Burnout
Energie. Abhängig von der Ausgangslage des Patienten (robust oder eher sensibel) sowie der Art der Bestrahlung und der Chemotherapie gibt es manchmal nur leichte Erschöpfungszustände,von denen der Patient sich relativ rasch wieder erholt, mitunter tritt aber auch eine sehr starke Erschöpfung auf, die Monate und länger anhalten kann. Dazu kommt noch, dass beim Krebs nicht nur der Körper, sondern auch die Seele leidet. Obwohl viele Krebsarten heute (besonders wenn sie früh entdeckt werden) eine sehr gute Prognose aufweisen, gibt es kaum eine andere Diagnose, die für den Menschen so bedrohlich ist wie der Krebs. Der Betroff ene muss sich jetzt auch irgendwie mit einem möglichen Sterben auseinandersetzen, was nachvollziehbar viel Energie kostet. Die Kombination dieser körperlichen und seelischen Belastungen macht gerade die Erschöpfung beim Krebs so tückisch. Hier wird professionelle Hilfe benötigt – von Onkologen, die sich mit der Erschöpfung bei Krebs besonders gut auskennen, und von Psychologen, die in Psychoonkologie bewandert sind und dem Krebskranken wieder zu Lebensmut helfen können. Nicht selten fällt der Krebskranke auch – zumindest vorübergehend – in eine tiefe Depression mit Resignation (»mir kann ja eh keiner mehr helfen«) und Antriebslosigkeit. Auch hier ist professionelle Hilfe mit Gesprächen, ggf. aber auch mit Medikamenten vonnöten.
Alle Erkrankungen, die den Körper stark schwächen oder belasten, können zu einer Erschöpfung führen. Der Organismus wendet dann einen Großteil seiner Energie zur Abwehr bedrohlicher Krankheitserreger oder zur Heilung geschädigter Gewebsstrukturen auf, dazu gehören beispielsweise Diabetes mellitus, chronische Niereninsuffizienz oder etwa eine schwere Operation.
Gestörter Schlaf = wenig Energie
Leiden Sie unter Schlafstörungen? Kein Wunder, wenn Sie dann tagsüber nicht fi t sind. Der Schlaf ist unsere wichtigste Regenerationsphase. Hier kommen wir zur Ruhe, das aktivierte Nervensystem entspannt sich, die Energiereserven werden wieder aufgefüllt und nicht zuletzt werden auch in den Träumen seelische Belastungen verarbeitet. Ist der Schlaf zu kurz, wird er zu oft und lang unterbrochen oder werden wir gar von Albträumen geplagt, dann kann der Schlaf nicht erholsam sein und wir fühlen uns beim Erwachen wie »gerädert«. Kein guter Start in den Tag!
Selbstverständlich gibt es gerade für Schlafstörungen wieder viele psychosoziale Ursachen. Ist mein Arbeitsplatz bedroht, dann führt das nicht gerade zu einem ruhigen Schlaf. Habe ich Streit mit meinem Partner, dann können die Träume nicht besonders süß sein. Und schließlich raubt auch das Burnoutsyndrom den gerade jetzt dringend benötigten Schlaf. Erschöpfte schlafen nicht selten besonders tief und lang. Wenn das Burnout mir aber große Sorgen bereitet, dann können diese zu Schlafstörungen führen. Der gestörte und nicht erholsame Schlaf verstärkt aber wieder das Burnout.Und schon befindet sich der geplagte Mensch in einem unheilvollen Teufelskreis, aus dem er kaum wieder herausfindet.
Schilddrüsenüberfunktion
Wir wollen uns in diesem Kapitel aber mit einigen organischen Ursachen von Schlafstörungen beschäftigen. Als erste und vielleicht am einfachsten zu diagnostizierende Ursache ist hier die Schilddrüsenüberfunktion zu nennen. Die häufigsten Ursachen hierfür sind eine beginnende Schilddrüsenentzündung, die dann mit Schilddrüsen bremsenden Medikamenten zu behandeln ist, oder ein sogenannter »heißer Knoten«, bei dem ein gutartiger Tumor in der Schilddrüse ungehemmt Schilddrüsenhormone produziert, ohne von der »Zentrale« gebremst werden zu können. Ein solches Adenom wird dann durch eine Bestrahlung oder eine Operation erfolgreich therapiert. Medikamente, die die Schilddrüse bremsen, sollten nur vorübergehend eingenommen werden, aber wegen der langfristigen Nebenwirkungen nicht auf Dauer.
Schlafapnoesyndrom
Schnarchen Sie und hat Ihr Partner schon einmal Angst bekommen, weil Sie nachts nicht mehr geatmet haben, bevor mit einem kräftigen Schnarcher die Atmung wieder einsetzte? Dann leiden Sie vermutlich unter einem Schlafapnoesyndrom. Dabei werden die Atemwege (z. B. durcheine zu schlaff e Schlundmuskulatur) vorübergehend verlegt. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt ab, der Mensch beginnt quasi zu ersticken, Stresshormone werden ausgeschüttet, bis die Atemwege in einem verzweifelten »Notschnarcher« wieder befreit werden. Nach einigen Minuten kann aber
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