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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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»Gangstergrab in abgebranntem Gebäude!« Scheint so, als hätte jemand eine ganze Meute des Heroinsyndikats weggeputzt und dann das Gebäude in Brand gesteckt – die Feuerwehr hatte die Leichen ein paar Tage lang nicht entdeckt, und es dauerte ein paar weitere Tage, bis die Cops sie identifizieren konnten. Ein derart massives Umlegen klang nicht, als hinge es mit unserer kleinen Kaperfahrt zusammen, aber wir wußten nicht, wen wir fragen konnten.
    Der Prof blickte von dem Blatt auf. »Für mich klingt’s nach Wesleys Arbeit«, flüsterte er.
    »Sag den Namen nicht noch mal«, fegte ich ihn an. Wesley war ein Kerl, mit dem wir einst gesessen hatten – wenn ich glaubte, er würde in New York operieren, würde ich nach Kalifornien gehen.
    Immer wenn man eine Klauund Kassier-Nummer durchzieht, ist der letzte Teil der schwerste. Die Ware kannst du dir leicht genug greifen – das Opfer erwartet den Zug nicht – du verschwindest einfach und läßt sie in die Röhre gucken. Aber wenn es darum geht, die Ware gegen Asche einzutauschen, kriegst du Riesenärger. Es läßt sich leicht genug machen, wenn es dir nicht drauf ankommt, einige deiner Truppen im Feld zu verlieren, doch unsere Armee war zu klein für diese Sorte Opfergang.
    Wir kamen überein, zwei weitere Wochen zu warten. Mit dem Prof ging das klar. Max wirkte unglücklich. Die Arme ausbreitend fragte ich ihn: »Was sonst?« Er schüttelte bloß den Kopf. Wenn er soweit war, würde er es mir sagen.
    Wir waren im tiefsten Keller von Mamas Restaurant und planten den Austausch. Es war einfach genug – ich würde per Telefon den Kontakt herstellten, mein Problem darlegen und darauf warten, daß sie mit der Lösung rüberkamen. Früher oder später würden sie zustimmen, einen der freiberuflichen Kuriere zu benutzen, die im Zwielicht unserer Welt arbeiteten. Diese Jungs arbeiteten für einen festen Satz, keine Prozente – vielleicht zehntausend, um eine Packung auszuhändigen und etwas zurückzubringen. Auf diese Weise konnte man alles in der Stadt herumschaffen – Gold, Diamanten, Baupläne, Blüten, was auch immer. Keiner der Kuriere gehörte zur Familie, obwohl einer Italiener war. Sie waren Ehrenmänner – Männer, denen man trauen konnte. Selbst damals gab es nur ein paar davon. Heute gibt’s noch weniger. Wie auch immer, der Trick war, daß sie irgendeinen halbärschigen Plan vorschlagen sollten, der mich das Leben kosten würde, worauf ich ängstlich reagieren und einen Rückzieher machen würde. Schließlich würden sie damit ankommen, einen der Kuriere vorzuschlagen, und auf jener Liste war Max. Wir würden uns auf Max einigen, und das war’s dann. Einfach und sauber – das Heroin gegen die Asche.
    Ich legte es den anderen dar und rechnete ihnen vor, daß wir mit zirka fünfzig Riesen pro Nase abschnitten, wenn dies hier vorbei war.
    »Nein«, sagte der Maulwurf, das teigige Gesicht im Kerzenlicht verschwommen.
    Der Prof schaltete sich ein: »Burke, du weißt, was die Leute sagen – wenn es um Gift geht, spielt der Stille nicht mit.«
    Und Max selbst schüttelte bloß heftig den Kopf.
    Ich wußte, was der Prof meinte. Max würde alles transportieren, überall hin. Seine Liefergarantie war sein Leben. Doch jeder wußte, daß er keine Narkotika anrühren würde. Wenn er plötzlich dazu bereit wäre, würde es die bösen Buben argwöhnisch machen. Selbst wenn sie ihn wieder wegließen, müßte er ab sofort Dope-Touren machen. Egal, welche Sorte Coup wir durchzogen, wenn Max der Kurier war, war er erledigt.
    Danach gab’s nicht viel zu sagen. Ich sah zu, wie die Kerzenflamme Schatten auf die Wände warf, meine Pläne niederbrannte, mich einfür allemal von dieser Pfennigund Groschenfuchserei freizuschwimmen. Ich wollte nicht ins Dope-Geschäft einsteigen, und ich wollte das hier nicht ohne einen weiteren Versuch aufgeben.
    »Prof, arbeitet dein Cousin noch beim Postamt?«
    »Melvin ist ’n Lebenslänglicher – er ist abhängig von regelmäßiger Kohle.«
    »Würde er ’ne Ladung für uns erledigen, wenn wir ihn bezahlen?«
    »Mußt ihm ’nen schönen Batzen bezahlen, Burke – er liebt den Laden. Woran denkst du?«
    »Ich denke, wir schicken ihnen das Zeug. Maulwurf, wieviel war in den Koffern?«
    »Vierzig Kilo – zwanzig Beutel in jedem Koffer. Plastikbeutel.
    Verschweißt.«
    »Prof, das ist auf der Straße was wert?«
    »Kommt drauf an – wie rein es jetzt ist, wie oft du es vermanschen willst ...«
    »Maulwurf ...?«
    »Es ist zu neunzig,

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