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Burke 2 - Strega

Burke 2 - Strega

Titel: Burke 2 - Strega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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mußten sie wieder reingehen und uns suchen, und bis dahin sollten wir längst weg sein. Sie würden sich denken, daß wir uns draußen verstecken und auf den Einbruch der Dunkelheit warten oder daß wir versuchen würden, zur Stoßzeit im Gedränge zu entschlüpfen. Und selbst wenn sie den Plan schnallten, lagen wir zu weit vorn.
    »Es ist toll, Maulwurf!« sagte ich ihm.
    Der Prof streckte die Hand aus, Fläche nach oben, um seine Glückwünsche auszusprechen. Der Maulwurf dachte, der Prof wolle die Pläne sehen, und schmiß dem Prof das ganze Bündel in den Schoß. Manchen Burschen gebricht es eben an Kultur.
    Ich blickte zu Max. Er betrachtete sich das ganze Ding, doch sein Gesicht veränderte sich kein bißchen. »Was ist jetzt wieder falsch?« fragte ich ihn mit den Händen.
    Max lief zu uns rüber, hockte sich hin, so daß sein Gesicht bloß ein paar Zentimeter neben meinem war. Er rollte den Ärmel hoch, zog einen imaginären Riemen raus und schlang ihn sich um den Bizeps ... er nahm ein Ende in den Mund und zog ihn zusammen.
    Dann schob er zwei Finger in seine Armbeuge, wo die Vene raustrat, benutzte den Daumen, um den Kolben reinzudrücken, und verdrehte die Augen. Ein Junkie, der high wird. Max beobachtete aufmerksam mein Gesicht. Er faltete die Arme zur universellen Geste für »ein Baby wiegen«, dann öffnete er die Arme und ließ das Baby zu Boden fallen. Und wieder schüttelte er den Kopf. Max der Stille würde kein Dope verkaufen.
    Ich deutete auf meine Uhr und breitete wieder die Arme aus.
    »Warum jetzt?« wollte ich wissen.
    Max klopfte sich zweimal mit geballter Faust ans Herz und nickte ein »Ja«. Dann rieb er die Finger aneinander, um das Zeichen für »Geld« zu machen, und bewegte die Hände in atemberaubenden Tempo hin und her. Er war ein Krieger, kein Händler.
    Scheiße! Völlig entrüstet warf ich die Hände hoch. Max beobachtete mein Gesicht, das eigene unbewegt wie Stein. Ich benutzte meine Hände, um die Ein-Kilo-Packungen Dope in der Luft darzustellen und legte sie aneinander, bis Max eine Vorstellung kriegte. Zwischen uns lag ein ganzer Haufen Heroin. Dann rieb ich meine ersten beiden Finger und den Daumen aneinander, wie er es zuvor getan hatte. Geld, richtig? Dann nahm ich die Hände auseinander, kreuzte sie vor der Brust und öffnete sie dabei. Das eine gegen das andere tauschen. »Wie?« wollte ich wissen.
    Max lächelte sein Lächeln: bloß ein dünner weißer Strich zwischen festen Lippen. Er verbeugte sich vor dem Maulwurf und dem Prof, dann vor mir. Er machte die gleichen Gesten für Dope wie ich und ließ ihnen ein Zeichen folgen, das »etwas wegwerfen« bedeutete. Okay, wir wurden das Dope los – warfen es vielleicht in den Fluß. Und dann?
    Max deutete auf die Blaupausen und nickte mit dem Kopf ein »Ja«. Wir würden das Treffen im Tunnel machen, wie der Maulwurfes wollte, nur daß wir kein Dope dabei haben würden. Wieder breitete ich die Hände für ihn aus – wie sollten wir dort mit dem Geld rauskommen? Max verbeugte sich, trat aus dem vom Kerzenschein erzeugten Lichtkreis – und verschwand. In Mamas Keller war es totenstill. Ich sah die Kerze niederbrennen, und mit ihr meine Hoffnungen, zum ersten Mal in meinem Leben einen respektablen Schnitt zu machen.
    »He, Burke«, rief der Prof, »wenn Max zurückkommt, will ich, daß du ihm was von mir sagst, okay?«
    »Yeah?« fragte ich ihn, zu deprimiert, um einen Scheiß drauf zu geben.
    »Yeah. Du kennst doch das Zeichen für ›Gimpel‹?«
    Der Prof hatte das gut drauf. Oftmals hatte er uns auf dem Gefängnishof aufgemuntert, wenn nichts los war. Diesmal erntete er nicht mal ein Lächeln.
    Im Keller wurde es immer dunkler, so leise, daß ich in der Ferne das Wasser tropfen hören konnte. Ganz unvermittelt schoß der Prof schnurstracks in die Luft, als ob er von einem unsichtbaren Kran hochgehievt würde. »Laß mich runter, Blödmann!« bellte er, als seine kurzen Beine hilflos in der Luft baumelten. Max trat in den winzigen Lichtkreis, den Prof mit einer Hand an der Jacke haltend. Er öffnete die Hand, und der Prof plumpste kurzerhand zu Boden. Ich zog eine frische Kerze aus der Tasche und zündete sie an. Die Schatten flackerten an den Wänden, und die Dunkelheit zog sich ein paar Schritt weiter zurück. Jetzt verstand ich.
    »Kapierst du, Maulwurf?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Prof?«
    »Yeah. Wir treffen sie im Tunnel, der Maulwurf legt das Licht lahm, und Max dreht sein Ding, richtig?«
    »Richtig.«
    Max

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