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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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ob sie die Süßigkeit in den Mund nehmen oder nicht, wenn sie Ihnen z. B. nicht gefällt, sie nicht angenehm riecht oder aussieht. Und sollten Sie die Praline schon im Mund haben und erst dann feststellen, dass sie Ihnen nicht schmeckt, dürfen Sie das Ding wieder ausspucken. Wenn sie Ihnen schmeckt, lassen Sie sie in aller Ruhe auf der Zunge zergehen. Sie „verdauen“ sie, schließen die Nährstoffe für sich auf – lassen sich davon nähren. Auch später werden Sie sich noch daran erinnern können und in der Erinnerung davon zehren. In kargen Zeiten werden Sie auf Ihre Erinnerungsbank zurückgreifen können.
    Nehmen Sie bewusst Zuwendung an, wenn es für Sie passt. Achten Sie darauf, was in Ihnen vorgeht! Es kann sein, dass Sie zuerst durch ein Gefühl der Schuld oder Beschämung hindurch müssen; dies ist ein Relikt aus Ihrer Geschichte, in der Sie etwas Vergleichbares nicht tun durften oder sich nicht so sein lassen durften.
    Geben Sie Zuwendung, ja: Werden Sie vielleicht sogar großzügig darin, Zuwendung zu schenken! Gehen Sie Ihrem Interesse, Ihren Impulsen nach. Sicherlich hatten Sie schon häufig den Wunsch oder das Verlangen, jemandem etwas Schönes oder Nettes zu sagen oder ihn / sie zu beschenken, haben es dann aber nicht getan. Warum eigentlich nicht? Geben Sie ganz bewusst Ihrem Interesse nach und achten Sie darauf, wie es Ihnen und den Beschenkten dabei geht.
    Ziehen Sie daraus neue Schlüsse: Bauen Sie Ihr Zuwendungsrepertoire aus!
3.10 Gestaltung
    Fragebogen Grundbedürfnisse ( Anhang )
    Unser Bedürfnis nach Gestaltung leben wir im schöpferischen Arbeiten, dem Schaffen aus. Ich fasse den Arbeitsbegriff weit und bezeichne die Tätigkeiten, mit denen wir unser Geld verdienen, als Erwerbsarbeit. Doch alles, was wir sonst noch tun, ist auch Arbeit. In der Arbeit, im Schaffen bringen wir unsere Talente zum Leben. Dies ist ein Grundbedürfnis. Deshalb sind Hobbys so bedeutsam, weil wir in unserer Erwerbsarbeit nie alle unsere Talente ausleben können. In unseren Hobbys jedoch widmen wir uns dem, was uns liegt und uns Befriedigung gibt.
    Bei von Burnout Betroffenen kann man manchmal feststellen, dass sie in ihrer Erwerbsarbeit nicht das tun, was ihnen liegt – sie setzen ihre Talente nicht um. Dieses Gefühl der Sinnlosigkeit im Tun begünstigt dann Burnout- oder auch Boreout-Zustände.
    Die Tochter
    Eine Frau, die ein Burnout-Syndrom samt schwerem Bandscheibenvorfall erlitten hatte, träumte in der Zeit kurz vor ihrer Genesung von der Geburt einer Tochter. Diese war so winzig klein, dass sie gerade in eine große Streichholzschachtel passte. Sie war fast durchsichtig, wie ein Pilz beschaffen und hatte einen Saugrüssel. Die Frau legte ihre Tochter in einer kleinen Schachtel in den Heizungskeller und ging eine andere Frau besuchen. Auch diese bekam ein Kind. Die Träumerin half ihr, gemeinsam mit anderen Frauen, bei der Geburt. Als sie dort mitgeholfen und eher noch Undank geerntet hatte, begann sie sich darüber zu wundern, dass sie hier half und bei sich zu Hause ihr eigenes Kind gar nicht weiter beachtet hatte. Sie ging schnurstracks nach Hause und schaute nach ihrer Tochter im Heizungskeller. Ein Glück, das winzige Wesen lebte noch und es lagen sogar noch andere klitzekleine Kinder daneben. Als sie ihre Tochter hochnahm, schoss Milch in ihre linke Brust ein. Doch es gelang der Träumerin nicht, sie zu stillen. So nahm sie zunächst einen anderen Winzling, mit dem es gelang, und endlich klappte es auch mit ihrer kleinen Tochter.
    Als die Frau den Traum erzählte, war ihr selbst rasch klar, dass dieser Traum ihre berufliche Situation abbildete: Sie machte nicht voll und ganz das, was ihr das Liebste war, sondern hielt sich mit anderen Arbeiten auf und half häufig anderen dabei, ihre Dinge zu realisieren – also auf die Welt zu bringen. Natürlich hatte sie selbst viele Talente, darunter auch etliche ungelebte (die anderen Kinder). Es war ihr klar, dass sie nie alle Talente leben konnte, dass es jetzt aber darauf ankam, das, was sie wirklich wollte und wovon sie wusste, dass es „das Ihre“ war, zu nähren und umzusetzen.
    Für Menschen, deren Berufe in erster Linie Denkprozesse ausmachen und Ergebnisse, die sie nicht mit der Hand anfassen können, ist es oft sehr befriedigend und ausgleichend, wenn sie schreinern, tischlern oder malen. Die Ergebnisse dieser Tätigkeiten können sie dann tatsächlich ansehen und anfassen.
    Tipps
Finden Sie heraus, was an Ihrer Arbeit Sie wirklich

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