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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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nimmer verraten, daß er aus dem Jungen einen Nazijäger macht. Morelli, der glaubt, hier wäre ’ne Story für ihn drin. Mortay. Er ist der einzige, der die Wahrheit sagt.«
    Sein Name hing im Dunkeln über uns. Ich konnte ihn sehen.
    Neonrot, triefend.
    »Ich hab ihm in die Augen geschaut. Er hat nicht gelogen. Er hat sich seinen Namen verdient. Hat mich über den Tod hinaus erschreckt. Bis ich auf der andern Seite rauskam. Mein alter Freund war da. Auf der andern Seite. Haß. Ich habe meinen Keller nicht gerettet, aber ich habe mein Leben gerettet. Etliche Male. Du hast deine Art, ich habe meine.«
    »Wird das aufhören? Wenn’s vorbei ist?«
    »Für dich vielleicht«, sagte ich ihr. »Für mich nicht.«
    Am nächsten Morgen um sieben rief ich Mama an.
    »Was los?«
    »Niemand anruf.«
    »Gut.«
    »Komm auch keiner«, sagte sie. »Zu schade.«
    Ich hinterließ Belle eine Notiz, auf der ich ihr mitteilte, ich wäre bald mit etwas zu essen zurück. Ließ mir damit Zeit. Frische Brötchen, einen großen Brocken Weichkäse, zwei Sechserpacks Bier, Ananassaft, Selters. Ich griff mir eine Ausgabe der Daily News. Donnerstags kam Bob Herberts Kolumne – er hatte den Cops Zunder wegen dem Geisterbus gegeben, der einzige, der drüber schrieb.
    Als ich zum Büro zurückkam, ließ Pansy mich rein, einen unwilligen Ausdruck um die Schnauze. Sie witterte das Futter. »Warste draußen?« fragte ich sie.
    »Sicher war sie das.« Belles Stimme aus dem Hinterzimmer.
    »Komm hierher zurück, du häßliches, altes Viech, wir sind nicht fertig.«
    Pansy sprang davon. Belle, bloß in BH und Höschen, war auf allen vieren. Pansy rannte zu ihr hin, senkte den Kopf wie ein angreifender Stier. Nase an Nase, stießen sie einander vor und zurück.
    Belle war größer und schwerer, doch eine glücklich knurrende Pansy ließ keinen Zentimeter locker.
    »Hast du ’ne Meise. Was ist, wenn sie nach dir schnappt?«
    »Das würde sie nie tun – dies ist ein fairer Kampf.« Die Schnauzen aneinander gedrückt, schubsten sie sich gegenseitig, während Belle ihrerseits Grunzgeräusche von sich gab. Schließlich sank sie zu Boden, das Gesicht nach unten. Pansy beschnüffelte ihr den Nacken. »Du hast gewonnen«, murmelte Belle.
    Ich machte das Essen klar. »Was sollte das Ganze?«
    »Ich hab ihr gesagt, es macht mir nichts aus, daß sie mich früher bedroht hat, aber wenn sie sich wieder mit mir anlegen will, tret ich ihr in den Arsch.«
    »Du hast den Verstand verloren.«
    »Es war Spaß. Willst du’s probieren?«
    »Dieses Jahr nicht. Mit keiner von euch.«
    Belle ging unter die Dusche. Ich mischte Ananassaft und Selters, gab etwas Eis zu. Dann stopfte ich ein Brötchen mit Weichkäse voll und gab es Pansy. Belle kam raus, in ein Handtuch gewickelt.
    Bediente sich ebenfalls.
    »Bier zum Frühstück?«
    »Heb’s für später auf. Und geb Pansy keins.«
    Belle sank auf die Knie, die Hände wie Hundepfoten vor sich.
    »Bloß eins!«
    Pansy stand neben ihr, beobachtete mich genau.
    »Yeah, in Ordnung. Ich geb auf.«
    Belles Lachen war wie die Morgenfrische.
    Pansy graste den Boden ab, schnüffelte in den Ecken rum und knurrte wegen nichts Speziellem. Unsere letzte Nacht in der Hütte. Belle stopfte eben ein weiteres Kofferpaar voll.
    »Warum hast du den alten Hund überhaupt mitgebracht!«
    »Ich wollte, daß sie sich dran gewöhnt, außerhalb des Büros zu schlafen – sie soll mit in den Massagesalon.«
    »Für den Fall, daß jemand was Besonderes will?« Ich antwortete ihr nicht. Ich wählte den Ausreißertrupp an. Sie sagten mir, McGowan wäre auf der Straße – sie würden ihm Nachricht geben. Ich legte auf. Mama hatte mir nichts zu sagen. Ich hatte dem Maulwurf nichts zu sagen.
    »Laß es nicht so aussehn, als würdest du ausziehn«, warnte ich Belle.
    »Ich nehm bloß ein paar Sachen mit. Die Miete ist bis Monatsende bezahlt, und ich hab zwei Monate Kaution hinterlegt. Ich schick dem Vermieter die andere Überweisung mit der Post zu.
    Die Leute hier draußen kümmern sich um ihren eignen Kram.«
    Ich ging raus auf den Steg, mich um meinen kümmern. Pansy trottete neben mir her. Sie stellte sich auf die Hinterbeine, legte die Vorderpfoten übers Geländer. Ich kratzte ihr den Nacken.
    »Möchtest du auf den Schrottplatz, Kleine? Ein paar neue Jungs kennenlernen?« Aus ihrer Kehle kam ein seliges Grollen. Das Geräusch rollte über das Wasser. Ich rauchte etliche Zigaretten, innerlich ruhig. Bist du erst von der Brücke gesprungen, ist alles

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