Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!
Amanda?“, fragte der Butler besorgt. „Soll ich übernehmen?“
„Entschuldigen Sie, Sir“, kam die Antwort. „Es ist alles ein bisschen viel auf einmal. Die nächtliche Konfrontation mit dem Teufel, und jetzt auch noch der Tod Hans Obermanns. Ich war dabei, den Mann, wenn schon nicht sympathisch, so doch ehrlich und authentisch zu finden, da liegt er tot neben uns. Und die arme Frau. Wir hätten uns um sie kümmern müssen.“
„Sie wird von Spezialisten versorgt.“
„Ich werde mich telefonisch bei ihr melden. Wenn Sie keine Einwände haben.“
Die Regenwolken wirkten mit einem Mal geradezu freundlich auf den Butler, als die Atmosphäre im Maybach erneut einen Dämpfer erhielt. Lady Marbely, die die Telefonnummer der Obermanns gewählt hatte, erreichte nicht Angela Obermann, sondern den durch den Tod seines Vaters mitgenommenen Sohn.
Nach nur wenigen Worten trennte Lady Marbely die Verbindung. „Der Sohn der Obermanns. Völlig aus dem Häuschen. Er blamiert den Tod seines Vaters auf uns.“ Die Lady war aufgewühlt, ihr Deutsch für den Moment desolat.
Eine halbe Stunde später stärkten sie sich bei Eierlikörtorte und Milchkaffee im Stadtcafé Hilchenbach, einem prächtigen Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. Sie verweilten nicht lange und steuerten nach dieser kreativen Pause Kirchhundem und das Gelände der Gesellschaft für Feinmechanik an. Diese Betriebsstätte wirkte sauber und modern, obwohl die Gebäude schon einige Jahrzehnte alt sein mussten. Der Parkplatz stand voller Autos. Der Butler schätzte, dass dort an die hundert Fahrzeuge abgestellt waren.
Am Glas der Eingangstür zum Bürogebäude war ein Hinweis auf eine Betriebsversammlung um vierzehn Uhr angebracht. In allen Büros brannte Licht. Dennoch war niemand anzutreffen. Als sie am Ende eines Ganges eine Frau mittleren Alters von einer Tür in die nächste huschen sah, machte sich Lady Marbely durch lautes Rufen bemerkbar.
Die Frau, vermutlich eine Sekretärin, reagierte und schritt den Gang entlang auf die Lady und den Butler zu. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
Lady Marbely wies sich als die neue Eigentümerin der Firma aus. Ein Umstand, der die sorgenvolle Miene von Frau Belinda Semmelrogge, so stellte sie sich vor, mit einem Schlag aufhellte. „Ich verständige den Geschäftsführer, Herrn Habermann. Ich führe Sie in sein Büro.“
Der Raum wirkte hell, obwohl die Fenster auf eine Betonwand blickten. Von einem Computermonitor leuchtete der Terminkalender des Herrn Siegbert Habermann, randvoll von morgens um halb neun bis abends um neunzehn Uhr. Ein Blick auf seine Uhr zeigte dem Butler, dass es kurz vor zwölf war.
Herr Habermann wirkte überdreht. Er redete unaufhörlich ab dem Zeitpunkt, an dem er seine Gäste begrüßt und sie gebeten hatte, auf olivgrünen Polstermöbeln Platz zu nehmen. „Ich freue mich sehr, Sie persönlich kennenzulernen, Lady Marbely. Die Tatsache, dass Sie das Erbe unseres Chefs antreten, überrascht mich zwar, aber Herr Henschel war immer für Überraschungen gut. Ja, Herr Henschel war Chef und Eigentümer des Betriebs. Nein, von einem Herrn Aufhauser haben wir nie etwas gehört. Oh doch, natürlich. Wir bezogen Produkte von Aufhauser Metalltechnik in Siegen. Sie können sich vorstellen, dass der plötzliche Tod des Eigentümers zu Unruhe in der Belegschaft führt. Wir haben um vierzehn Uhr eine Betriebsversammlung, bei der wir versuchen werden, die Arbeiter und Angestellten etwas zu beruhigen. Dreihundertsiebenundsechzig Arbeiter, achtundfünfzig Angestellte, mich eingeschlossen. Ja, die Art der Produkte. Sehr global gesehen handelt es sich um feinmechanische Geräte, die zur Herstellung vielfältiger Teile dienen. Richtig gesehen zur Herstellung metallischer Gegenstände.“
Lady Marbely gedachte den Redefluss des Mannes zu unterbrechen. „Also eine illegale Waffenfabrik?“
Der Geschäftsführer zog sein Gesicht in die Länge. „Wie kommen Sie darauf?“
„Instinkt, Herr Habermann. In meinem geliebten Heimatland gibt es ähnliche Feinmechanik. Geräte, die zur Herstellung anderer Geräte dienen. Das sind meist Kanonenrohre, Haubitzen, und der Teufel weiß, was sonst noch.“
„Aber ...“
„Schweigen Sie, Habermann! Jetzt rede ich!“ Lady Marbely wurde brüsk. „Sie begegnen mir entweder mit rückhaltloser Offenheit, was die Firma betrifft, oder ich spreche eine sofortige Kündigung aus und leite eine kriminalistische Untersuchung der Vorgänge rund um das Werk
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