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Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume

Titel: Butterblumenträume - Rath, C: Butterblumenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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vorstellen, dass sie für Geburtstags-, Weihnachts- oder Silvesterfeiern gebucht werden. In der Pause habe ich gesehen, wie Thomas und Emily auf die Terrasse hinausgingen. Ihren glücklich strahlenden Gesichtern nach zu urteilen, haben sie sich bestimmt geküsst. Ich freue mich für sie, denn beide haben ja eine miese Zeit hinter sich.
    Die Gäste bleiben lange, und es wird spät, als einer nach dem anderen sich verabschiedet. Alle versprechen, das Café weiterzuempfehlen und selbst wiederzukommen. Leon ist der Letzte, der zur Tür geht, und er sagt: »Hast du das alles wirklich alleine auf die Beine gestellt? Kompliment.«
    »Na ja, so ganz alleine war ich ja nicht«, gebe ich zu. »Schließlich hat Emily mich unglaublich unterstützt.« Und ich zähle alles auf, was seine Schwester in den letzten Wochen für mich getan hat, angefangen von den Malerarbeiten über Gardinen nähen, Speisekarten gestalten, Möbel organisieren, Rezepte ausprobieren und so weiter.
    »Meine kleine Schwester! Wer hätte das gedacht?«, sagt Leon anerkennend.
    Du wohl kaum, denke ich im Stillen, und der Rest der Familie auch nicht. Manchmal muss man jemandem eben eine Aufgabe geben. Das ist wichtiger als Geld. Aber das verkneife ich mir, denn ich glaube, das versteht Leon sowieso nicht.
    »Ja, und da war noch meine Freundin Frieda, ohne die das alles hier überhaupt nicht möglich gewesen wäre«, sage ich stattdessen.
    »Das ist die alte Dame, die vor Kurzem gestorben ist? Emily hat davon erzählt. Und das war deine Freundin? Woher kanntest du sie denn? Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir schon mal von ihr erzählt hast.«
    »Ja, das war meine Freundin, aber eigentlich viel mehr als das. Sie war mein Vorbild, meine Inspiration, meine Vertraute. Doch das ist eine lange Geschichte.« Ich schiebe Leon zur Tür hinaus. Denn eigentlich bin ich jetzt todmüde und möchte nur noch ins Bett. Aber es muss ja aufgeräumt werden.
    Emily steht schon in der Küche und räumt Gläser in die Geschirrspülmaschine.
    »Ich glaube, wir brauchen eine zweite oder eine größere. Mit der hier kommen wir nicht weit«, sagt sie.
    »Emily? Vielen Dank für alles, aber jetzt mach, dass du hier rauskommst. Thomas steht draußen, und ich glaube, er brennt darauf, dich nach Hause zu bringen. Ich komm hier schon alleine klar.«
    »Auf gar keinen Fall. Schau mal, wie es hier aussieht. Ich kann Thomas auch ein andermal wiedersehen …«
    »Vergiss es, oder wir sind die längste Zeit Freundinnen gewesen. Ich brauche jetzt ein bisschen meine Ruhe«, lüge ich und schiebe auch sie zur Tür hinaus.
    »Wirklich? Also gut. Dann geh ich eben. Aber es war doch toll heute, oder?«
    Ich umarme sie zum Abschied.
    »Bis morgen, schlaf schön.«
    Während ich mich über die Geschirrberge hermache und alles wieder ordentlich wegräume, lasse ich den Abend noch einmal in Ruhe Revue passieren. Offensichtlich ist das Café bei den Gästen gut angekommen, und ich hoffe, dass sie ein bisschen Werbung für mich machen werden.
    Eigentlich macht kein Mensch ein Café in dieser Lage am See im Winter auf. Doch ich glaube, dass es für mich zum Anfangen gar nicht so schlecht ist. So kann ich mich in Ruhe einarbeiten, bevor der Sommer und somit die vielen Touristen kommen.
    Der heutige Abend hat mir gezeigt, dass ich auch alleine etwas auf die Beine stellen kann, und dieser Gedanke macht mich überglücklich. Aber viel kann ich nicht mehr darüber nachdenken, denn nachdem ich Jojo kurz in den Garten gelassen habe, falle ich todmüde ins Bett.

Kapitel 27
Merry Christmas
     
    Am nächsten Morgen steht eine glückliche Emily vor meiner Tür und bringt mit frischen Brötchen auch ein paar Tageszeitungen mit.
    ›Frischer Wind in der Gastroszene‹ titelt der Südkurier im Lokalteil.
    ›Gestern Abend wurde das ›Café Butterblume‹ in der Seestraße in Überlingen-Nußdorf mit geladenen Gästen unter den Klängen der Musik von den ›Lake Boys‹ eröffnet. Das helle und in sonnigem Gelb gestrichene und in warmen Holztönen eingerichtete Café wirkt freundlich und lädt Spaziergänger und Fahrradfahrer zu leckeren Kaffee- und Kuchenspezialitäten ein. Die Betreiberin, Frau Maja Winter, möchte zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Emily Römfeld einen Ort schaffen, um sich zu treffen oder kurz in der Hektik des Alltags zur Ruhe zu kommen. Wir denken, das ist ihr gelungen. Im Sommer soll eine große Terrasse für die Gäste zur Verfügung stehen. Bis dahin wird das Café Butterblume jeden Tag von

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