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Burning Wings 02 - Die Mächte

Burning Wings 02 - Die Mächte

Titel: Burning Wings 02 - Die Mächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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mich so ? «
    Während ich den Namen selbst zum ersten Mal laut aussprach, kam er mir plötzlich sehr vertraut vor. Ich hatte zugleich das untrügliche Gefühl, diesen Namen zu kennen. Aus einem Impuls heraus schloss ich meine Lider und wiederholte mehrmals flüstern d» Seraphiel. Seraphiel. Seraphiel . «
    Der Name besaß einen wunderschönen Klang, mystisch und harmonisch. Einen Sekundenbruchteil später blitzte vor meinem inneren Auge ein Bild auf. Ein makellos schönes Gesicht. Es spiegelte tiefe Traurigkeit, aber auch unbeugsame Härte wider. In den funkelnden smaragdgrünen Seelenspiegeln verbarg sich eine tödliche Entschlossenheit, die mich erschaudern ließ. Erschrocken blinzelte ich und erkannte, dass Eljakim aufgestanden war und nun vor mir kniete. Er blickte mich auf die gleiche Weise an wie das Gesicht aus meiner Vision. Mit nur einem Unterschied: In Eljakims Augen schimmerten Tränen, und diesmal wischte er sie nicht weg, sondern ließ sie gewähren. Sie umspielten seine sanften Gesichtszüge und hinterließen eine deutliche Spur, wo sie auf den Ruß trafen.
    » Du bist Seraphie l« , sagte Eljakim so schwach, dass ich ihn kaum hörte. Schließlich schluckte er merklich .» Du warst der Anführer der Rebellion. Für uns alle hast du den ewigen Fluch in Kauf genommen. Du bist für unsere Sache sterblich geworden und wurdest auf die Erde verbannt. Seraphiel. Du warst zwei Jahre lang verschwunden. Seitdem sind bei den Menschen viele Jahrhunderte vergangen. Aber trotzdem ist es uns gemeinsam gelungen, dich aufzuspüren und endlich nach Hause zu holen . «
    Jetzt war ich derjenige, der hart schluckte. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich atmete mehre Male tief durch und versuchte mich in den Griff zu bekommen. Mein Herz raste. Doch zum ersten Mal spürte ich weder Verwirrung noch Wut oder gar Frustration. Tief in mir wusste ich die Wahrheit. Eljakim log mich nicht an.
    »Das Bild, welches du eben sahst, das bist du. Das ist dein wahres Ich«, fuhr er fort, und dabei gewann seine Stimme immer mehr von ihrer Stärke zurück .» Ich kann dir noch mehr Bilder zeigen, aber es ist besser, wenn wir es langsam angehen. Solange du deine Erinnerungen noch nicht zurückhast, könntest du dir damit nur selbst schaden. Zuerst müssen wir zu Uriel. Er wird dir dabei helfen. Und Luzifer wird dir dein wahres Ich zurückgeben . «
    Es herrschte für einige Minuten absolutes Schweigen zwischen uns. Eljakim stand auf und richtete seinen Blick erneut aus dem Fenster. Ich dagegen war einfach nur froh zu sitzen. Mein Körper tat das, was er wollte. Ich zitterte unkontrolliert, mein Herz schlug mir bis zum Hals, und ein kalter Schweißfilm hatte sich auf meiner Stirn gebildet. Eljakims Offenbarungen ergaben für mich durchaus Sinn, aber wie schon gestern weigerte sich mein Verstand, diese auch zu akzeptieren. Ein kleiner Funke sträubte sich vehement dagegen.
    Jäh hatte sich mein Leben … oder meine Existenz … zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit verändert. Das steckte niemand so einfach weg, so wie ein verlorenes Footballspiel der Lieblingsmannschaft beim Superbowl. Stattdessen hatte ich das Gefühl, Eljakim hätte mein Leben in einen Würfelbecher gepresst, mehrmals kräftig geschüttelt, und mich nach dem Schleudergang völlig durcheinander auf den Tisch geworfen. Da lag ich nun, und nichts passte auf den ersten Blick zusammen. Erst mit der Zeit und sorgfältigem Abwägen, wie hoch der Einsatz für die nächste Runde sein sollte, fügten sich einzelne Teile zusammen.
    » Damian? Bist du bereit ? «
    Eljakims sanfte Stimme riss mich aus meiner Lethargie. Langsam hob ich den Blick und sah ihm in die Augen. Die Tränen waren versiegt, nun strahlten sie wieder ganz in ihrem alten Glanz.
    » Bereit für was ?« Die Worte kamen mir nur schleppend über die Lippen. Ich fühlte mich förmlich erschlagen.
    » Bereit, Uriel zu treffen? Möchtest du vorher etwas essen ? «
    An Essen wagte ich gar nicht zu denken. Alleine beim Gedanken daran drehte sich mir der Magen um. Die neusten Informationen mussten erst einmal sacken, vorher würde ich keinen Bissen herunterbekommen.
    Eljakim flüsterte ein seltsames Wort, welches ich nicht verstand, daraufhin hielt er einen silbernen Becher in der Hand. Mit großen Augen beobachtete ich seinen Zaubertrick, und ich nahm den Becher an, den er mir augenblicklich unter die Nase hielt. Er enthielt eine mir vertraute Flüssigkeit.
    » Wenn du schon nichts essen kannst, dann trink etwas von dem

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