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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Staubkörnchen ein, die erst durch die Sonne sichtbar wurden. Dieser Anblick verlieh ihm eine noch anziehendere Aura.
    » Egal ob du sie annimmstoder nicht, ich entschuldige mich trotzde m« , fing Eljakim an. Seine Augen blickten nach draußen zu dem großflächig angelegten Schlosspark .» Ich muss dir vieles erklären und weiß einfach nicht, wo und wie ich anfangen soll. Meinen richtigen Namen kennst du ja bereits. Und bis vor zwei Jahren war ich ein Erzengel. Inzwischen akzeptiere ich meine Strafe und habe mich in die Rolle des Sklaven gefügt . «
    Es entstand eine Pause. Ich gab es ungern zu, aber Eljakim tat mir leid. Hätte ich es gekonnt, hätte ich die Zeit am liebsten zurückgedreht und ihn nie angeschrien, sondern versucht , meine Gefühle zu beherrschen. Aber genau darin bestand mein eigentliches Problem. Ich verlor sehr schnell die Beherrschung, gewollt oder ungewollt.
    » Dann fang von vorne an. Erzähl mir, wieso du mich nach Ephis gebrachthas t« , versuchte ich ihm auf die Sprünge zu helfen, sanfter als beabsichtigt .» Außerdem würde ich gerne erfahren, was ich hier arbeiten soll . «
    Eljakim schluckte merklich und schaute mich einen flüchtigen Moment an, um gleich wieder aus dem Fenster zu sehen.
    »In Ordnung. Ich bin gar nicht dein Wächter«, sagte er hastig. »Du darfst keinem davon erzählen. Bitte, unterbrich mich nicht, sonst kann ich es wahrscheinlich nicht mehr wiederholen. Hör mir einfach nur zu.« Mit offenem Mund starrte ich ihn, während er weitersprach .» Ja, du hast richtig gehört. Ich wurde dir niemals als Wächter zugeteilt. Und es war auch niemals meine Aufgabe, dich nach Ephis zu bringen. Es war ganz allein meine Entscheidung. Doch um dich hierher zu bringen, brauchte ich Hilfe. Er hat dich nach Ephis und in den Palast eingeladen. Du bist ihm schon einmal begegnet, Damian. Aber du musst mir schwören, niemand darf davon erfahren. Wenn das … «
    »Moment! Halt! Stopp!«, unterbrach ich seine plötzliche Redseligkeit. »Willst du mir etwa sagen, du hast mich entführt?«
    Der erste Schock war einer Mischung aus Unglauben, Ärger und einer unersättlichen Ungeduld gewichen. Noch wusste ich nicht, sollte ich toben oder ihn aus Neugier ausquetschen? Mein Puls raste, ich zitterte, und meine Kehle wurde trocken. Und vor allem war ich froh zu sitzen, denn ich spürte meine Knie weich werden.
    »Wenn dir der Gedanke , entführt worden zu sein, besser gefällt, als dass ich versuche, dich vor jemanden zu verstecken, ja dann, dann habe ich dich entführt.« Eljakims Kopf ruckte in meine Richtung. Sein Gesicht zeigte den Hauch von Traurigkeit, aber auch einen Funken Stolz konnte ich in seinen glänzenden Augen erkennen.
    »Verstecken? Vor wem? Mich kennt doch niemand.«
    » Das denkst du. Nur so einfach ist das nicht . «
    Konsterniert gab mein Unterkiefer der Schwerkraft nach. Das wurde ja immer besser. Schließlich rutschte ich nervös auf dem Bett hin und her.
    » Dann sag mir auf der Stelle, was hier gespielt wird, sonst erlebst du mich, wenn ich richtig sauer werde. Und ich warne dich … keine Lügen . «
    Eljakim nickte ergeben und lehnte sich gegen den Fensterrahmen. Die Arme verschränkte er lässig vor der Brust. Dann grinste er mich frech an.
    »Jetzt hörst du dich ganz genauso an wie er.«
    » Ich warte«, befahl ich ihm und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Wen er mi t» E r« meinte, ignorierte ich.
    »Schon gut. Keine Lügen. Versprochen .« Eljakim kam auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Matratze. Er betrachtete seine Finger, die er sichtlich nervös knetete. Schließlich sprach er weiter .» Wie du inzwischen weißt, bist du ein Selbstmörde r« , fing er an und senkte dabei seine Stimme. Gespannt erwartete ich den nächsten Schock .» Du bist aber nicht freiwillig in den Tod gegangen. Dich hat jemand dazu gebracht, es zu tun, und genau damit hat mein Plan begonnen. Du musstest es tun, damit ich dich aus dem Kreislauf der Wiedergeburt befreien konnte. Oriphiel half mir dabei. Danach mussten wir zuerst ganz sicher sein, dass du es auch wirklich bist. Erst als Oriphiel in deine Seele blickte, konnte er sagen, ob es funktioniert hat. Dort sah er dein wahres Ich. Wäre es nach ihm gegangen, wärst du in Agnon geblieben. Aber ich war von Anfang an dagegen. Also habe ich dich hierher gebracht. Das Risiko war und ist sehr hoch, dass dich irgendwann eine Wache in Agnon bemerkt und vielleicht noch mehr herausgefunden hätte. Das konnte ich nicht

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