Burnout - Auftanken Und Heilen
geöffneten Walnussschale. Interessanterweise hat so eine Walnuss eine Menge Inhaltsstoffe, die für unsere Nervenzellen als Baumaterialien gelten dürfen. Dazu gehört der hohe Anteil an Phenylalanin und Tyrosin, die im Körper zum Neurotransmitter Serotonin umgebaut werden, der uns das Glücksgefühl vermitteln kann. Aber auch Vitamin B6 und Mineralien, die die Nervenzelle im hohen Maß verbraucht. Dass Nüsse „Brainfood“ sind, sagt der Volksmund auf der Basis der Signaturenlehre. Diese galt im Mittelalter als vorherrschende Methode, Heilpflanzen einordnen zu können. Die Natur gibt uns Zeichen, die wir lesen müssen, um zu verstehen, wie eine Arznei wirkt. Dass die Walnuss in ihrem Inneren dann optisch Gehirnwindungen nachahmt, darf als so ein Zeichen gelten, vor allem, weil ja auch das Äußere der Nuss den weichen Inhalt wie eine Schädeldecke schützt. Aber auch die Bedeutung der Nuss als Lebenskern eines Baums, den er der Erde mitteilt, auf dass ein neuer Baum daraus entstehen möge, deutet auf die hohe Bedeutung von Nüssen als Nahrungsmittel hin. Sie bergen den Kern und die Essenz dessen, was ein Baum mitzuteilen hat, was ihn ausmacht. Nüsse sind seine Juwelen, seine Computerchips, in denen er tausend zukünftige Bäume abgespeichert hat, das heißt, sein Bewusstsein, sein Gehirn.
Wenn es also um die Behandlung eines Burnout-Syndroms gehen soll, müssen wir bei den ganz einfachen Dingen anfangen: Bei der Ernährung. Die Krankheit ist ja eine Form der Überanstrengung, bei der Nährstoffe verlorengegangen sind. Das hat eine Verödung ganzer Landstriche in unserem Inneren hervorgerufen. Um diese wieder neu zu bewässern und zu kultivieren, brauchen wir vitalstoffreichen „Dünger“. Wir müssen unsere Nerven wieder von Grund herauf aufbauen. Nicht mit irgendwelchen chemischen Produkten, die auf Heilversprechen gründen, die keiner einlösen kann. Sondern mit natürlichen Nahrungsmitteln, die unsere Körper seit Jahrmillionen kennen und mit denen sie umzugehen wissen. Unser Leben ist so konstruiert, dass es sich aus natürlichen Heilmitteln wieder aufbauen kann. Erzwingen kann man diese Reaktion nicht, sondern sie bleibt letztendlich der Lebenskraft überlassen.
Welche Nährstoffe aber braucht unser Gehirn? Wie kann es sich wieder neu aufbauen und stärken? Wenn wir diese Frage beantworten wollen, müssen wir uns näher mit der Entwicklung und Ausformung des Gehirns befassen. Aus der Embryonalforschung wissen wir, dass sich das Gehirn des Menschen im Mutterleib in zwei Teile teilt. Der optisch größere Teil wird als „Kopfhirn“ in den Schädel verlagert und dort vor Schlag und Stoß geschützt. Der ältere und zerfaserte Teil des „Bauchhirns“, der von der Anzahl der Nervenzellen her gleich groß ist, aber optisch weit weniger Eindruck macht, wandert in den Bauch des Menschen und ist dort für die einfachen Dinge des Lebens zuständig. Die beiden Gehirne bleiben ein Leben lang miteinander in Verbindung. Doch wie wir aus unserer eigenen Lebenserfahrung wissen, kann das Kopfhirn ein relativ unabhängiges Leben aufbauen, sich in Parallelwelten verlieren, „virtuell“ leben und dabei vergessen, dass es eigentlich Teil eines Lebewesens ist, das den ganz einfachen Impulsen des Lebens gehorcht und sich aus dieser einfachen Dreiheit Essen und Trinken, Schlafen und Fortpflanzung speist. Wenn wir Antworten auf die Frage suchen, wie man ein Burnout-Syndrom behandeln kann, werden wir hier fündig: Kopfhirn und Bauchhirn müssen sich wieder vertragen, das Bauchhirn muss aufgebaut werden und wieder voll zur Geltung kommen. Entweder, indem es gute Sache zu essen und zu trinken gibt, oder auch der Schlaf wieder zu seinem Recht kommt, oder die Sexualität zu großer Kraft heranwächst. Denn wenig kann den Menschen so befriedigen und in seine Mitte bringen wie gelebte Sinnlichkeit in Verbindung mit Schlaf.
Die Geschichte der Menschheit ist zu großen Teilen eine Geschichte der Emanzipation des Großhirns, die aus dem Menschen das „Ebenbild Gottes“ macht. Der Gedanke, ein „geistliches“ oder „sittliches“ Leben führen zu wollen, hat die Menschheit immer wieder begeistert. Der „aufrechte Gang“, der zur Erhöhung des Kopfes geführt und ihn und das in ihm liegende Gehirn dem Himmel näher gebracht hat, bleibt aber letztendlich eine Illusion. Das zeigt sich nirgends so stark wie im Fall des Burnout-Syndroms, das in vielen Fällen die logische Folge dieses Bestrebens ist, sich von seiner
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