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Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition)

Titel: Burakkuboru: Die kleine süsse Überraschung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Spiegel
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wieder aufwache. Dass es mitten in der Luft werden würde, konnte ich
natürlich nicht ahnen.
     
      Nun identifizierte ich auch den genauen Ort, auf den ich
zusteuerte. Obwohl ich mit dem Kopf nach Südwesten stürzte, erkannte ich die
Umrisse einer großen Insel nicht weit entfern von einem riesigen Kontinenten.
Japan. Ich konnte nicht gerade behaupten, dass ich mir Sorgen machte, aber ich
war unbestreitbar in Panik. Gedanken machte ich mir über mein bevorstehendes
Schicksal nicht, doch empfand das Unheil mit meinem ganzen Wesen.
     
      Zum Glück hatte ganz Japan an dem Tag ein sonnenklares
Wetter. Durch Wölken zu fliegen würde mein Unbehagen deutlich multiplizieren.
Nicht zu wissen, worauf ich zu stürze, stellte ich mir übertrieben dramatisch
vor.
     
      Bald verschwand das Meer aus meinem Blickfeld. Ich vernahm
Städte und Ortschaften. Genau unter mir lag ein Gebirge mit einem gewaltigen,
besiedelten und kultivierten Tal, das sich wie eine Insel in das Meer des Grüns
hineingefressen hat. Gleich um die Ecke lag ein See, der zwar nur halb so groß,
dennoch auch vom Weiten nicht zu übersehen war. Demnächst sah ich Schatten,
erkannte die Dreidimensionalität und die Höhe der Wolkenkratzer. Ich bewegte
mich auf den nördlichen Stadtrand zu.
     
      Ich wurde wegen dem Luftwiderstand seit langer Zeit nicht
mehr schneller. Dies beruhigte allerdings keine einzige von meinen
Nervenzellen. Denn sofern ich nicht irgendwann langsamer werden würde, ist mir
ein erneuter Tod so gewiss, wie die zehn Finger an meinen Händen… Ich
kontrollierte zur Sicherheit die Anzahl der Finger – es waren immer noch zehn.
Also blieb mir nur noch eine Frage zu klären. Soll ich mit offenen oder lieber
mit geschlossenen Augen auf die Oberfläche knallen?
     
      Die Frage hat sich von alleine Beantwortet, als ich
feststellte, dass ich auf ein größeres, von Bebauung gesondertes Areal stürze,
in deren Mitte ein schwarzer Punkt, wie ein Monument ruhte. Mit jeder weiteren
Sekunde, die mich meinem Tod näher brachte, erkannte ich immer mehr und immer
weitere Details des wachsenden Punktes. Des Punktes, der alsbald zum  Fleck
wurde, dann zu einem Tropfen, daraufhin zu einer Kapsel und so weiter, bis ich,
kurz bevor das Licht ausging, den Gegenstand erkannte, mit dem ich kollidierte:
     
    Es war der heilige, zweiundsiebziger Kamikaze.
     
    …..
     
      Wegen einem ätzenden Gefühl in der Nase wurde ich wach.
Sani entfernte seine Hand von meinem Gesicht und wich zur Seite die Aussicht
auf Momes besorgtes Gesicht freimachend. Sofort schnellte ich meine linke Hand
zu meiner Backe derselben Körperseite, da diese Hälfte meines Kopfes stark
schmerzte. Ich empfand eine Feuchte unter den Fingern, so kontrollierte die
Hand nach eventuellen Blutspuren. Sie war blutig. Sani reichte mir seine rechte
Hand, um mir beim Aufstehen behilflich zu sein.
     
    ..Hast du uns einen Schrecken eingejagt.
    .Was ist passiert?
    ….Du bist in Ohnmacht gefallen und hast die Glasplatte des
Arbeitstisches destruiert. Hast dich dabei leicht geschnitten.
     
      Ich streckte meinen Zeigefinger gegen meinen Chef.
Beguckte fragend Mome, die bereits herzlich lächelte. Erinnerte mich an den
Grund meiner Bewusstlosigkeit.
     
    .Sani, du stotterst nicht … ich meine …
    ….Du hast mich geheilt. Ich weiß zwar nicht wie, aber du
hast es.
     
      Ich schmiss mich auf Sani und umarmte ihn, so stark mein
körperlicher Zustand zuließ. Wollte ihn gar nicht mehr loslassen … würde mir
während dessen meiner gegenwärtigen Situation bewusst. Denn es bedeutete, dass
ich nun unweigerlich das „Wort“ unters Volk bringen muss. Was auch immer dies
noch bedeuten wird.
     
    ….Ganz ruhig, mein Freund, schone deine Kräfte. Wasch dir
lieber das Blut aus dem Gesicht, du kriegst ein Pflaster.
    .Oh, tut mir Leid, jetzt habe ich deine schönen Kleider
verschmiert.
    ….Mach dir keine Sorgen um meine Kleider. Mach dir sorgen um
dein Schicksal.
    .Wie meinst du das?
    ….Du hast ungereimtes Zeug gesprochen, während du ohnmächtig
warst.
    .Oh ja? … Da fällt mir ein, ich hatte einen Traum…
     
      Ich ging zum Waschbecken, um mich sauber zu machen.
Während ich das teils eingetrocknete Blut mit Wasser löste, wurde ich der
Dramatik der noch frischen Erinnerungen an den Traum bewusst. Ich trocknete
mein Gesicht und peilte mein Spiegelbild an.
     
    .Ich fuhr einen Geländewagen… In den Bergen… Dann habe ich
mich überschlagen und flog über die Leitplanke den Berg

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