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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Vachss
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vibrierten an mir. Meine Hand glitt zu ihrem Hintern.
    »Gibt’s zu dem Ding kein Höschen?«
    »Ich hab mir’s Ausziehen sparen wollen«, sagte sie. »Komm schon.«
    Auf der Rückfahrt fiedelte Belle auf dem Radio rum. Kehliger Spätnachtblues. »Ich bin fremd hier und voll Angst« – der Sänger ganz bei der Sache, ging auf Tuchfühlung, sah ihm ins Auge.
    »Er sagt die Wahrheit«, flüsterte Belle. »Ich bin mein Leben lang beides gewesen.«
    Ich fand ihre Hand in der Dunkelheit.
    Der Discjockey ging dazwischen. »Das war Johnny Adams aus New Orleans. Mit einem neuen Stück von Doc Pomus, ›A World I Never Made‹. Ihr kennt doch alle noch Doc Pomus, der uns ›Save the Last Dance for Me‹, ›Little Sister‹ und so viele andere Monsterhits beschert hat. Doc ist einer der größten Blueser der Welt. Hier nun die Rückseite. Drauf und dreckig. Wie’s heute keiner mehr macht.«
    Aufrüttelnd softes Piano, schneidende, gewundene Gitarrenfiguren obenauf tanzend. Johnny Adams, der seine Versprechen machte, mit seiner Protzerei protzte. »Ich bin dein Lackund Spachtelmann, ich hammer die Dellen raus.« Für den Fall, daß irgendein Zuhörer Rhabarbersirup in den Ohren hatte, sprach er es aus: I don’t care if your body’s brand new Or it’s been knocked around ...
    I swear they ’re al the same, babe When you turn them upside down.
    »Jetzt liegt er aber daneben«, sagte Belle.
    »Nein, er hat recht. So was wie ’nen goldenen Sticker gibt’s nicht – der Unterschied ist hier drin«, sagte ich und tippte mir auf die Brust.
    »Hier«, sagte sie, zog meine Hand an ihre Brust.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Wieder Doc Pomus im Radio. Wie in jener Nacht, als ich meinen Keller verließ. Der Kreis schloß sich.
    Der Pontiac glitt in die Garage. Ich zeigte Belle den Verteilerkasten hinten. »Weißt du, was das ist?«
    »Sicher. So was ähnliches wie ein Sicherungskasten.«
    »Paß auf.« Ich drückte auf den mit »Vorsaal« markierten Schalter. Dann auf »Foyer«. Dann auf »Zweiter Stock«. Der Kasten sprang auf, drin eine glatte Platte. Ich löste mit dem Daumennagel die Befestigungsschrauben. Dahinter war ein tiefer, bleigefaßter Kasten. Ein Revolver ruhte auf einem feinsäuberlichen Stapel Scheine. »Leg dein Geld da rein.«
    »Das ist prima. Da gehen Kabel von ab und alles.«
    »Die Drähte führen zum Hausstromkreis. Elektromagnetische Schalter. Wie bei einem Kombinationsschloß. Erinnerst du dich?«
    »Vorsaal, Foyer, zweiter Stock.«
    Ich tätschelte ihren Hintern. »Braves Mädchen.«
    »Wenn ich’s dir noch mal sage, tätschelst du mich dann weiter?«
    »Oben.«
    Bereit, es noch mal durchzugehn?«
    »Liebster, ich kann’s aus dem Effeff.«
    »Noch einmal – es muß perfekt sitzen.«
    »Okay«, seufzte sie.
    Ich holte die Handschellen aus der Schublade, schnappte ihr eine ums rechte Handgelenk, die andere um die Stuhllehne. Sie nahm einen Expreßschlüssel mit langem Griff vom Schreibtisch, hielt ihn in der linken Hand.
    »Los!«
    Sie verdrehte das Gelenk, bis das Schloß zugänglich war, rammte den Expreßschlüssel rein, drehte, kam frei.
    »Wunderschön.«
    Sie stand auf. »Bin ich. Ein wunderschönes junges Mädchen.
    Wie du’s mich gelehrt hast.«
    Dieselbe Nacht, später. Belle auf den Knien vor mir, ihr Kopf zwischen meine Beine gebeugt. Mich schleckend wie eine Katze, die ihre Jungen säubert. Dichtes, wogendes Haar.
    Ich spürte, wie mir die Kettenglieder an den Schenkel schlugen.
    Ihr Kopf kam hoch. Flüstern in der Dunkelheit. »Glaubst du, es ist zuviel?«
    »Was?«
    »Das. So wie ich bin. Ich bin bloß bei dir so. Ich schwör es.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Ich möchte deine Hände auf mir – ich möchte dich in mir. Immerzu. Überall in mir. Wenn du mir bloß den Hintern tätschelst, werd ich feucht.«
    »Du gehst auf deine Art damit um. Jedermann außer dir und mir lügt, Belle. Gegenüber jedem. All das hat mit einer Lüge angefangen. Ein mistiger Anwalt, der mich ablinkt – hat er jedenfalls gedacht. Und Marques, mit seinen fünfzig Riesen Kopfgeld.
    Wahrscheinlich hat er hundert kassiert. Hat möglicherweise Nebenwetten gemacht, ob der Bus von der Straße verschwindet. Ich habe Max belogen, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Mama hat mir geholfen. McGowan, der mir erzählen will, die federales hätten den Massagesalon. Ich, der ihm sagt, ich geb ihm den Bus und Sally Lou. Es gibt keinen Brief an ihn – wird nie einen geben. Der Maulwurf, er dürfte Michelle nie und

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