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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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Kleine.
    »Was hast du genommen?«, fragte ich und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
    »MDMA«, antwortete sie ohne zu zögern.
    »Verdammt, das ist Ecstasy!«, meinte ich.
    Rosa konnte nicht mal mehr geradeaus gucken.
    »Bringt sie wieder in die Halle zurück«, befahl ich Kay und Adieb. »Wollt ihr mich in den Knast bringen, ihr Idioten?«
    Der Engel, der auf meiner linken Seite saß, hatte gewonnen. Ich war zwar total geil auf die Kleine und hatte auch ein Riesenrohr in der Hose, aber das ging einfach nicht. Wir sind ja keine beschissenen Tiere oder so. Wir waren schon unten am Ausgang, als sich Rosa plötzlich umdrehte und ihr Oberteil hochzog.
    »Wahhhnsinn«, stammelte Kay und fummelte sofort an seiner Hose herum. Tja, da stand ich nun, geil wie ein wilder Stier, vor mir ein Mädchen, das zu allem bereit war.
    »Bitte, leckt mir wenigstens die Titten! Bitte«, flehte sie.
    Sie hatte die perfekten Möpse. Nicht zu klein, nicht zu groß, prall und knackig, der pure Wahnsinn!
    »Nein, Alter. Das geht doch nicht«, sagte ich zu Kay, der schon gar nicht mehr ansprechbar war.
    »Geh bitte, Rosa, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann!«
    »Bitte, fickt mich. Fickt mich gleich hier. Ihr alle.«
    Sie knöpfte sich auch schon ihre Hose auf.
    »Nein!«, schrie ich sie an. »Verpiss dich endlich!«
    Der Engel auf meiner linken Schulter triumphierte.
    »Ach bitte«, bettelte sie leise und schaute mich mit ihren lolitahaften Kulleraugen an. »Dann lass mich dir wenigstens einen blasen.«
    Das war zu viel. Die schöne Rosa bekam einen Tritt in den Hintern und Kay brachte sie zurück in die Halle.
    »Und wehe, einer von euch Vollidioten fasst sie an!«, brüllte ich ihnen hinterher.
    Ich setzte mich an den Küchentisch, öffnete eine kalte Flasche Cola und dachte mir: Was ist das nur für eine kranke Welt, in der wir leben?

Der Kuss auf dem Hermannplatz
    Ab und zu, wenn ich mal wieder eine dieser Schlampen gevögelt habe oder auch nicht, muss ich an die Zeit zurückdenken, als ich noch nicht so verdorben war. An meinen ersten Kuss zum Beispiel kann ich mich noch gut erinnern. Ich meine, so ein Erlebnis vergisst man ja nicht, oder? Ich habe immer noch ihr Bild vor Augen: Sie hieß Sandy und ging mit mir zusammen in die vierte Klasse. Wir waren so etwas wie beste Freunde, falls man das schon so bezeichnen konnte. Sie hatte lange, blonde Haare und die älteren Jungs aus der Sechsten pfiffen ihr immer hinterher. Am Anfang wusste ich gar nicht warum, sie übrigens auch nicht. Wir waren ja beide noch absolute Anfänger auf diesem Gebiet, so die typischen Bravo-Leser eben. Auch wir hätten damals so Fragen gestellt wie: »Wird man durch Petting schwanger?« Natürlich waren wir viel zu cool dafür, aber, hey, woher hätten wir es auch besser wissen sollen? Wir waren ja gerade erst neun Jahre alt.
    Sandy und ich hingen auf jeden Fall jeden Tag gemeinsam rum. Nach der Schule kam sie oft mit zu mir, weil ihr das Essen bei uns immer so gut schmeckte. Am liebsten mochte sie den berühmten tunesischen Kuskus meiner Mama. Aber wer will es ihr verübeln, auch heute noch ist das eines meiner Lieblingsgerichte. Mit vollgeschlagenen Bäuchen hauten wir uns dann aufs Sofa im Wohnzimmer und schauten Captain Future, A-Team oder Knight Rider, wobei ich bis heute nicht verstehe, warum sie K.I.T.T., das sprechende Superauto von David Hasselhoff, nie so toll fand wie ich. Coole Typen in coolen Autos: Das ist doch die Hammer-Kombination, dachte ich. Nix da. Sandy stand auf Face vom A-Team. Na ja, irgendeinen Unterschied musste es ja geben zwischen Jungs und Mädchen.
    Es passierte im Spätsommer 1988, kurz vor meinem zehnten Geburtstag. Die Schule war aus und wir kauften uns in unserer Lieblingseisdiele am Hermannplatz in Neukölln jeder eine Kugel für 25 Pfennig. Sie Schoko, ich Vanille. Natürlich bezahlte ich, so wie es sich gehört. Wir setzten uns vor das »tanzende Paar«, eine hässliche Bronzeplastik, und schleckten unser Eis. Auf einmal drehte sie sich zu mir, schaute mir in die Augen und meinte: »Anis, lass uns mal küssen!«
    Meine Herz raste wie Sau, aber ich wollte natürlich den Coolen spielen und antwortete lässig: »Gar kein Problem.«
    »Also, ich habe mir das so vorgestellt«, sagte sie schnell. Anscheinend hatte sie sich schon einen Plan zurechtgelegt. »Ich zähle laut von 60 rückwärts runter bis null, aber bevor ich da ankomme, müssen wir uns geküsst haben, okay?«
    Ich war natürlich einverstanden. Wir

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