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Bushido

Bushido

Titel: Bushido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Fuchs-Gamboeck , Georg Rackow
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findet, coole Klamotten zu tragen. Ich bin jetzt zwar nicht mehr in sie verliebt, aber sie ist definitiv zu meinem persönlichen Dämon geworden. Selina hat beziehungstechnisch einfach meinen Kopf gefickt. Sie hat mich meiner Gefühle beraubt und mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich glaube schon, dass ich mich insgeheim, auch heute noch, an ihr rächen will, obwohl sie wohl für immer ihren Platz in meinem Herzen behalten wird. Da ich aber nie mehr an sie herankommen werde, räche ich mich an all den Mädchen, diesen MySpace-Schlampen, die mir über den Weg laufen. Jedenfalls würde mir das garantiert jeder Psychiater sagen. Warum hatte ich denn nach Selina nie mehr eine feste Freundin? Wieso konnte ich nach Selina nie mehr ein Mädchen an mein Herz lassen? Die Antwort ist einfach: Weil Selina es gefrieren ließ. Niemand wird als Arschloch geboren. Selina machte aus mir einen S.S.G. – einen skrupellosen Sex-Gangster. Sie hat ein Monster erschaffen.

Die üblichen Frauengeschichten
    Ich hatte sie schon gefunden, meine Traumfrau. Aus Liebe war zwar irgendwann Hass geworden, doch je mehr Zeit nach der Trennung verging, desto stärker spürte ich, dass sie eigentlich doch die Richtige für mich gewesen wäre. Heute ein Mädchen zu finden, mit der ich eine ähnlich intensive und bedingungslose Beziehung führen könnte, ist für mich kaum vorstellbar. Ich würde sogar noch weitergehen und behaupten, dass ich es für ausgeschlossen halte. Das hört sich traurig an, ich weiß, aber so ist es eben. Ich kann es leider nicht ändern. That’s life, bitch!
    Eines Abends, im März 2007, saß ich mit Kay und einem meiner MySpace-Mädchen beim Essen in der Küche meiner Mutter. Als das Mädchen auf die Toilette ging, nutzte ich die Gelegenheit und er-zählte meiner Mutter, dass ich gerade mit Lisa Schluss gemacht hatte. Mit ihr war ich circa drei Monate zusammen gewesen, aber eigentlich auch nur, weil sie ficken konnte wie ein Weltmeister, verdammt hübsch war, saugut kochen konnte, und – was mich immer wieder aufs Neue antörnte – übertrieben viel Kohle hatte. Meine Mama schüttelte nur mit dem Kopf. Sie konnte meine Denkweise – was Mädchen betrifft – noch nie nachvollziehen.
    »Bub, such dir endlich ein anständiges Mädchen, das du auch richtig liebst. Diese ganzen Weiber, die du immer anschleppst, taugen doch nichts. Entschuldige, aber das muss ich jetzt mal so deutlich sagen. Die wollen eh nur dein Geld.«
    Dann verteilte sie das Kuskus auf die Teller.
    »Ja, Mama. Und genau deswegen suche ich mir auch eine, die noch mehr Geld hat als ich, verstehst du?«
    »Aber du hast doch genug Geld. Du brauchst eine Frau, die dich wirklich lieb hat und die sich auch um dich kümmert, wenn du kein Star mehr bist.«
    »Mama, du weißt doch: Seit Selina kann ich mich nicht mehr verlieben.«
    »Ach, hör doch auf! Immer diese alte Geschichte.«
    »Aber was soll ich denn machen? Mein Herz ist aus Stein.«
    »Red doch kein dummes Zeug. Eines Tages wird sie schon kommen, wirst sehen.«
    Im nächsten Moment kam das MySpace-Mädchen vom Klo zurück. Meine Mutter gibt sich in solchen Situationen keine Mühe, besonders leise zu reden. Die Olle musste also jedes Wort unserer Unterhaltung gehört haben. Still schlich sie an ihren Platz zurück und nahm ihren Teller entgegen.
    »So, meine Liebe. Jetzt iss mal, so dünn wie du bist!«, sagte meine Mama zu ihr und grinste mich an. Ich lächelte zurück. Den Satz sagte sie nicht zum ersten Mal.
    Also gut. Meine Traumfrau müsste auf jeden Fall superhübsch sein. Die Haarfarbe wäre mir im Prinzip egal, außer Rot – ich mag keine roten Haare bei Frauen – würde ich alles durchgehen lassen. Sonst bin ich auf keinen bestimmten Typ festgelegt. Wichtig ist nur, dass ich jedes Mal, wenn ich sie ansehe, geil werde. Eine Frau, die mich nicht in jeder Situation antörnt, kann auch nicht meine Freundin sein. Unmöglich! Sie müsste so übertrieben schön sein, dass ich sogar bereit wäre, an ihrem Sternchen zu lecken. Das hört sich zwar lustig an, aber irgendwie ist an dem Vergleich schon was dran. Ihr würdet doch auch ohne mit der Wimper zu zucken an der Hintertür von Paris Hilton herumzüngeln. Das ist einfach so.
    Mit den charakterlichen Eigenschaften ist das so eine Sache. Wenn sich die Mädchen anständig geben, neigen sie leider dazu, prüde und langweilig zu sein. Wenn sie sich unterwerfen wie ein Hund und alles machen, was du ihnen befiehlst, nur um zu gefallen, törnt mich das

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