Burnout - Auftanken Und Heilen
weiter weiß. Ähnlich steht es mit Yersinien oder der Zytomegalie oder der Mononukleose, bekannt auch als Epstein-Barr-Virus-Infektion.
Können Sie sich vorstellen, wie oft mir Menschen in meiner Praxis schon das Wort „Epstein Barr“ entgegen gestammelt haben, geschüttelt von der Angst, an dieser chronischen Virusinfektion zu leiden und sie nie wieder los werden zu können, weil hier ja ein Antibiotikum nicht hilft? Meist bringen diese Menschen dann auch als „Beweis“ Laborwerte mit, die Folgendes zeigen: Dass sie einmal einen Kontakt mit diesem Virus gehabt haben. Dass sie das Virus erfolgreich in die Knie gezwungen haben. Und dass sie den EBNA-Antikörper aufweisen, der beweist, dass diese Virusbekämpfung erfolgreich war und die Krankheit völlig überwunden ist. Im Grunde genommen kann man diese Werte also nehmen und sagen: Gut, das Thema ist also abgehakt. Ihre Erschöpfung hat mit dem Epstein Barr nichts zu tun. Diese Laborwerte beweisen das. Leider gibt es nur wenig Ärzte, die diesen Menschen das sagen.
Will ich damit sagen, dass eine Erschöpfung nicht auch Folge einer Infektion sein kann? Keineswegs. Und ich bin mir auch sicher, dass es viele Infektionen gibt, für die wir keine Laborwerte haben. Trotzdem ist es so, dass man das Vorliegen eine Infektion durchaus in einem breit durchgeführten Labor sehen kann. Man erkennt eine solche an der Anzahl und der Form einzelner Blutkörperchen. Man kann das an der Anzahl der Eiweißkörper erkennen, die die Leber bei der Bekämpfung von Infektionen bildet. Man stellt einen erhöhten Verbrauch an Vitalstoffen fest. Der wichtigste davon ist das Eisen. Der Gesamtkörpergehalt an Eisen lässt sich gut durch die Bestimmung von Ferritin feststellen (s.o). Wenn eine Infektion am Laufen ist, kann das Ferritin anfänglich erhöht sein als Ausdruck des Alarmzustandes des Immunsystems. Und bei fortgeschrittenen Fällen wird über kurz oder lang ein Eisenmangel entstehen, denn das Immunsystem verbraucht Eisen und Zink und Kupfer und Mangan im Kampf gegen einen biologischen Feind. Und wer es will, kann die Folgen durch die Bestimmung eines Durchschnittslabor eindeutig erkennen und Ihnen sagen, ob es eine Entzündung ist, die Sie schwächt oder eben nicht.
Welche Werte werden hier betrachtet? Das c-reaktive Protein (crP), ein akutes Phasenprotein, stellt schwelende Entzündungsprozesse im Körper mit großer Genauigkeit dar. Besonders bakterielle Infektionen spiegeln sich hier sehr deutlich, aber auch virale und Pilzinfektionen oder auch ganz unspezifische Entzündungsreaktionen. Eine weitere Möglichkeit, in das Immunsystem „hinein“ zu schauen ist die Elektrophorese, mit der man die Eiweiße, die im Rahmen einer Immunabwehr gebildet werden, optisch darstellen kann. Ich glaube nicht, dass es Infekte geben kann, die eine Schwäche hervorrufen und sich nicht in einer Veränderung dieser Art manifestieren, obwohl natürlich tausend Webseiten im Internet anderes behaupten. Aber deren Analysen kann ich als Mediziner einfach nicht nachvollziehen. Die Realität sieht anders aus. So gut kann sich eine Infektion im Körper nicht verstecken, wie das gerne von Menschen behauptet wird, die von den Ängsten anderer Menschen leben.
3. Die Stoffwechselüberlastung
Die dritte Ursache einer körperlich entstandenen Erschöpfung ist eine Überlastung der Leber, unseres wichtigsten Stoffwechselorgans. Eine „Leberschwäche“ werden Ihnen mitunter Naturheilkundler attestieren, die nach der Altertumsmedizin arbeiten und die Leber als Organ des Elementes Feuer, als „Sonnenspeicher“ einstufen. Das klingt auf den ersten Blick verwirrend, fast die Sache aber sehr treffend zusammen.
Der Mensch setzt sich wie alle Lebewesen zu großen Teilen aus Mineralien und Wasser zusammen, die er der Umgebung entnimmt. Der Erde, gewissermaßen. Pflanzen sind dazu fähig, aus dieser Paste Leben zu schaffen, weil sie von der Erde Photonenenergie bekommen, die sie dazu benutzen, aus Erde und Wasser die vielfältigsten chemischen Produkte zu bilden, aus denen dann beispielsweise Blätter entstehen. Flauschige, elastische und zugleich stabile Produkte aus Kohlenhydraten und Eiweiß. Diese Sonnenenergie kann vom Menschen nur eingeschränkt benutzt werden. Um dieses Defizit wettzumachen, braucht er die Leber, und die ganzen anderen Verdauungsorgane des Bauchraums, die der Leber dabei helfen, „Nahrung“ aufzuspalten und aufzunehmen. Was wir „Nahrung“ nennen, sind im
Weitere Kostenlose Bücher