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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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zu helfen. Wie gesagt, die Frankfurter hatten eben nichts verstanden.
    Das Abschlusskonzert fand in Reutlingen statt, zu dem ich Cassandra Steen, die Sängerin von Glashaus, eingeladen hatte. Da ich aber am gleichen Tag eine Autogrammstunde bei einer Automesse geben musste, fuhr ich nicht mit dem Tourbus, sondern mit meinem eigenen Auto nach Reutlingen. Ich bat Mokthar im Vorfeld, sich darum zu küm-
mern, dass Cassandra abgeholt würde. Was passierte? Eine Stunde vor Beginn der Show kam ich in Reutlingen an, schaute in die Runde, fragte, wo Cassandra wäre, und alle blickten mich fragend an: »Wer?«
    Natürlich hatten sie es mal wieder verpeilt, dabei wohnte Cassandra nur 50 Kilometer von Reutlingen entfernt. Ich setzte mich also wieder ins Auto und holte sie selbst ab. Und das, obwohl in 50 Minuten die Show beginnen sollte. Mir war mein Wort wichtiger. Zurück in der Halle waren natürlich alle superfreundlich zu dem Mädchen.
    »Cassandra, mein Schatz. Schön, dass du da bist. Lange nicht ge-sehen.« Bla bla bla. Zum Kotzen. Nach dem Konzert, nachts um 1.30 Uhr, als die anderen schon Party machten, fuhr ich Cassandra wieder nach Hause. Wer sonst!
    Die Leute denken auch heute noch, dass Cassandra schon immer cool mit allen war. Bei Azad hatte ich das Gefühl, dass sie ihm egal war. Lange vor Azad sagte ich zu Cassandra: »Ich will mit dir auf Tour gehen, ich will mit dir ein Video machen und ich will mit dir auch privat chillen, weil ich dich cool finde.«
    Kurz nach der Tour nahm ich mit ihr die Single Hoffnung stirbt zuletzt auf. Und siehe da, ein Jahr später ging auch Azad mit ihr ins Studio. Und Cassandra schien plötzlich vergessen zu haben, wer damals als Einziger zu ihr gehalten hatte.
    Apropos »Hoffnung stirbt zuletzt«. Wir waren gerade auf der Von-der-Skyline-zur-Bühne-zurück-Tour und chillten im Dorint-Hotel in der Mannheimer Innenstadt, direkt neben dem »Rosengarten«. Es war der 14. Februar 2007, also Valentinstag. Ich hing mit Adieb, Kay und Phillipe in meinem Zimmer herum und langweilte mich.
    Auf VIVA lief passenderweise ein Spezial mit den Top-100-Liebesliedern aller Zeiten. Collien Fernandes moderierte. Die Sendung war schon fast zu Ende, es lief bereits Platz 5, Angel von Robbie Williams.
    »Bestes Lied von Robbie überhaupt«, sagte ich. »Aber dieses Opfer hat sich jetzt selbst in eine Therapieanstalt einweisen lassen, weil er mit seinem Leben nicht mehr klarkommt. Der hat von seiner Plattenfirma über 100 Millionen Euro Vorschuss kassiert und kommt nicht klar. Für 100 Mille würde ich es jeden Tag einer dicken fetten Kuh besorgen und wäre der glücklichste Mensch der Welt.«
    Die Jungs nickten zustimmend. Auf Platz 4 landete Christina Aguilera mit Beautiful.
    »Was würde ich dafür geben, nur eine Nacht mit Christina verbringen zu können. Ich glaube wirklich, dass die es richtig dirty mag. Ohne Witz!«
    Ich bekam einen Ständer. Auf Platz 3 und 2 waren Tokio Hotel undUS 5. Dann kam Werbung. Collien kündigte an, dass Platz 1 eine riesengroße Überraschung wäre.
    »Hm, wer könnte das sein?«, überlegte ich.
    »Ich tippe ja auf Augenblick«, meinte Phillipe zum Spaß aus dem Hintergrund.
    »Nie im Leben, Alter. Guck mal, wer schon alles kam: Robbie, Tokio Hotel, Christina. Auf Platz 1 kommt bestimmt Céline Dion oder so eine Kacke.«
    Collien fing wieder an zu moderieren.
    »Meine Damen und Herren, auf Platz 1 der Top-100-Liebeslieder
ist …tadaaaaa…Bushido…«
    Wir guckten uns erstaunt an, Adieb verschluckte sich sogar an seiner Wasserpfeife.
    »…mit Hoffnung stirbt zuletzt featuring Cassandra Steen«, beendete Collien ihren Satz.
    Ich fing an zu lachen.
    »Na, jetzt hat Cassandra wenigstens auch mal eine Nummer 1 in ihrer Karriere. Adieb, reich mir mal die Wasserpfeife rüber.«
    Während mein Video lief, sagte keiner ein Wort. Alle schauten auf den Bildschirm. Ich musste wieder an die Aktion in Reutlingen denken.
    »Diese Frankfurter Würstchen«, sagte ich leise vor mich hin und zog an der Wasserpfeife.

Gangbang: Wer nicht kommt, wird nicht gezählt!
    Juni 2005. Das Konzert im Münsteraner Skaters Palace war schon seit einer Stunde zu Ende und Bass Sultan Hengzt, sein Bruder Gino Cazino, Godzilla und ich konzentrierten uns auf das Mädchen, das Adieb, der Gangbang-Koordinator unserer Carlo-Cokxxx-Nutten-II-Tour, angeschleppt hatte. Es sah aus wie in einem schlechten Pornofilm: Sie lag auf dem Tisch, wurde gebumst, hatte gleichzeitig einen Schwanz im Mund und ließ sich

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