Tag. … Komisch … was soll ich hier noch
großartig erzählen? Dass ich langsam aufgestanden bin, mich geduscht habe,
geraucht … meine Post nachgeschaut … die Ergebnisse des gestrigen Lottospiels
nachgeprüft … wieder nichts gewonnen habe … ?? Ich lass das sein…
     
      Ich berichte lieber wieder ab dem Zeitpunkt, als ich im
Büro meine Praktikantin angetroffen habe. Wie sie mich durch ein schleierhaftes
Grinsen angestarrt hat. Wie wir uns hingesetzt haben, um auf Sani zu warten.
Wie Sani angerückt ist. Wie breit sein Grinsen seinerseits war, als er uns so
still sitzend vorgefunden hatte. Und was er sodann sagte.
     
    ….Guten M-m-morgen m-m-mein Freund.
    .Morgen Chef.
    ….H-h-h-h … h-h-hast du gut