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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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mich jemand von Anfang an nicht leiden kann, dann möchte ich auch gerne wissen, warum . «
    » Diesen Eindruck hat sie auf dich gemacht ?« Skeptisch zog Uriel eine Augenbraue nach oben.
    » Ähm … schon . «
    » Mach dir keine Sorgen, Damian. Sie lehnt das Ritual ab, welches ich mit dir durchführen möchte, weil sie Angst hat, es könnte nicht funktionieren. Außerdem ist sie sauer auf mich … und auf Raphael. Sie hat erst heute Morgen von dir erfahren. Gib ihr einfach ein wenig Zeit, bis sie sich an den Gedanken gewöhnt hat, dass unser aller tot geglaubter Freund plötzlich wieder unter uns weilt . «
    Von diesem Standpunkt aus gesehen, warf es ein ganz neues Licht auf Tarias Verhalten. Womöglich hätte ich an ihrer Stelle genauso reagiert. Dennoch fand ich, sie hätte mir gegenüber ein wenig höflicher sein können.
    » Damian, sag mir, willst du das Ritual wirklich durchführen? Ich habe letzte Nacht viel darüber nachgedacht. Auch ich musste mich erst einmal an die Möglichkeit gewöhnen, dass du Seraphiel bist. Oriphiel irrt sich nie. Dennoch will ich ehrlich sein. Ich weiß nicht mal, was passiert, wenn es missglückt. Vielleicht werde ich dann auch dein jetziges Ich nicht mehr retten können. Aber ich vertraue meinem Lehrer Oriphiel, der mirsehr viel beibrachte, und auch Luzifer, der dich hierher zurückbrachte . «
    Konsterniert starrte ich ihn an und wusste nicht, was ich denken und fühlen sollte. Das war mir zu viel für einen Tag.
    » Ich tue nichts gegen deinen Willen. Aber ich würde es sehr gerne versuchen. Wenn nur der Hauch einer Chance auf Erfolg besteht, werde ich mein Bestes dafür geben. Du musst wissen, Seraphiel war auch ein guter Freund von mir, obwohl ich erst nach seiner Verbannung zu den Rebellen gekommen bin . «
    Was sollte ich darauf antworten?
    Mein Vertrauen zu Eljakim war heute stetig gewachsen, und er war sich hundertprozentig sicher: Ich war Seraphiel. Wenn er daran glaubte, dann tat ich es auch. Aber in erster Linie wollte ich die Wahrheit kennen und meine Erinnerungen zurück haben.
    Nervös biss ich mir auf Unterlippe, denn auch die Angst, dass am Ende nichts passierte, war nun genauso groß wie die Angst vor dem, was mit mir geschehen würde, selbst wenn es misslang. Dennoch gelang es mir, mit kräftiger Stimme zu antworten :» Tu es, ich bin bereit . «
    » Dann entspanne dich. Ich werde jetzt auf telepathischem Weg in deinen Geist eindringen und dein altes Ich zu neuem Leben erwecken.“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Mein wahres Ich
     
    Uriel murmelte ein paar unverständliche Worte, während sein Blick sich auf mich konzentrierte.
    » Schließ die Augen und lass dich einfach treibe n« , befahl er mir, und ich gehorchte.
    In den ersten Momenten geschah nichts. Ich horchte auf meinen beschleunigten Herzschlag und auf den schnellen Atem. Obwohl ich mich anstrengte, ruhig zu bleiben, kribbelte mein ganzer Körper vor Aufregung. Uriels Finger umschlangen meine, und ich fühlte, wie er langsam mit seinem Geist nach meinem griff und ich mich ihm zu öffnen versuchte. Und obwohl ich ihm vertraute, schlich sich dennoch die Panik heran. Uriel tastete sich immer schneller voran, und mir wurde dabei ganz übel. Schließlich bekam ich Kopfschmerzen und begann haltlos zu zittern. Das eben noch angenehme Kribbeln verwandelte sich schlagartig in ein quälendes Brennen, als würde Feuer durch meine Adern gepumpt. Völlig unvorbereitet schlug eine Welle unsagbarer Schmerzen über mich herein. Sie ergriff von meinem Körper Besitz, und ich war dagegen machtlos. Ich schrie laut. Diese Höllenschmerzen erfassten jede Faser meines Seins. Ich glaubte, bei lebendigem Leib zu verbrennen und gleichzeitig von einer tonnenschweren Last erdrückt zu werden. Und dann, ganz plötzlich, fühlte ich mich schwerelos …
     
    Ich schwebte. Nein, ich flog. Sechs schwarze Flügel, drei auf jeder Seite, trugen mich immer weiter nach oben gen Himmel, und ich hatte keine Angst, abzustürzen. Ich wusste, dass meine Engelsflügel mich sicher in der Luft hielten. Und plötzlich fühlte ich mich frei. Ich war ich. Ich war Seraphiel.
    Mit Leichtigkeit gewann ich immer mehr an Höhe, und ein flüchtiger Blick verriet mir, dass ich über die grünen Wiesen vor Ephis glitt. Die Stadt lag hinter mir, und Oriphiel erwartete mich im Garten Eden.
    Das war unser Treffpunkt. Metatron, mein rachsüchtiger und machtgieriger Bruder, würde es niemals wagen, mich auf der geheiligten Erde des Garten

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