Burnout - Auftanken Und Heilen
Hobby zu finden. Etwas, das in einem Leidenschaft weckt. Vielleicht ist es etwas, das man früher gerne gemacht hätte, das aber im Laufe der Jahre vergessen wurde, weil es unwichtig erschien. Oder es ist ein Hobby da, das wegen des Berufs immer wieder in den Hintergrund gedrängt wurde. Manche Hobbys eignen sich dazu, zum Beruf gemacht zu werden und dann auch wieder Geld einbringen zu können. Es ist das ein zweischneidiges Schwert. Ein Hobby, das zu schnell wieder in einem Beruf mündet, kann in Fällen, in denen die berufliche Tätigkeit und ihre Bedingungen ein Burnout-Syndrom hervorgerufen haben, eher nachteilig sein. Es gibt aber auch viele Beispiele, in denen über das Hobby ein Neustart im Leben stattgefunden hat, mit dem ein neues Burnout-Syndrom auch verhindert werden konnte. Es muss also nicht automatisch so sein, dass das Hobby kein Geld einbringen darf, um heilsam sein zu können. Besonders in Amerika gibt es viele Menschen in ihren Neunzigern, die in Firmen, die sie längst an ihre Nachfolger abgegeben haben, noch Aufgaben wahr-nehmen, weil sie das jung und gesund erhält.
Letztendlich ist aber die Liebe der Kern der Lebensfreude. Es ist schwer, zwischen den beiden überhaupt zu unter-scheiden. Wer sich gerne freut und lacht liebt auch gerne. Die „Güte“ der indischen Mythologie definiert den Begriff auch näher. Güte ist etwas, das man einem anderen schenkt, eine liebevolle Nachsicht und Großzügigkeit, die über Spannungen und Streit hinweg sieht und sich auf das Wesentliche konzentriert: Den anderen liebevoll und achtsam wahrzunehmen und zu nähren. Güte ist aber auch, was man sich selbst Gutes tut. Sich selbst achtsam und zärtlich zu behandeln im Bewusstsein der eigenen Zerbrechlichkeit und Sterblichkeit. Interessanterweise führt dieses Verhalten auch dazu, dass wir uns für das Leben stärken. Wer sich pflegt, ist nicht nur gesünder, der sieht auch besser aus, duftet angenehmer, wird anderen Menschen angenehm und geliebt. Man möge das mit der Reaktion der Mitmenschen vergleichen, wenn man in ein Burnout-Syndrom gerutscht ist. Man ist selbst gleichgültig, schwach und kalt geworden und wirkt dadurch abstoßend auf andere. Und auch die anderen stoßen einen ab, weil sie spüren, dass man ihnen nichts zu geben hat. So sieht das Geheimnis des Lebens also aus: Das Burnout-Syndrom ist das Gegenteil von Verliebtheit. Im Burnout-Syndrom liegen die Hormone am Boden und wir fühlen uns leer. Je intensiver aber die Hormone fließen, desto größer ist unser Gefühl von Kraft, das wir aus der Liebe erhalten. Wenn wir Hormone nicht künstlich zuführen wollen, müssen wir ihre Bildung fördern. Das geht einerseits durch Ruhe. Aber die Ruhe reicht nicht aus. Denn die Frage, wie wir aus einer geistigen Erschöpfung herauskommen, hängt daran, ob wir wieder lieben können. Ohne eine neue Leidenschaft in irgendeiner Art werden wir eine geistige Erschöpfung nie ablegen können. Denken Sie nur an Gott, der nach seinem großen Schöpfungsakt nichts mehr getan hat als das, was er einmal hervorgebracht hat, zu verwalten. So geht es vielen von uns, dass wir beispielsweise nach dem Erwachsenwerden von Kindern nicht mehr wissen, was dieser Erfahrung, Kinder zu gebären, zu nähren und aufzuziehen, ersetzen sollte. Die große Leidenschaft des Gebrauchtwerdens kann nicht leicht ersetzt werden, und so gibt es viele Menschen, die in dieser Phase in der Mitte des Lebens verzweifelt sind, weil sie nicht wissen, was jetzt noch kommen soll. Deshalb ist es so wichtig, seine Gefühle wieder in Fluss zu bekommen, durch die Suche neuer Aufgaben, neuer Begegnungen mit Menschen, mit denen Liebe möglich wird, und gelebt werden kann. Und sei es nur, um dabei das Gefühl des Ausgebranntseins ablegen zu können.
Kopfhirn und Bauchhirn
Alles, was unsere Empfindungen ausmacht und unsere Person definiert, ist im Grunde genommen das Ergebnis der Arbeit von Nervenzellen. Unser Bewusstsein erwächst aus dem Zusammenspiel dieser Zellen, und je nachdem, ob diese gesund sind, ist auch unser Selbstgefühl eines, das kräftig und wie selbstverständlich wirkt – oder eben eines, das in uns ein Gefühl der Schwäche, der mangelnden Leistungsfähigkeit, des Nichtfunktionierens vermittelt.
Früher hat man das Gehirn im Kopf gesehen und eher dazu geneigt, das Bewusstsein auf die äußeren oberen Hirnwindungen zu reduzieren, die man beim Öffnen einer Schädeldecke sehen kann. Es ist ein Blick ähnlich dem einer
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