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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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mich schaudern, ließ mich frösteln. Ich zündete mir eine Zigarette an und begann zu schreiben.
    Freitag abend. Acht Uhr. Ich folgte Pansy die Hintertreppe runter, in jeder Hand einen schweren Koffer. Belle, hinter mir, trug noch zwei. Ich ließ sie mit dem ganzen Zeug in der Garage, hakte Pansy die Leine an und ging mit ihr spazieren.
    Die Furcht ließ Stromstöße in mir herumtanzen. Pansy spürte es. Ihr massiger Kopf schwang hin und her; sie nahm jeden aufs Korn, den sie sah. Ihre Zähne schlugen mit leichtem Klicken aufeinander, Mördergeräusche drangen aus ihrem Maul. Ihre Augen waren wie Eiswürfel.
    Ein Yuppiepärchen nahte, ihre Hand auf seinem Arm. Sie überquerten die Straße. Ein Schlucker lehnte an dem Auto direkt neben dem Pontiac. Ich raffte die Leine. Pansy prellte vor, knurrte. Er wurde schlagartig nüchtern, schob ab. Ich öffnete die Tür, ließ Pansy auf den Rücksitz.
    Belle war bereit, als ich vor der Garage vorfuhr. Ich ließ den Kofferraum aufspringen; wir warfen die Koffer rein und zogen davon.
    Den West Side Highway zur Tenth Avenue. Über die 30th Street runter zur Twelfth Avenue. Und dann rechtsum kehrt und zurück zu dem, was die Reiseführer das Herz des Times Square nennen würden.
    Die Furchtstöße stachen in mir. Pansy beschnüffelte den Rücksitz von der einen Seite zur ändern, hob drohend die Schnauze ans Fenster.
    »Spring!« bellte ich sie an. Niemand würde sich an den Pontiac erinnern, aber keiner würde Pansy vergessen. Sie ging runter, knurrte ihren Haß auf das raus, was immer mich schreckte.
    Ich entdeckte die Gasse, kurvte mit dem Auto rein, tastete mich, mit der linken Hand lenkend, vor, den gespannten Revolver in der rechten. Der abgezäunte Bereich war da, wo McGowan gesagt hatte – mitsamt einem mächtigen Vorhängeschloß. Ich hielt an, drückte für Pansy die Tür auf, rief ihr zu: »Schau!«
    Ich ging zum Zaun, die Knarre voraus, als könnte sie allein durch die Dunkelheit finden.
    Ein Taschenlampenstrahl hinter dem Zaun. Ich schmiß mich zu Boden, hob die Waffe, als Pansy an mir vorbei vorstürmte und sich gegen die Gittermaschen warf. »Nicht schießen – ich bin’s.«
    Die Stimme des Maulwurfs. Ich rief Pansy zurück, stieß am Zaun auf ihn. Er langte durch, öffnete das Vorhängeschloß, schwang das Tor auf. Ich stieß mit dem Pontiac rein, zwischen einen weißen Lieferwagen mit dem Namen irgendeines koscheren Schlachterladens und einem dunklen Transporter. »Alles unsre?« fragte ich den Maulwurf.
    »Sicher«, sagte er.
    Wir folgten ihm rein. Großer Raum, gedämpftes Licht, an den Wänden Kartons aufgestapelt, mit Videokassetten überladene Stahlregale.
    »Keller«, sagte der Maulwurf.
    »Weißt du über den Videoladen nebenan Bescheid? Was ich dir am Telefon gesagt habe?«
    Nur mit Mühe verkniff sich der Maulwurf einen spöttischen Tonfall. »Ich war letzte Nacht drin.« Er hielt einen Schlüsselring hoch. Wir konnten die Cops besuchen gehen, aber sie konnten nicht zu uns kommen.
    Oben angelangt, schritten wir den Laden ab. Die Vordertür befand sich zwischen zwei Fenstern, das eine ein kleines Quadrat aus Glas, das andere erstreckte sich über die ganze Länge des Ladens.
    Sämtliches Glas war eingeschwärzt, ein kleines Viereck bei der Tür ausgenommen. Lichter blitzten draußen.
    »Einwegglas«, erklärte der Maulwurf.
    Der Schuppen bestand aus einem langen, am entfernten Ende Lförmigen Flur. Vom Korridor aus ging es in die Zimmer. Im Innern winzige Türspione. Vinylmassagetische, eingerichtet für rasch zu wechselnde Spannbettlaken. In einigen Holzbänke, in anderen Ledersessel. Alle hatten Tische in einer Ecke, Flaschen mit Lotionen, Parfüms, Frischluftspray. Kleine Waschbecken an der Wand.
    Schwere Matten an den Wänden. Alles Klasse. Der Lförmige Bereich war viel größer. An der Seite Baderäume. Große, mitsamt gläsernen Duschkabinen. Durch Raumteiler entstand in einer Ecke ein Privatbüro. Roter Ledersessel für den Boß, heller Holzschreibtisch, rote Ledercouch, weiße Gegensprechanlage. Sogar ’ne Aussicht gab’s – ein dreckverschmiertes Fenster, dicke, über die ganze Breite verlaufende Gitterstäbe.
    Ich ging durch den ganzen Laden, der Maulwurf hinter mir. Aus Massenproduktion stammende Auslegeware, einst rosa, bedeckte jeden Quadratzentimeter Boden. Versenkte Lampen über die ganze Länge des Flurs. Direkt gegenüber der Tür stand ein Schreibtisch an der Wand. Durch ein Holzgeländer entstanden zwei Eingänge – einer zum

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