Burnout
damit sie uns nicht in die Erschöpfung treiben.
INFO
Was sagt der TSH-Wert aus?
Das Schilddrüsensteuerhormon Thyreotropin – meist als TSH abgekürzt – wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet. Es reguliert die Freisetzung von Schilddrüsenhormon aus der Schilddrüse. Ist zu wenig Schilddrüsenhormon im Blut, steigt das TSH, ist zu viel da, sinkt es. Der TSH-Wert ist sehr sensitiv und zeigt Funktionsstörungen der Schilddrüse als Erstes an. Der Normbereich liegt bei 0,4–4 mU/l; der optimale TSH-Wert sollte zwischen 1–2 mU/l liegen.
Werte unter 0,4 mU/l weisen auf eine Überfunktion hin, Werte über 4 mU/l deuten auf eine Unterfunktion hin. Werte über 2 mU/l können bereits auf eine beginnende Unterfunktion hindeuten. Wenn entsprechende Symptome vorliegen, können diese durch eine Optimierung auf 1–2 mU/l deutlich gebessert werden.
Wie wird eine Unterfunktion behandelt?
Liegt eine Schilddrüsenunterfunktion vor und ist die Einnahme des Schilddrüsenhormons Thyroxin angezeigt, sollte es langsam bis zur ausreichenden Dosis gesteigert werden, um die Verträglichkeit zu verbessern. Ich beginne immer mit L-Thyroxin 25 (bei Empfindlichen sogarnur die Hälfte davon), messe nach vier Wochen (dann ist ein stabiler Zustand eingetreten) und passe die Dosis dann so lange an (alle vier Wochen um 25 μg steigern), bis der gewünschte Zielbereich erreicht ist (TSH-Wert 1–2 mU/l) und der Patient sich damit auch wohlfühlt.
Darmentzündungen
Besonders perfide sind Darmentzündungen (z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ). Diese können nämlich nicht nur durch den chronischen Entzündungsprozess Energie verbrauchen und zu einer Entzündungsanämie führen, es kann über Blutverluste im Darm auch zu einem tatsächlichen Eisenmangel kommen. Chronische Darmentzündungen gehen meist mit häufigen, dünnen Stühlen einher. Energielieferanten wie Fette, aber auch lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoff e können dann oft nicht richtig aufgenommen werden. EinMangel an Nährstoff en (siehe → S. 46 ) fördert aber nicht gerade die Energiebereitstellung.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass bei einem Morbus Crohn oft der Endteil des Dünndarms befallen ist. Das ist genau die Region, in der das Vitamin B 12 aufgenommen wird. Ein Patient mit Morbus Crohn kann also drei Ursachen für eine Blutarmut aufweisen:
einen Eisenmangel, weil Blut über den Stuhl verloren geht und Eisen wegen der Durchfälle nicht gut aufgenommen wird,
einen Vitamin-B 12 -Mangel, weil die Aufnahme im Dünndarm behindert ist, und
eine Entzündungsanämie.
Nur durch eine gute Diagnostik (Serumferritin, Holotranscobalamin, ggf. Substitution der fehlenden Nährstoff e, bei weiter bestehenden Durchfällen zunächst auch in Form von Injektionen) und eine suffiziente Behandlung der chronischen Entzündung vermag man die Blutarmut zu beseitigen und der Erschöpfung Einhalt zu gebieten.
Was haben Blähungen und Durchfall mit Burnout zu tun?
Mehr als Sie glauben. Wenn ein Reizdarmsyndrom, also eine psychosomatische Krankheit, die Ursache von Bauchproblemen darstellt, dann kann dies erhebliche Auswirkungen auf das Sozialleben haben. Wenn ich nicht in die Stadt gehen kann, ohne mir zu überlegen, wo und innerhalb welcher Zeit ich notfalls die nächste Toilette erreichen kann, oder wenn ich mich nicht ins Kino oder auf die Party traue, weil ich Angst davor habe, einen »Gasalarm« auszulösen, dann kann das nicht nur auf die Nerven gehen, sondern auch an der Energie zehren.
Und wenn gar kein Reizdarmsyndrom zugrunde liegt, sondern eine Verdauungsstörung, die mit einer Minderaufnahme von beispielsweise Fetten und in der Folge auch anderen Nährstoff en einhergeht, dann liegen nicht nur die durch einen Reizdarm erzeugten psychischen und sozialen Beeinträchtigungen vor, sondern es kommen noch die Symptome eines Nährstoff mangels hinzu (siehe → S. 46 ). Ursache solcher Verdauungsstörungen kann beispielsweise eine Laktoseintoleranz (also eine Unverträglichkeit von Milchzucker) sein – jeder siebte Mitteleuropäer ist davon betroff en! Weitere mögliche Ursachen für Verdauungsstörungen mit einem Verlust von Nährstoff en sind:
Fruchtzuckerintoleranz
Histaminintoleranz
Glutenunverträglichkeit
Nahrungsmittelallergien
Bauchspeicheldrüsenschwäche
Gallenschwäche
Gallensäureverlustsyndrom
Gegebenenfalls sollte dann gezielt danach gefahndet werden.
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