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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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paletti, bis du aufs Wasser triffst.
    Als wir wieder reinkamen, war Mitternacht vorbei. Belle trug ein durchscheinendes blaues Nachthemd, ihr Gesicht abgeschminkt und sauber. Bettfertig. Sie holte eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank, goß sich ein Glas ein. Pansy gab ein jämmerliches Stöhnen von sich und rieb den Kopf an Belles Schenkel.
    »Oh! Jetzt willst du auf gut Freund machen, hä?«
    Sie suchte eine Keramikschale, eine weitere Flasche Bier.
    Brachte beides in eine entfernte Ecke. Bückte sich und schenkte voll. Pansy kriegte etwa die Hälfte davon ab, den Rest kriegte der Boden.
    Ich zündete mir eine Zigarette an.
    »Du hast mich was gelehrt.«
    »Was, Liebster?«
    »Dieses Giftsichermachen, das ich mit ihr geübt habe ... damit sie kein Futter nimmt, bevor sie das richtige Wort hört?«
    »Ja?«
    »Ich bin ein Arsch. Ich hab nie an Flüssigkeit gedacht. Sie würde jedes gottverdammte Zeug saufen.«
    »Kannst du nicht ...?«
    »Yeah. Nimmst du dir die Zeit, die Geduld, kannst du einen Hund wie Pansy zu fast allem erziehen. Ich hab’s nicht getan. Und bin grade draufgekommen, warum.«
    Belle war neben mir, meinen Arm um ihre Taille, und hörte zu, als würde ich etwas Wichtiges sagen.
    »Es gibt keine Möglichkeit, Flüssigkeit unter einer Tür durchzuwerfen. Sie würde es sowieso nicht nehmen – es sei denn, es ist in einer Schüssel oder einem Kübel. Ich habe nie damit gerechnet, daß jemand drin sein könnte, verstehst du?«
    »Ich bin drin«, sagte sie sanft.
    »Yeah, bist du. Gehn wir schlafen.«
    Sie löste sich sachte von mir, tänzelte weg. Löschte das Licht.
    »Noch nicht, Liebster. Setz dich in den Sessel. Das ist unsere letzte Nacht hier. Bis es vorbei ist. Ich möchte meine Gebete aufsagen.«
    Sie kniete sich vors Bett, die Hände vor der Brust gefaltet. Ihre Haut schimmerte unter dem Nachthemd. Blaue Helle.
    Belle blickte über die Schulter. Sie spielte mit dem Gurt an ihrer Taille. Das Nachthemd glitt zu Boden.
    »Errette mich«, flüsterte sie.
    Es war noch dunkel, als ich zusah, wie Belle den Camaro in die Garage rangierte. Ich stellte den Pontiac ein paar Straßen weiter weg ab, an einer sicheren Stelle beim Fluß.
    Ich ging gar nicht gern zu Fuß zur Garage zurück. Nadelstiche quer über den ganzen Rücken. Doch es war ruhig – meine Furcht empfing keine Impulse auf weite Distanz.
    Als ich eintrat, war die Garage dunkel. Ich ging Richtung Treppe, schickte Pansy vor, Belle direkt hinter mir. Sie zog mich am Arm. »Warte!«
    Sie stand vor dem Verteilerkasten. Drückte die drei Knöpfe in der richtigen Reihenfolge, reckte die Brust raus wie ein stolzes kleines Schulmädchen, als der Kasten aufsprang. Hätten die kleinen Mädchen so ausgesehn, wenn sie eine Antwort wußten, wäre ich vielleicht in der Schule geblieben. Sie streifte die Kette ab, hielt das blaue Schimmern in der Hand. Ich beobachtete sie, einen Fuß auf der ersten Treppenstufe.
    »Ich bring es nicht fertig«, sagte sie. Schlug den Kasten zu. »Ich hab das Gefühl, es ist nicht richtig, wenn ich sie in einem Bordell trage, aber ...« Sie tippte sich auf die Schenkeloberseite. Wo der Grabstein für ihre Mutter ins Fleisch gepunzt war.
    Oben wählte ich wieder McGowan an. Diesmal war er da.
    »Ich bin’s. Alles okay?«
    »Eben leer geworden. Es gibt eine Gasse dahinter.
    Platz für drei Autos, vier, wenn sie eng geparkt werden. Maschendrahtzaun, Stacheldraht auf der Krone. Die haben da draußen immer einen Deutschen Schäferhund gehalten.«
    »Okay. Ich ziehe los.«
    »Warten Sie. Da ist noch was. Der Schuppen daneben. Der Videoladen. Das ist auch unserer. Sie können reingehen, in den Keller steigen und durchgehen. Wir haben einen Tunnel durchgebrochen.
    Sie können da rein und raus.«
    »Danke, McGowan.«
    »Ich hätte offen zu Ihnen sein sollen.« Seine irische Honigstimme war weich um die Ecken. »Gehen Sie’s jetzt regeln.«
    »Für alle«, versprach ich und legte auf.
    Ich rief den Maulwurf an, gab ihm das Stichwort. Wer immer am anderen Ende zugehört hatte, legte auf, als ich fertig war.
    Belle packte ihre Sachen aus, legte sie über die Couch, während sie mit dem Hintern Pansy wegstupste.
    Ich rief Mama an.
    »Ich steige ein. Du weißt, wo alles ist. Max weiß den Rest. Ich halte alles fest. In einem Brief. An das Fach in Jersey.«
    Mama sagte etwas auf kantonesisch.
    »Was war das?«
    »Wenn Brief komm, ich kümmer um alle.«
    »Weiß ich. Wiedersehn, Mama.«
    Sie hängte ein. Ein Anflug von Traurigkeit machte

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