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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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dafür, eine für Sie günstige Bewegungsform zu finden. Wenn Sie sich bei jemanden Rat holen wollen, fragen Sie am besten einen Sportarzt oder einen -lehrer. Langfristig und regelmäßig bewegen sich nach meinen Beobachtungen Menschen hauptsächlich dann, wenn eine zu ihnen passende Bewegungsform Spaß macht und ein Wohlgefühl auslöst.
    Oft sind es gerade die begeisterten Arbeiter, die Probleme haben, sich Zeiten für Sport und Bewegung frei zu halten und dann auch in Gang zu kommen. Hier hilft es, die gleiche Motivation, Disziplin und 50 % des Ehrgeizes, die Sie für die Arbeit verwenden, auch für das Privatleben zu nutzen. Das heißt, dass Sie für Sport und Bewegung tatsächlich Zeiträume reservieren und diese auch einhalten.
    Sollten Sie zum geplanten Zeitpunkt keine Lust auf Bewegung haben, gehen Sie dennoch los, fangen Sie an. Danach werden Sie sich wohlfühlen und es als Glück empfinden, dass Sie Ihre Trägheit überwinden konnten. Gehen Sie mit dem Kopf voraus, dann kommen die guten Gefühle und die Lust schon hinterher. Warten Sie hingegen erst auf das Wohlgefühl und die Lust, dann werden Sie Ihr Vorhaben nie oder zu selten wahr machen.

    Abbildung 2-4: Mit dem Kopf vorausgehen (© Schneider 2013)
    Ich nutze das Bild „Mit dem Kopf vorausgehen“, um mir die vertraute Situation vor Augen zu führen, dass ich manchmal – und das nicht nur beim Sport – genau weiß, was richtig und wichtig zu tun oder zu lassen wäre, ich aber im Moment keine Lust dazu habe. In die Ausführung komme ich am einfachsten, wenn ich mit meinem Wissen, was wichtig und richtig ist, mit dem Kopf vorausgehe (Weg 1) und die Gefühle in Ruhe nachkommen lasse. Und es ist tatsächlich so, die guten Gefühle kommen nach!
    Handlung kann von zwei Seiten eingeleitet werden: von der Gefühlsseite, zu der Lust oder Unlust gehören (Weg 2), und von der Bewertungsseite (Weg 1), zu der die Einschätzung und Beurteilung dessen gehören, was wichtig oder nicht wichtig, richtig oder nicht richtig ist. Eine Handlung erleben wir dann als rund und stimmig, wenn letztendlich beide Seiten miteinander verbunden sind. Wir können betont mit der Gefühlsseite beginnen, betont mit der Beurteilungsseite – oder auch manchmal mit beiden gleichzeitig (Weg 3).
    Manche Menschen haben sich ungünstigerweise angewöhnt, dass sie meinen, immer erst beide Impulse – Lust und Bewertung – voll in sich spüren zu müssen, bevor sie etwas tun oder lassen. Andere kommen nur nach dem Prinzip „Nur wenn ich Lust habe, kann ich ...“ ins Handeln. Diese warten nicht selten auf den Sankt Nimmerleinstag, bevor sie etwas tun oder lassen.
    Es kann sein, dass wir nicht ins Tun kommen, gerade was Freizeitaktivitäten betrifft, weil wir gelernt haben, Arbeit über alles andere zu stellen und wir vor lauter Arbeit nicht mehr dazu kommen auch auf unsere anderen Bedürfnisse einzugehen. Ich bin in den 1950er-Jahren mit dem dazu passenden Spruch aufgewachsen: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Im Laufe meiner Entwicklung als Erwachsener ist mir deutlich geworden:
Alle meine Bedürfnisse sind wichtig.
Meine Bedürfnisse sind natürlich und ich bin in Ordnung mit ihnen.
Vergnügen und Spiel sind genauso wertvoll und wichtig wie Arbeit.
Spielen kann in der zeitlichen Abfolge sehr wohl auch vor der Arbeit liegen.
Am erfolgreichsten bin ich in meiner Arbeit, wenn ich sie als Spiel begreife.
2.12 Alleinsein
    Manchmal möchte man einfach allein und nur für sich sein, einfach nur da sein. Man möchte die Stille genießen, den Sonnenuntergang wirken lassen, den ziehenden Wolken nachsehen, Mond und Sterne betrachten. Man möchte dem Vogelgezwitscher lauschen, dem Rascheln der Blätter, dem Wind in den Bäumen, dem Gurgeln des Baches. Man möchte am Ofen sitzen, das Feuer sehen und es knistern hören, die wohlige Wärme genießen; ein Buch lesen, den eigenen Gedanken und Gefühlen nachhängen, atmen, den Herzschlag spüren.
    Wie häufig übergehen wir dieses Bedürfnis durch Aktivitäten (mit anderen Menschen) und Ablenkungen. Spätestens auf dem Nachhauseweg fragen wir uns dann oft, was wir mit den oder dem anderen eigentlich gemacht haben, und ahnen, dass wir diese Zeit sinnlos verbracht haben. Dann ist es wichtig, dass wir innehalten und uns erlauben, über unsere Zeit selbst zu verfügen und dem nachzugehen, was für uns wirklich stimmig ist.
    Unser Leben setzt sich zusammen aus Zeiten mit anderen Menschen, Zeiten, die wir den Dingen um uns widmen, und Zeiten, die wir

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