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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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dabei auch noch filmen. Was für eine Welt! Ich chillte in der Lounge und schaute mir das lustige Treiben aus der Ferne an. Es ging gerade richtig schön zur Sache, als
aus dem Hintergrund plötzlich eine aufgebrachte Stimme ertönte. »Ahh…was macht ihr denn da?«
    Ich beugte mich herum und sah unseren Busfahrer, wie er mit knallrotem Kopf vor uns stand. Er guckte wie ein offenes Scheunentor.
    »Doch nicht in meinem Bus. Ähh, ist das ekelhaft«, kam gerade noch aus ihm heraus. So etwas hatte er wohl noch nicht gesehen. Das Mädchen schaute zu ihm herüber – sie wurde ja immer noch gebangt, und zwar so, dass ihr Hinterkopf im Rhythmus gegen die Wand schlug: klock, klock, klock – und winkte ihn zu sich herüber. »Komm, mach doch mit«, stöhnte sie.
    Das war zu viel. Kommentarlos drehte er sich um und verließ seinen entweihten Bus.
    Dieses Mädchen war aber auch extrem hardcore. Die wollte ja wirklich mit jedem ficken, der in ihre Nähe kam. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die am Ende aussah. Eine Stunde später, die Jungs waren immer noch bei der Sache, klopfte es plötzlich an der Bustür. Vielleicht hatte wieder einer aus der Crew den Geheimcode vergessen, was ja ständig vorkam, also zog ich mir schnell meine Boxershorts über und öffnete die Tür. Vor mir stand ein komischer Typ, der mich völlig verdutzt anstarrte.
    »Äh, ich suche ein Mädchen. Hast du sie zufällig gesehen?«, fragte er total verschüchtert und fing an sie zu beschreiben.
    »Keine Ahnung, Alter. Die kenn ich nicht«, log ich und versuchte ihn irgendwie abzuwimmeln.
    »Also, sie meinte, sie wäre nach dem Konzert noch beschäftigt, würde irgendwo chillen, aber ich kann sie einfach nirgends finden.« Verdammte Scheiße. Irgendwie tat der Typ mir schon etwas leid. Nicht viel, aber ein bisschen.
    »In welchem Verhältnis stehst du denn zu dem Mädchen?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin ihr Verlobter.«
    Oh, krass.
    Ich konnte nicht anders und fing leise an zu lachen, weil seine Freundin, oder noch schlimmer, seine Verlobte, gerade in diesem Moment irgendeinen dreckigen Schwanz in ihrem Mund hatte. »Nee, tut mir wirklich voll leid. Echt jetzt. Ich habe sie nicht gesehen«, versuchte ich halbwegs ernst zu bleiben.
    Drei Meter Luftlinie entfernt ging mit seiner Freundin weiter die Post ab. Das Gestöhne war absolut nicht zu überhören. Keine Ahnung, ob der Typ was gemerkt hat. Auf jeden Fall hat er schließlich die Leine gezogen. Aber mal ehrlich, was blieb dem armen Kerl auch übrig? Was für ein Mädchen, das wir da auf unserem Tisch liegen hatten!
    Nach einer Weile schickten wir sie weg und gingen zurück zur Halle. Natürlich hatten wir nach der Aktion Hunger und das Buffet im Backstage-Bereich war zum Glück noch nicht abgebaut. Als ich aus dem Bus stieg, standen plötzlich sieben Mädchen vor mir, die an-scheinend die ganze Zeit auf mich gewartet hatten. Eine hübscher als die andere, richtige Bomben. Hammer, dachte ich und ging an dem ersten Mädchen vorbei.
    »Hey, Bushido, willst du mit mir ficken?«, rief sie mir hinterher. Eine andere hielt mich am Ärmel fest. Ich drehte mich um und blickte sie böse an.
    »Was willst du von mir?« maulte ich sie an.
    »Mit dir ficken«, antwortete sie und setzte einen Lolitablick auf, bei dem ich fast schwach geworden wäre. Aber der Gedanke an eine warme Lasagne hat dann doch gewonnen. Auch sie ließ ich stehen, aber weit kam ich trotzdem nicht. Nach zwei Metern stellte sich mir schon die Nächste in den Weg.
    »Guck mal, Bushido«, fing sie an, mir ihre Situation ganz sachlich zu erklären. »Meine Bahn fährt gleich. Entweder ich krieg jetzt was zum Kiffen, was zum Ziehen, ich ficke jetzt oder ich gehe.«
    Was ist das denn für eine abgefahrene Scheiße hier, dachte ich. »Na, dann wirst du wohl nach Hause gehen müssen. Ich habe heute schon gebumst«, lachte ich sie aus.
    »Ist mir egal. Dann besorg ich’s dir eben noch mal.«
    War das zu fassen? Manche Groupies können einfach nie genug bekommen. Wirklich schlimm! Ich kümmerte mich jedenfalls erst mal um meine Lasagne. Das Problem an der Sache war, dass wir später aus der Halle ja auch wieder zurück zum Bus mussten. Den Rest könnt ihr euch sicher denken. Hehe.

Selina
    Ich kann mich noch gut an die Situation erinnern, als ich Selina zum ersten Mal mit nach Hause brachte und meiner Mutter vorstellte. »Mama, das ist Selina – Selina, meine Mama.« Wir saßen in der Küche und niemand wusste so recht, was er sagen sollte. Mir

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