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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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Seele gesehen. Aber noch niemals außerhalb der ‚Kammer der Reinigung’ . «
Hatte ich es mir nur eingebildet? Für einen winzigen Moment hatte er sehr ängstlich geklungen. Das kann nicht sein. Aber ich hatte Angst. Angst davor, dass das Zittern und diese unglaubliche Hitze zurückkamen und mich beim nächsten Mal vernichten könnten. Ganz ohne Vorwarnung. Ich wollte nicht sterben, ich wollte leben. Diese Ironie tat schon beinahe weh.
» Hältst du es noch ein paar Minuten mit mir hier oben aus ? «
Eljakim hatte es wieder geschafft. Ich war sprachlos und irritiert. Zuerst weigerte er sich , auf meine Frage hin zu landen, und nun fragte er mich, ob es mir recht wäre, wenn er weiterflog. Fast hätte ich gesagt, dass ich mit keinem anderen lieber durch den Himmel fliegen wollte. Doch das wäre gelogen. Ich wollte überhaupt nicht fliegen. Und weil es unvermeidlich schien, nickte ich wortlos. Mehrmals holte ich tief Luft und versuchte mich irgendwie mit der neuen Fortbewegungsmethode zu arrangieren. Ich ignorierte einfach, was um mich herum war, vor allem, was nicht da war, ganz besonders das rhythmische Flügelschlagen. Den Flug konnte ich trotzdem nicht genießen.
» Damian, schau, wir sind d a« , verkündete Eljakim wenige Augenblicke später strahlend. Ich gab es ungern zu, aber seine Freude war ansteckend,und so wagte ich einen Blick .» Wir haben Ephis erreicht. Ich bringe dich sofort in den Palast . «
Ephis war ein wahrgewordener futuristischer Traum. Soweit mein Blick reichte, und der war von oben beachtlich, breitete sich diese Stadt aus, die so kein zweites Mal existierte. Sie lag wie Agnon in einer Talsenke, nur viel gewaltiger. Die Ausläufer des Waldes reichten fast bis zur Hälfte um Ephis herum, wo sie Platz für Weideland machten. Lediglich eine Mauer hielt die Natur ab, sich auch in der Stadt auszubreiten. Aber es handelte sich nicht um irgendeine x-beliebige Stadtmauer, wie Eljakim mir erzählte. Sie bestand aus dem härtesten Granit, den man in der Himmelssphäre finden konnte. Dabei nannte er einen Ort namens Oxan, ging aber nicht weiter darauf ein. Die Mauer maß fünf Meter im Durchmesser, und als wir darüber hinwegflogen, wobei Eljakim langsam die Distanz zwischen den ersten Häusern und uns verringerte, sah ich es mit eigenen Augen. Sie war wirklich überwältigend und jagte mir Angst ein. Sie hielt nicht nur Feinde davon ab, die Stadt einzunehmen, sondern sperrte auch ihre Bewohner darin ein. Ein unerwünschter Gedanke, den ich sofort verdrängte. Die Sonne brachte den Stein zum Flimmern, und trotzdem wirkte sie so schwarz wie eine Neumondnacht. Faszinierend und doch abschreckend. Auf meine Frage, wieso nicht einfach ein stinknormales Mauerwerk ausgereicht hätte, meinte Eljakim nur, sie wäre das letzte Überbleibsel eines verheerenden Krieges und diente nun als Symbol und weniger der Verteidigung. Ich wollte ihm nicht recht glauben, daher fragte ich nach, wer gegen wen gekämpft hatte. Er schüttelte nur mit dem Kopf und sagte, für dieses Thema wäre jetzt nicht der richtige Zeitpunkt und vor allem nicht der richtige Ort. Einerseits gab ich ihm recht, andererseits steigerte seine Reaktion nur umso mehr mein Interesse.
Schließlich wagte ich, mich ein wenig näher umzusehen. Ephis war einmalig, ein wahrer Hingucker, und doch auf eine skurrile Art befremdlich. Die Gebäude, und davon gab es beachtlich viele, wirkten in ihrer Bau- und Sichtweise bunt zusammengewürfelt, und doch ließ sich ein bizarres Muster erkennen. Als hätte jemand alles in einen großen Beutel gepackt, wild herumgeschleudert und dann alles auf einem großen Haufen ausgeschüttet. Aber gerade das lockte mich. Es gab zwei- und dreistöckige Häuser, der Grossteil besaß jedoch mehr als zehn Stockwerke. Dazwischen ragten Wolkenkratzer in den Himmel. Manche Gebäude, hauptsächlich die kleineren, schienen aus Stahlgerüsten und Mauerwerk zu bestehen. Die Wolkenkratzer waren Stahl- und Glastkonstrukte, die das Sonnelicht reflektierten. Es sah aus, als würde Ephis aus purem Silber bestehen. Mir blieb der Mund offen stehen.
Als Eljakim noch tiefer flog und ein paar Hochhäuser umrundet, konnte ich eine rege Menge auf den Straßen erkennen. Sie sahen aus wie Menschen, aber alle waren Engel. Auch Fahrzeuge bevölkerten die Straßen. Sie waren so unterschiedlich und manche eigenartig geformt, genauso wie die Häuser. Einige fuhren auf sechs oder acht Rädern, andere schwebten einfach. Eljakim deutete mit dem Kinn plötzlich

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