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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Schneider
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spürt, den Wind fühlt, die Vögel hört ... Auch Arbeit kann man sinnlich begreifen und genießen: den Kontakt mit den Menschen, dem Werkstoff, dem eigenen Erleben, wenn es „flutscht,“ ; wenn man sieht, was man geschaffen hat; wenn man hört, wie die Maschine surrt, die Fäden zusammenlaufen.
    spielerischen Kontakt: Menschen genießen es zu plaudern, zu singen, zu tanzen, sich zu berühren, miteinander zu spielen, miteinander lachend, weinend und zornig zu arbeiten und dabei Spaß zu haben.
    Aufregung / Erregung: Für Menschen ist es auch bedeutend, dass etwas geschieht, dass sie Reize, Abwechslung erfahren, denn das regt sie (im positiven Sinne) auf. Es gibt Menschen, die besonders viel Aktivität entfalten, die zum Ausdruck bringen, dass Stillstand „der Tod“ wäre. Sie streben nach Intensität und Dichte im Leben, üben sich in Fun- und Risikosportarten. Dabei (in der Erregung / Aufregung / Stimulation) spüren sie sich.
    Alleinsein: Diese Form der Zuwendung habe ich bereits in Teil 1 beschrieben. Es ist für Menschen enorm wichtig, Zeit allein zu verbringen, um sich selbst zu spüren, zu zentrieren und immer wieder zu sich zu finden und sich zu erneuern. Das Alleinsein ist auch der Zugang zu tiefen menschlichen Schichten und zur Auseinandersetzung mit existenziellen Themen wie Tod, Freiheit, Isolation und Sinn.
    Ruhe / Stille: Menschen genießen Ruhe und Stille.
    Zuwendungsprofil 2:
    Ich schlage Ihnen vor, sich ein wenig Zeit zu nehmen und nachzuspüren, wie wichtig Ihnen die dargestellten Zuwendungsformen sind und wie Sie sie pflegen. Als kleine Hilfestellung gebe ich Ihnen hier ein Profil vor.

    Menschen sind in ihrem Bedürfnis nach Zuwendung verschieden. Wenn Sie Ihr Profil mit dem eines/r anderen vergleichen, werden Sie dies bestätigt finden. Wenn Sie um diese Unterschiedlichkeit wissen und sich darauf einlassen, andere Menschen entsprechend ihren Bedürfnissen zu achten und ihnen diese auch zu erfüllen, soweit es für Sie passt, werden Sie feststellen, wie wohltuend und erfüllend Sie Kontakte und Beziehungen gestalten können.
    Beispiel: Mitarbeitermotivation
    Mir fällt dabei ein Coachee ein, der sich für die Motivation seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessierte und wissen wollte, wie er diese denn motivieren könnte.
    Ich fragte ihn, wie er denn mit ihnen umgehe, welche Zuwendung die Einzelnen gerne bekämen und welche er ihnen gebe. Er berichtete ausführlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seines Führungsteams. Er charakterisierte jeden Einzelnen und beschrieb mehr oder weniger ausgeprägt die oben dargestellten Formen der Zuwendung. Es wurde sehr deutlich, wie unterschiedlich sich die Teammitglieder in ihrem jeweiligen Bedürfnis nach Zuwendung verhielten und wie unterschiedlich mein Coachee auf sie reagierte. Bei manchen fiel es ihm leichter, bei anderen schwerer. Eine Frau z. B. brauchte hauptsächlich Zuwendung als Person, das hatte ihm anfangs am meisten zu schaffen gemacht. Doch als er darauf einging, kam es zu einer sehr befriedigenden Zusammenarbeit. Er stellte fest, dass er diese Form am wenigsten bei sich ausgeprägt habe, dass es ihm aber guttue, sie zuzulassen. Ich hatte den Eindruck, dass mein Coachee hervorragend mit den unterschiedlichen Personen umging, gab ihm dies zu verstehen und überließ ihm, da er sehr daran interessiert war, Profil und Text zu den Formen der Zuwendung.
    Zuwendungsformen und Zuwendungsarten bei Burnout
    In meiner Arbeit ist mir aufgefallen, dass Menschen, die mit einem Burnout-Thema zu mir kamen, bestimmte Formen der Zuwendung überzogen und andere vermisst hatten, ohne es zu wissen. Sie hatten Zuwendungsarten und -formen, die sie nicht gelernt hatten, durch andere ersetzt. Wenn es ihnen nach dem Burnout wieder gut ging – manchen „so gut wie nie zuvor“ –, stellten sie erstaunt fest: Vor dem Burnout waren sie hauptsächlich der Anerkennung von Leistung, Überzeugungen und (Zeit-)struktur (Pünktlichkeit) sowie der Aufregung hinterhergelaufen, ohne es selbst zu merken.
    Jetzt, wo sie sich wirklich wohlfühlten, verbrachten sie Zeit allein, pflegten den Kontakt in der Paarbeziehung, mit Kindern und Freunden, genossen sinnliche Anregung, genossen auch sich und andere als Person. Vor dem Burnout waren sie in ein „Hamsterrad“, einen „Teufelskreis“ geraten, bis sie nicht mehr konnten oder zusammenbrachen. Zuwendung hatten sie meistens in negativer Art gegeben und erhalten. Erst nach einiger Zeit der Arbeit an sich selbst

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