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Burnout - Auftanken Und Heilen

Burnout - Auftanken Und Heilen

Titel: Burnout - Auftanken Und Heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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schwer, gesund zu werden, wenn man sich immer nur in geschlossenen Räumen aufhält und dabei kaum bewegt.
     
    Einen Mangel oder einen Überschuss an einem Nahrungsbestandteil kann man ausgleichen, indem man mehr oder weniger isst. Leider werden wir durch unser freudloses Leben dazu konditioniert, in der Nahrungsaufnahme so etwas Ähnliches wie Sex und Lebensfreude zu sehen. Ich esse, also lebe ich, heißt hier die Devise. Sie ist natürlich völlig inakzeptabel. Wir essen, um unserem Körper die Baustoffe zu liefern, die er braucht. Die dabei entstehende Energie ist wichtig, aber doch eine stumpfe Kraft, die durch unsere Sinnesorgane und unser Handeln erst in die schöne Lebensempfindung verwandelt wird, die uns das Gefühl gibt, auch gerne leben zu wollen und das Leben zu genießen. Ein Leben, das sich auf das Hineinschaufeln von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten reduziert, ist wahrhaft jämmerlich. Auch das Hungern, das man unternimmt, um schlank zu sein, ist rundweg beschämend für jeden Menschen. Das Resultat ist ein inaktiver, in seinen Anlagen gehemmter Mensch, der weit weniger gut aussieht, als er hofft. Vor allem aber einer, der nicht lebt. Wenn Sie aus einer körperlichen Erschöpfung herauskommen wollen, müssen Sie Nahrungsaufnahme nüchtern sehen. Etwas, das man genießt, weil es einen stärkt und zu Tätigkeiten hinführt, die das Leben schön machen. Und nichts anders.
     
    Unterschätzt wird die Frage des Maßhaltens auch, wenn es um die Aufnahme von Wasser geht. Die meisten Lebensäußerungen in unserem Körper gehen mit einer Verschiebung von Wasser zwischen Körpergeweben einher. Es ist eine gute Idee, dieses Wasser in ausreichendem Maß zur Verfügung zu haben und es auch möglichst frisch zu halten. Dafür müssen Sie in den meisten Fällen zwischen zwei und drei Litern täglich trinken. Besonders wichtig ist diese Frage bei der Stoffwechselüberlastung, wo durch verstärkte Wasserzufuhr oft eine Entlastung erreicht werden kann.
     
    Zur Stoffwechselentlastung gehört auch, dass Sie Drogen und Aufputschmittel jeder Art vermeiden. Sie haben sich breit etabliert, weil sie im Inneren eines Menschen die scheinbar richtigen Knöpfe drücken können. Natürlich merkt man diese Stimulierung, und Menschen, die eine aufkeimende Erschöpfung spüren, benutzen Drogen gern, um diese abzuwehren. Doch der erste Erfolg täuscht. Bald rutscht man doch in die Erschöpfung, aus der man sich dann  noch schwerer lösen kann. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich die Knöpfe, über die Drogen wirken, schnell abnutzen und dass dadurch das gesamte Gefüge im Menschen außer Kontrolle gerät. Naturwissenschaftlich formuliert entsteht auch dabei eine Stoffwechselüberlastung, die schnell die Selbstheilungskräfte des Körpers überfordern und eine eigene Krankheit erzeugen kann. Ob die nun Magen-Darm-Beschwerden bei Kaffeegenuss, eine Leberzirrhose beim Alkoholismus oder eine Veränderung des Hirnstoffwechsels bei Rauschdrogen bedeutet, ist da sekundär neben der Tatsache, dass dem Körper, dem Geist und der Seele die Fülle der Empfindung geraubt und ein wirkliches Leben dadurch verunmöglicht wird.
     
    Welche Maßnahmen bei körperlicher Erschöpfung über die hier genannten noch notwendig sind, muss an anderer Stelle besprochen werden. In diesem Buch geht es um die geistig-seelische Erschöpfung, deren erste Arznei wir bereits kennen gelernt haben. Die zwei Arznei ist
     
     
     

Liebe, Leidenschaft und Trägheit
     
    Wir allen kennen die Wirkung, die eine frische Verliebtheit auf Menschen ausüben kann – zum Großteil auch aus eigener Erfahrung. Kein Mensch kann erklären, was unsere Hormone in Wallung bringt und uns dabei endlose Energie verschafft, aber es ist etwas, das in unserem Inneren entsteht und aus eigenen Kräften produziert wird. Wir lieben, und die Liebe verleiht uns ungeahnte Kräfte. In vielen Fällen verzettelt sich dieses Gefühl nach einigen Monaten und macht wieder dem ursprünglichen Zustand des Gleichmuts und der latenten Depression Platz – bis uns wieder ein neuer Mensch oder eine neue Idee bis in die tiefste Seele erschüttert und aktiviert und uns wieder Zugang zu diesem Energiepotential verschafft. Was aber ist diese Energie? Wo kommt sie her? Wenn der Mensch oder die Sache, die uns so sehr erregen kann, eine Leidenschaft erzeugt, die uns über längere Zeiträume gefangen hält, sind wir vor Erschöpfung noch länger gefeit. Aber auch eine Leidenschaft kann sich im Laufe der

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