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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Spezialitäten und selbstredend sind die ›üblichen Verdächtigen‹ versammelt. Anouk trägt ein tief ausgeschnittenes Kleid im Trachtenstil und schwingt in ihrem unnachahmlichen französischen Akzent große Reden über die tolle Ernte, die in diesem Jahr zu erwarten sein wird. Robert steht wie gewohnt schweigend daneben, die Nase in sein Weinglas gesteckt, und Susann ist in ein Gespräch mit Bekannten aus ihrem Golfclub vertieft. Katharina scheint nicht da zu sein, und auf meine Nachfrage erfahre ich, dass sie heute zu Hause geblieben ist. Einzig Emily scheint sich riesig zu freuen, mich wiederzusehen, und umarmt mich herzlich. Nachdem Leon ohnehin, kaum dass wir angekommen waren, von Anouk und einigen Geschäftsleuten mit Beschlag belegt wurde, verdrücken Emily und ich uns mit einem Weinglas um die Ecke hinter den Stand und reden ein bisschen.
    »Wie geht’s dir?«, frage ich sie.
    »Ach, immer gleich.« Emily zuckt die Schultern.
    »Nichts Neues eigentlich. Hab den Sommer genossen und war viel am See. Ach ja, ein bisschen Schmuck hab ich gebastelt.«
    »Schmuck?«, frage ich interessiert.
    »Nichts Aufwendiges. Bisschen was mit Swarowski-Steinen und so.«
    »Das klingt doch toll. Darf ich mir den mal ansehen?«
    »Klar, gerne. Bei den einen Ohrringen habe ich sowieso an dich gedacht, als ich sie gemacht hab. Haben die gleiche Farbe wie deine Augen«, sagt sie lächelnd. Ich kann mir gut vorstellen, dass der selbst gemachte Schmuck sehr hübsch ist, aber in den strengen, verwöhnten Augen von Susann und Katharina nicht bestehen kann.
    »Übernachtest du heute bei uns? Dann zeig ich sie dir morgen«, sagt Emily hoffnungsvoll.
    Ich werfe einen Blick zu Leon hinüber, der in diesem Moment gerade zu uns herübersieht und lachend sein Weinglas hebt. Ich proste zurück, sage dann aber zu Emily: »Nein, ich glaube nicht.«
    »Habt ihr Stress? Mir ist schon aufgefallen, dass du gar nicht mehr kommst.«
    »Nein, das ist es nicht. Ich glaube, es ist was Ernsteres. Emily, dir kann ich es ja sagen, denn ich glaube, du verstehst mich. Irgendwie weiß ich nicht mehr, ob das mit Leon und mir das Richtige ist. Ich mag ihn, aber ich weiß nicht mehr, ob das reicht. Weißt du, was ich meine?«
    »O ja. Das verstehe ich nur zu gut. Ach je, das würde mir aber leidtun, wenn ihr euch trennen würdet.« Sie sieht mich mit ernster Miene an.
    »Ich weiß nicht, ob es dazu kommt, Emily. Im Moment weiß ich irgendwie gar nichts mehr.«
    Und dann erzähle ich ihr von der ›Butterblume‹ und meinem Traum, ein Café zu eröffnen.
    »Aber das ist doch wunderbar, Maja«, bestärkt mich Emily.
    »Ja, schon, aber ich weiß nicht, wie ich Leon und Nini und das Café und das alles unter einen Hut bringen soll. Und was Leon überhaupt dazu sagen wird«, seufze ich.
    »Eine starke Frau wie du schafft das doch. Und wenn du das machen willst und mein Bruder dich wirklich liebt, dann wird er es akzeptieren. Ich meine, bis jetzt hast du doch auch einen eigenen Beruf gehabt.«
    Ja, einen eigenen Beruf. Und eine eigene Wohnung. Aber ob er es so toll finden wird, wenn ich in ein anderes Haus umziehen werde, ohne ihn? Andererseits könnte er ja zur Abwechslung auch zu mir ziehen? Doch während ich den Gedanken noch nicht einmal zu Ende gedacht habe, weiß ich, dass das Blödsinn ist. Leons Leben ist auf dem Weingut. Leons Leben ist das Weingut. Wie aufs Stichwort kommt Leon herüber und zieht mich lächelnd von Emily weg.
    »Ich finde es ja schön, dass ihr euch so gut versteht, aber jetzt will ich auch mal was von meiner Freundin haben.«
    Später am Abend, als wir beide schon einige Gläschen Wein getrunken haben, tanzen wir eng umschlungen auf der kleinen Tanzfläche vor dem mit vielen Lichtern angestrahlten Schloss, und ich bin fast so weit, Christian zu vergessen.
    »Kommst du noch mit zu mir?«, flüstert Leon mir ins Ohr.
    Wie üblich werde ich durch den Alkohol unglaublich anhänglich, deshalb nicke ich und entschuldige mich nur kurz auf die Toilette. Auf dem Rückweg schaue ich von oben hinunter auf den dunklen See. Die ganze Stadt Meersburg strahlt hell an diesem wunderschönen Abend, und hinter mir höre ich die Musik und das Lachen der Menschen. Auf einmal fühle ich mich so allein. Ich weiß nicht, ob es am Alkohol liegt, aber ich bin kurz davor, in Tränen auszubrechen. Was ist nur mit mir und meinem Leben los? Erst plane ich eine Zukunft mit Leon, dann schlafe ich mit einem wildfremden Mann und träume fortan nur noch von diesem. Und

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