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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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kurze Pause, als wolle sie abwarten, ob ich vielleicht weiterrede, und fragt dann: »Was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Name ist Maja Winter. Ich möchte Herrn Rechtsanwalt Keller sprechen.«
    »Das tut mir leid, Frau Winter. Herr Keller ist nicht im Haus.«
    »Es ist aber sehr wichtig. Er will mir sein Haus vermieten, und ich muss mit ihm noch einige Details wegen des Vertrags besprechen.«
    »Hm«, sie denkt einen Moment nach, »Herr Keller ist noch in Kanada. Bei seiner Frau, in seiner anderen Kanzlei.«
    Es zieht mir fast den Boden unter den Füßen weg. Habe ich richtig gehört? Das muss ein Irrtum sein.
    »Sie meinen, bei seinem Onkel in seiner Kanzlei in Kanada?«, frage ich darum noch einmal nach.
    »Ja …, mit seiner Frau.« Sie klingt leicht irritiert. »Also, ich kann ihm gerne etwas ausrichten, wenn Sie mögen. Er meldet sich von Zeit zu Zeit hier im Büro.« Sie macht eine kurze Pause.
    »Jedenfalls, solange es das Büro hier noch gibt. Er will es auflösen und ganz nach Kanada übersiedeln. Aber das wissen Sie ja sicher.«
    »Natürlich.« Ich bin vollkommen geschockt. Irgendwie fühle ich mich, als würde ich neben mir stehen, als ich sie frage: »Können Sie mir vielleicht seine Handynummer geben, bitte? Es wäre wirklich wichtig.«
    »Nein, tut mir leid. Das darf ich nicht. Wie gesagt, ich kann gerne …«
    »Aber ich hatte seine Nummer ja schon. Wir sind … befreundet, wissen Sie«, bettle ich sie an. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen und herausfinden, was da los ist.
    »Also, ich glaube, wenn Sie befreundet wären, dann hätten Sie die Nummer wohl noch. Außerdem könnte sich Herr Keller dann ja auch bei Ihnen melden, wenn Sie wirklich befreundet wären, oder etwa nicht?«, antwortet sie misstrauisch. »Wie war noch gleich Ihr Name?«
    Aber da habe ich schon aufgelegt. Das kann nicht wahr sein. Christian hat mir doch erzählt, dass er sich von seiner Frau getrennt hat. Oder besser gesagt, sie sich von ihm. Und jetzt sollen sie auf einmal zusammen in Kanada sein? Das kann ich irgendwie nicht glauben.
    Was mache ich jetzt nur? Ich bin völlig durcheinander und muss unbedingt mit jemandem reden. Meine Mutter ist so mit ihren Reisevorbereitungen beschäftigt und hat nichts anderes als ihren Steve im Kopf. Außerdem würde sie mir wahrscheinlich nur raten, mich mit Leon zu versöhnen. Nini hat ihre eigenen Sorgen und versucht gerade, Marcus zu vergessen. Der einzige Mensch, der mich verstehen kann, ist Frieda.
    Als ich in ihrem Garten eintreffe, sehe ich sie schon von Weitem. Sie steht am Ufer des Sees, klein und zerbrechlich, und ich fürchte schon, der Wind, der gerade einsetzt, könnte sie umpusten. Sie trägt ein geblümtes Sommerkleid und einen Strohhut und sieht auf das aufgewühlte Wasser hinaus.
    »Hallo, Frieda!«, rufe ich laut, um sie nicht zu erschrecken.
    Sie dreht sich um, und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, als sie mich erkennt.
    »Maja, wie schön, dich zu sehen. Ich wollte gerade ein paar Zwetschgen vom Baum holen, um einen schönen Zwetschgenkuchen zu backen, da fing es auf einmal zu stürmen an. Ich musste plötzlich an meinen Hermann denken. Er hat es geliebt, wenn der See so wild war.«
    Sie zeigt auf das dunkle Wasser mit den weißen Schaumkronen, das heute aussieht wie das Meer. Das gegenüberliegende Ufer, sonst so nah, scheint auf einmal weit weg zu sein, und die Konturen zwischen dem dunklen Wasser, den Wolken und dem Land verschwimmen. Einzig die Sturmwarnung leuchtet hell. Frieda hält ihren Hut fest, damit er nicht davonfliegt, und geht vor mir ins Haus.
    »Komm, ich mach uns einen schönen Tee.«
    Doch da ich sehe, wie sie heute wieder zittert, nehme ich ihr die Kanne aus der Hand und sage: »Lass mich das mal machen, Frieda. Schließlich hast du mir inzwischen beigebracht, wie das geht. Und wenn ich hier bald ein Café aufmachen will, dann sollte ich vielleicht wissen, wie man einen anständigen ostfriesischen Pott Tee kocht. Das heißt, wenn ich hier überhaupt ein Café aufmachen werde.«
    Frieda setzt sich und atmet schwer.
    »Was soll das heißen, wenn du überhaupt ein Café aufmachen wirst? Bist du etwa schon wieder wankelmütig geworden?«
    »Nein, ganz bestimmt nicht. Aber … es ist so schwer. Im Moment spricht einfach alles dagegen. Ich meine, die Bank ziert sich mit dem Kredit. Christian erreiche ich nicht, und solange ich nicht weiß, wie hoch die Pacht ist, kann ich den Kreditantrag vergessen. Wie soll ich da eine Konzession beantragen? Das steht

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